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Dreams (Logik & Kreativität) – Ein Traum für Kreative?

Endlich wird der Traum wahr: Nach langer Entwicklungsphase und ausgiebigem Early Access können kreative Bastler virtuell den Pinsel schwingen. Kooperativ erschaffene Kunstwerke, Animationen und mannigfaltige Spiel-Genres bieten hier meist ein ganz eigenes, malerisch-traumartiges Flair. Ob der 3D-Editor und Media Molecules kleiner Story-Modus so begeistern wie seinerzeit LittleBigPlanet, überprüfen wir im Test.

© Media Molecule / Sony

Mächtig aber auch zeitaufwändig

Das kann am Ende äußerst hübsch aussehen, besitzt aber auch seine Tücken. Allein schon die drei Dimensionen sorgen natürlich für mehr Aufwand. Man muss schlicht und einfach mehr zurecht rücken als beim 2D-Sackboy, Mario oder Battleblock Theater – bis schließlich alle Entfernungen passen und nicht mehr krumm und schief aussehen. Mit der Bewegungs-Steuerung per DualShock- oder Move-Controller platziert man Objekte intuitiv in der Kulisse. Für mehr Präzision lässt sich mittlerweile eine Dual-Stick-Steuerung nutzen, die Controller-Bewegungen komplett ignoriert. Eine schöne Ergänzung, welche die Bastelstunde aber noch langwieriger macht. Welche Variante man nutzt, ist primär Geschmackssache, da alle ihre Vorteile und Problemchen besitzen.

Insgesamt brauchten wir übrigens noch nie so lange, um uns in einen Spiele-Baukasten mit all seinen Feinheiten, verschachtelten Untermenüs und Steuerungs-Tricks einzuarbeiten. Anfänger dürften sich zunächst stark überfordert fühlen, zumal einem online mehr „unfertige“ Kreationen begegnen als in Media Molecules älteren Spielen. Selbst ein rudimentäres Jump-n-Run- oder ein Kugel-Parcours erfordert ein paar Stunden konzentrierte Aufmerksamkeit im Editor – plus viele, viele Stunden, in denen man sich vorher durch die ausführlichen, angenehm interaktiven Tutorials arbeiten sollte. Sowohl Project Spark als auch Little Big Planet oder der haklige Trials-Rising-Editor führen deutlich schneller zu Erfolgserlebnissen. Diese Konkurrenz-Baukästen geben Anfängern zu Beginn mehr vorgefertigte Genre-Templates an die Hand, die sich auch einfacher auffinden lassen.

Schalten und Klonen

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Robo, hüpf! © 4P/Screenshot

In Dreams dagegen verstecken sich manche rudimentäre Dinge wie Preisblasen in Untermenüs, zumal das Programm stärker auf den Einsatz von Logik-Schaltungen und ähnlich komplexen Mechanismen setzt. Andere Feinheiten wie das Klonen gehen allerdings herrlich intuitiv von der Hand. Schön auch, dass man anders als bei Nintendo kein bisschen bevormundet wird. Wo und wie man etwas bastelt, teilt oder lokal speichert, bleibt ganz dem Künstler überlassen – ein Traum für kreative Freigeister! Auch die nach dem Early Access erweiterten Empfehlungen, die fein sortierbare Suche, diverse Empfehlungen, Kurationen und Wettbewerbe sind vorbildlich umgesetzt! Zudem lassen sich Kommentare fein katalogisieren, um gezielt auf Probleme anderer Schöpfungen hinzuweisen.