Veröffentlicht inTests

Dragon Quest Heroes 2 (Rollenspiel) – Musou wie nie zuvor

Seit gut 20 Jahren und über fast 60 Spiele hinweg hat Koeis Studio Omega Force ein Genre aus dem Boden gestampft und dominiert: Musou-Action, auch bekannt als Massenprügler wie Samurai Warriors. Während man lange Zeit mangelnden Fortschritt attestieren konnte, hat man in den letzten Jahren im Rahmen namhafter Lizenzen wie Legend of Zelda oder Dragon Quest zunehmend kreative Elemente in die konzeptionell biedere Action eingebaut. Mit Dragon Quest Heroes 2 möchte man den nächsten Schritt machen. Ob das Vorhaben geglückt ist, verraten wir im Test.

© Omega Force / Square Enix

Hochinteressante Werte im Hintergrund

So konzeptionell einfach die Kämpfe sind, so viel gibt es in der Vorbereitung zu beachten: Da die Helden von Nahkämpfern bis zu Fernkampfspezialisten, Zauberern oder Heilern ein breites Spektrum abdecken, kommt der Teamauswahl eine besondere Bedeutung zu. Je nach Aufgabe oder der Gegnerverteilung versprechen bestimmte Kombinationen mehr Erfolg als andere, ohne dass man irgendwo massive Nachteile feststellen kann. Dennoch schadet es nicht, sich die individuellen Aufstiegsmöglichkeiten der Helden genau anzuschauen und zu überlegen, wo man die mühsam verdienten Fähigkeitspunkte investiert, damit man eine schlagkräftige Gruppe beieinander hat. Über die kostspielige Ausrüstung gibt es eine weitere Möglichkeit, seinen Trupp optimal auf die nächste Auseinandersetzung vorzubereiten, wobei die unter „Zubehör“ verwendeten Accessoires besonderer Beachtung wert sind. Diese kann man nämlich in zig Stufen per Alchemie aufwerten und so die im Kampf erbeuteten oder in der Landschaft gefundenen Rohstoffe sein Team zusätzlich verstärken. Und als ob das noch nicht reicht, gibt es für jede Figur Fertigkeitsstufen, die der Verwendung der einzelnen Waffen im Kampf entsprechend und die zusätzliche Boni bzw. Fähigkeiten sowohl für die einzelnen Charaktere als auch für alle Team-Mitglieder freischalten.

[GUI_STATICIMAGE(setid=81694,id=92542894)]
Ruff ist ein guter alter Bekannter – er war nicht nur schon im Vorgänger dabei, sondern ist einer der spielbaren Charaktere aus Dragon Quest 7. © 4P/Screenshot

Immer noch nicht genug? Wie wäre es denn damit: Für den Haupthelden und seinen Cousin bzw. seine Cousine kann man die so genannte Berufung ändern. Statt das Standard-Dasein als Krieger zu fristen, kann man sich auch als Kampfkünstler (Martial Artist), Dieb, Zauberer oder Priester versuchen und so eine frische Kampferfahrung kennenlernen. Mit jeder neuen Klasse warten neue Waffen, Fähigkeiten und Fertigkeitsstufen. Allerdings muss man beim erstmaligen Wechsel wieder bei Stufe 1 anfangen und sich hocharbeiten, wobei allerdings die ersten zehn Figurenaufstiege sehr schnell erledigt sind – je nachdem, an welchem Punkt in der Geschichte man sich zum Wechsel entscheidet. Man darf immer wieder eine Berufsänderung durchführen, hat dann auch Zugriff auf die bereits erreichten Levels samt Fähigkeiten und bekommt so eine weitere Option, sich optimal auf das nächste Gebiet vorzubereiten.

Action-Defense mit wenig Grind

Dass die Gefechte angesichts der im Hintergrund möglichen Einstellungen wie Klasse, Ausrüstung etc. dennoch über den Verlauf der zig Stunden dauernden und durch abwechslungsreiche Gebiete sowie Dungeons führenden Kampagne irgendwann gleichförmig werden, ist schade. Dies wird aber durch die ebenfalls aus dem Vorgänger bekannten, hier aber aufgewerteten knapp 140 zur Verfügung stehenden Monster-Medaillen aufgebrochen: Wie gehabt lassen manche Monster nach ihrem Ableben eine Münze fallen, die man aufsammeln und aktivieren kann, wodurch die Kämpfe eine taktische Note bekommen, die von Tower Defense inspiriert scheint. Je nach Typ ist dies ein Einmaleffekt, kann aber auch ein Gegner sein, der temporär mit einem kämpft. Neu und immer wieder ein Vergnügen sind jedoch die relativ seltenen Münzen für die „Modellmonster“, die häufig mehrere der acht zur Verfügung stehenden Lagerplätze belegen. Aktiviert man diese, materialisiert sich nicht nur das Vieh, sondern man kann den zum Freund

