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Divinity: Original Sin (Rollenspiel) – Starkes Abenteuer für Gamepad-Helden

Werner und Fraunhilde haben’s leicht: Entspannt strecken sie die betrunkene Stadtwache nieder, ihre Fähigkeiten mähen eine Reihe grüner Dumpfbacken nieder und mit lockeren Sprüchen schicken sie Untote ins… wo auch immer die hingehen. Scarlett und Roderick tun sich dagegen schwer. Sie benötigen all ihre Finesse, um selbst kleine Wegelagerer zu besiegen. Sterben sie, ist ihr Abenteuer vorbei. Endgültig. Drei neue Schwierigkeitsgrade der Enhanced Edition erlauben dieses ganz neue Erleben von Divinity: Original Sin. Und wie unser Test zeigt, sind das längst nicht die einzigen Neuerungen des überarbeiteten Rollenspiels.

© Larian Studios / Larian Studios / Daedalic Entertainment (PC) / Focus Home Interactive (PS4, Xbox One)

Werner und Fraunhilde

Die Enhanced Edition ist kein neues Spiel. In ihr steckt noch immer die gleiche Geschichte um das drohende Ende einer Welt, das gleiche Spiel um knifflige Entscheidungen und ein Abenteuer, dessen Helden eine große Freiheit genießen. Eine große Freiheit beim Kombinieren vielleicht zusammengehöriger Gegenstände zum Herstellen einzigartiger Ausrüstung, Freiheit bei Entscheidungen über Leben und Tod und natürlich beim freien Erkunden einer mit spielerischen Möglichkeiten gespickten Welt.

Stoßen Werner, Fraunhilde, oder welche Namen die Quellenjäger auch tragen mögen, auf Gegner, greifen sie nacheinander an, wirken Quellmagie oder bewegen sich in den Rücken ihrer Feinde, um größeren Schaden anzurichten. Die umfassende Physik ist das hervorstechende Merkmal dieser Rundentaktik, denn ein Feuerzauber entflammt Giftgas, während Eis Pfützen gefrieren lässt – unser ausführlicher Test beschriebt das Kampfsystem und alles Wichtige, das auch die Neuauflage betrifft.

Schlendern oder schwere Arbeit?

Und hinzugekommen sind eben drei Schwierigkeitsgrade, mit denen sich Sesselpupser entweder auf die Erzählung, Rätsel und Unterhaltungen mit den Bewohnern Rivellons konzentrieren oder neben all dem auch besonders anspruchsvolle Rundentaktik erleben. War das ursprüngliche Original Sin schon kein Zuckerschlecken, so können

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Roderick und Scarlett – oder wie sie auch heißen mögen – bestreiten das Abenteuer gemeinsam. © 4P/Screenshot

Abenteurer jetzt noch gerissenere Kreaturen bekämpfen, die ihnen noch dazu in größerer Anzahl auf den Pelz rücken. Todesmutige wählen zudem den „Ehrenmodus“, in dem es lediglich einen Spielstand gibt, der sofort überschrieben wird, sobald ein Held das Zeitliche segnet – eine sinnvolle Ergänzung! Mir ist diese Variante allerdings zu viel. Schade, dass es den Ehrenmodus ausschließlich in Verbindung mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad gibt.

So genieße ich eben „nur“ den gestiegenen Anspruch des Taktikermodus‘, bei dem es unabkömmlich ist, die komplette Umgebung mit ihren Öllachen und Fallen zu nutzen, starke Ausrüstung herzustellen, alle Zauber einzusetzen, das Stellungsspiel zu perfektionieren sowie stets genügend Tränke zum Heilen und Stärken unterschiedlicher Werte mitzuführen. Larian hat sich angeschaut, mit welchen Tricks Spieler auf YouTube ihre Gegner besiegen – der „Taktikermodus“ ist eine freundliche Kriegserklärung an all diese Spieler.

„Wo steckt denn gleich…?“


Ja, natürlich geht ihnen der Griff in den Rucksack dabei nicht ganz so schnell von der Hand wie im damaligen PC-Spiel! Trotzdem hat das belgische Studio um Swen Vincke die umfangreiche Bedienung mit ihren vielen Optionen, Inventarplätzen, Tagebucheinträgen und mehrschichtigen Möglichkeiten der Charakterentwicklung so hervorragend auf die Bedienung per Gamepad übertragen, dass ich das Abenteuer auf ganz neue Art entspannt genieße.