[GUI_PLAYER(ID=106408,width=300,text=Gibt es etwas Schöneres, als mit vier Spielern die Höllenbrut aufzumischen und sich um Beute zu streiten?,align=right)]Inhaltlich entspricht Diablo 3 (D3) auf PlayStation 3 und 360 dem PC-Bruder wie ein Ei dem anderen. Die fünf Klassen mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen an ihre aufladbaren Kräfte oder Sonderattacken kennt man. Die stark inszenierte, aber inhaltlich eher dünne Story, in der man zuerst den Spuren von Deckard Cain folgt, bevor man schließlich nach vier Akten und gut 20 bis 25 Stunden Monsterjagd dem Oberbösewicht Diablo den Garaus macht, ist auch nichts Neues mehr. Dass Blizzard weiterhin auf zufällig generierte Inhalte innerhalb der umfangreichen sowie stimmungsvollen Abschnitte setzt, ist ebenfalls keine Überraschung. Und selbstverständlich setzt die Motivationsspirale weiterhin hauptsächlich auf die Jagd nach immer besserer Beute, während die eigentliche Charakterentwicklung oberflächlich bleibt. Man kann weiterhin im umfangreichen Crafting-System seine Ausrüstung selber schmieden oder Edelsteine einpflegen, die weitere Boni gewähren.
Sprich: Die weltweit bislang über zehn Millionen Mal verkaufte Teufelshatz baut auf das bewährte Prinzip, ohne Neuland zu betreten. So ist der Schwierigkeitsgrad „Normal“ weiterhin zu leicht und vorrangig Einsteigern zu empfehlen. Erfahrene Action-Rollenspieler sollten auf „Schwer“ beginnen, um eine Herausforderung zu haben. Aber immerhin hat man bei der Erstellung der Figur im Gegensatz zum PC gleich die Wahl und kann auch bei Wiederaufnahme einer Mission das Anforderungsprofil anpassen, wobei man mit fünf „Meister-Stufen“ an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geführt wird – und das alles unabhängig vom Kampagnenmodus (Normal bis Inferno). Auf den höheren Stufen kann man nicht nur wie wild auf die Gegner eindreschen, sondern muss auch mal einen gezielten Rückzug antreten. Sei es nun, um eine Fähigkeit aufzuladen, den nächsten Heiltrank einzuwerfen oder sogar in die Stadt zurückzukehren, weil die heilenden Vorräte aufgebraucht sind. Alle Figuren eines Nutzerkontos teilen sich übrigens neben allem erwirtschafteten Gold eine Kiste, in der sie Beute untereinander tauschen können und haben Zugriff auf alle freigeschalteten Handwerksgüter und -Rezepturen.
Angenehme Steuerung

Entgegen des ersten Eindrucks gibt es weitere kleine Änderungen, die natürlich in erster Linie mit den veränderten Kontrolloptionen zu tun haben, die man auf Konsolen vorfindet. Und die sorgen in der Summe dafür, dass mir die Konsolenversion lieber ist als ihr PC-Gegenstück, so dass ich mich sehr gerne wieder durch die Gegnermassen gepflügt und Gefährten um mich geschart habe, um Sanktuarium zu befreien. Die direkte Steuerung der Figur z.B. empfinde ich als deutlich angenehmer als das Maus-Geklicke. Man kann zusammen mit der auf dem rechten Stick liegenden in alle Richtungen möglichen Ausweichrolle (gibt es auf dem PC nicht) deutlich schneller auf die gegnerischen Angriffe reagieren und ggf. auf einen zu jagenden Projektilen gut ausweichen. Allerdings bleibt hinsichtlich der Kollisionsabfrage gelegentlich ein schaler Beigeschmack zurück. Es kann immer wieder vorkommen, dass man ausweicht und damit deutlich außerhalb des Schlagbereichs eines Feindes liegt, aber dennoch ein Treffer gewertet wird. Bislang ist es mir dabei zwar nicht passiert, dass ich dadurch das Zeitliche segne, doch für ein kleines Stirnrunzeln sorgt dies allemal – vor allem in der Anfangsphase, wenn man noch nicht so viel aushält und jeder Schlag empfindlich auf die Lebensenergie drücken kann. Einen aktiven Block, um dies evtl. zu kompensieren, gibt es nicht.