[GUI_STATICIMAGE(setid=81694,id=92542883)]
Die Effekt geladenen Gefechte bringen den Bildschirm zum Glühen und die Gegner zum Zittern. © 4P/Screenshot

gewordenen Feind direkt steuern, bis die Zeit abgelaufen ist. Da man in diesem Zustand keinen Schaden nimmt, sollte man diese Münzen taktisch clever einsetzen und vielleicht bis zum nächsten Boss aufbewahren. Aber man darf dabei nicht vergessen, dass die Münzen beim Verlassen des Gebietes alle gelöscht werden.

Sehr schön: Einige dieser Münzen helfen auch, um Umgebungsgefahren einzudämmen. Der grüne Schleim z.B. macht einen temporär immun gegen Vergiftung, so dass man gefahrlos die mit bedrohlichem lila markierten Areale durchqueren kann, die einem ansonsten empfindlich und nachhaltig die Lebensenergie abknabbern. Ebenfalls sehr angenehm: Grind wurde auf ein Minimum reduziert und ist zumeist gut durch optionale Missionen getarnt. Diese führen einen immer wieder in bereits besuchte Gebiete und lockern die Kampfaction durch Variationen auf. Mal reicht es, eine bestimmte Anzahl von Gegnern zu plätten, ein anderes Mal muss man bestimmte Aktionen durchführen oder z.B. einen Priester in der Gruppe haben, damit die Opfer gleich ihre Erlösung erfahren. Man ist sichtlich bemüht, Abwechslung zu bieten und streut auch den einen oder anderen Hol- und Bringdienst ein. Dennoch bleibt die Qualität dieser Missionen meist bieder. Alternativ kann man seine Figuren auch durch Abstecher in die Arena aufwerten, für die man allerdings erst Zugangskarten finden muss, damit abseits des ersten Standard-Gewölbes weitere zur Verfügung stehen. Zufällige Modifikatoren sorgen hier für zusätzliche Motivation. So kann es sein, dass auf einer Ebene beim Benutzen von Spezialangriffen keine Energie abgezwackt wird oder dass bestimmte Aktionen mehr Erfolg versprechen. Apropos: Global spielt es sogar eine Rolle, an welchem Wochentag man Dragon Quest Heroes 2 spielt. An einem Freitag z.B. kann man zusätzliche Mini-Medaillen abgreifen, an anderen Tagen lassen die Gegner mehr Gold oder Rohstoffe fallen – eine für den Spielverlauf zwar weitgehend unerhebliche, aber dennoch nette Idee.


  1. Stalkingwolf hat geschrieben: 29.04.2017 11:41
    Fargard hat geschrieben: 28.04.2017 23:20 Ein neues Dragon Quest: Monsters, gerne in dem Stil, sollte heutzutage doch machbar sein. Würde kaufen!!!
    (Aber das wird nicht passieren, ist mir klar).
    DIE DQ - Hauptreihe hat mir irgendwie nie was gegeben :(
    Dir ist schon klar, dass ein DQ XI für die PS4/3DS kommt.
    Hä?
    Was soll er denn jetzt bitte mit dieser süffisanten Info anfangen, wenn er sagt, dass die Hauptreihe ihm nie gefallen hat?

  2. Fargard hat geschrieben: 28.04.2017 23:20 Ein neues Dragon Quest: Monsters, gerne in dem Stil, sollte heutzutage doch machbar sein. Würde kaufen!!!
    (Aber das wird nicht passieren, ist mir klar).
    DIE DQ - Hauptreihe hat mir irgendwie nie was gegeben :(
    Dir ist schon klar das ein DQ XI für die PS4/3DS kommt.

  3. Melcor hat geschrieben: 29.04.2017 01:00
    The_Outlaw hat geschrieben: 28.04.2017 19:06 Für die Switch würde es mich ja reizen, aber da will ich erstmal Tests abwarten, wie stark genau die Framerate-Einbrüche sind. Auch, wenn es schon extrem sein muss, um mich abzuschrecken, bin da eigentlich nicht so empfindlich.
    Wenn man Videoanalysen wie der von Digital Foundry glauben darf, dann ist der Switch Port eine Katastrophe. Von 60 Frames auf PS4 zu 20 auf Switch. Mehr als extrem.
    https://youtu.be/cbRA1mCbrac?t=4m20s
    Der Switch-Port scheint ne Katastrophe zu sein 8O
    Hoffen wir mal dass da noch nachgepatcht wird..

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1