Veröffentlicht inTests

Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden (Rollenspiel) – Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden

Wie Litfaßsäulen harren sie stur am Platz: Legolas, Frodo, Gimli, Elrond, Arwen – fast alle sind sie da. Und werden zu Stichwortgebern, wenn man sie anspricht, zu Touristenführern in Sachen Mittelerde, Sauron oder Ringgeister. Niemand sonst hält sich dort auf, wo Tolkien das prachtvolle Bruchtal beschrieb. Die Lizenzfiguren sind eindimensionale Staffagen in einer leblosen Kulisse. Wie Denkmäler mahnen sie vor den Folgen ideenloser Lizenzarbeit – symbolisch für das gesamte Spiel.

© Snowblind Studios / Warner Bros. Interactive Entertainment

Fazit

Die Webseite ist längst offline, eine alte Version unserer Redaktionssoftware zeigt aber heute noch die letzte Startseite für PlayStation 2-Inhalte an: Das fünf Jahre alte Justice League Heroes wird da beworben, das letzte Snowblind-Spiel vor Krieg im Norden. Und genau wie die Startseite hat sich Snowblind seitdem praktisch nicht vom Fleck bewegt. Es scheint, als hätten die Entwickler ihre Hubschrauberkamera von damals auf moderne Schulterhöhe gesenkt – aber vergessen, mit dem Detailzoom auch die Inszenierung zu verfeinern. Keine mächtige Spezialfähigkeit rockt so sehr, dass man dem Heldentrio den „Helden“ abkauft. Blickt man in die steifen Gesichter der Akteure, sieht man der letzten Technikgeneration sogar direkt in die Augen, während sie mit jedem Wort ihrer langen, langen Monologe ein Stückchen Atmosphäre ersticken. Was Snowblind gut macht, haben sie vor fünf Jahren schon gut gemacht: Monsterjagd und Schatzsuche motivieren punktgenau, so wie sie es sollen. In den offenen Unterhaltungen erfährt man viel über Mittelerde, trotz der schwachen Technik genießt man idyllische Ausblicke und immerhin haben die Entwickler nach einem halben Jahrzehnt auch das Spiel mit bis zu drei Online-Abenteurern für sich erschlossen. Das Wichtigste verpassen sie allerdings: Sie gewinnen dem Action-Rollenspiel, das sie einst groß rausgebracht haben, keine eigenständige Facette mehr ab. Und fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit…

Wertung

PC
PC

Am PC sieht Mittelerde naturgemäß ein wenig schärfer aus – hat spielerisch allerdings keine Vorteile.

360
360

Unterhaltsames, aber trotz des gemeinsamen Onlinespiels furchtbar einfallsloses Action-Rollenspiel ohne eigenen Ideen.

PS3
PS3

Unterhaltsames, aber trotz des gemeinsamen Onlinespiels furchtbar einfallsloses Action-Rollenspiel ohne eigenen Ideen.

Anzeige: Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden [Steam-Code] kaufen bei Amazon logo

Die mit „Anzeige“ oder einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn ihr auf so einen Affiliate-Link klickt und über diesen Link einkauft, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für euch als Nutzer*innen verändert sich der Preis nicht, es entstehen für euch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, euch hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.

  1. Kann ich bestätigen, im Couch-Koop hats sehr viel Spaß gemacht. Generell ein unterschätztes Spiel, nicht von den niedrigen Wertungen abschrecken lassen, wenn man das Genre mag

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1