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Defense Grid: The Awakening (Taktik & Strategie) – Defense Grid: The Awakening

Schaut man bei WarCraft III in den Online-Mehrspieler-Modus, so findet man dort neben zahlreichen Defense of the Ancients-Varianten (DotA) auch reichlich Maze- oder Tower-Defense-Karten. Während sich das gerade in Entwicklung befindliche Demigod an DotA orientiert, setzt Defense Grid: The Awakening voll und ganz auf Tower Defense und lässt das beliebte Konzept aufleben.

© Hidden Path Entertainment / Hidden Path Entertainment

Jeder Turm kann dreistufig ausgebaut werden, was seine Feuerrate, Durchschlagskraft oder Reichweite stärker steigert als wenn man für das gleiche Geld neue Türme bauen würde. Und wenn später „Bossgegner“ über die Karte flitzen und nur gegen Laserstrahlen anfällig sind, hat man 

Wenn Gegner zerstört werden, die einen geklauten Energiekern dabei hatten, fliegen die Kerne automatisch zurück zum Reaktor. Die Aliens können auf dem Rückweg befindliche Kerne ebenfalls aufsammeln.

hoffentlich irgendwo einen aufgewerteten Laser- oder Teslaturm mit entsprechender Vorabverlangsamung platziert. Geht einem trotzdem ein Strolch mit gemopster Energie durch die Lappen, hat man eine letzte Handlungsoption und kann mit einem Orbitallaser, vergleichbar dem Ionenwerfer aus C&C, die Lage noch retten.

Gar nicht so leicht

Klingt ganz simpel? Ist es nicht, denn die gemischten Angriffswellen aus schnellen und langsamen, dick und dünn gepanzerten oder in Schwärmen auftretenden Feinden werden mit Spezialfunktionen wie Tarnung oder Schutzschild (um die Gruppe herum) ergänzt. Und wenn viele fiese Flieger unterwegs sind, kann man schon ins Schwitzen kommen, weil das Ganze unter Zeitdruck der nächsten anrückenden Welle stattfindet – auch wenn das Radar oben in der Mitte eine erste Prognose erlaubt, welche und vor allem wie viele Feinde anrücken.

Jedoch sind die meisten Partien am Ende der Kampagne so komplex von den Wegen oder der Gegnerzusammenstellung, dass man sich die Karte zuerst mehrere Male anschauen muss, um herauszufinden, wo die Feinde herkommen, welchen Weg sie nehmen und wie man sie beeinflussen kann. Gespeichert wird nur automatisch an manchen Stellen innerhalb der Mission, was den schwankenden und ohnehin knackigen Schwierigkeitsgrad noch steigert. Aber trotzdem wirkt das Spiel nie unfair oder gar unlösbar. Bis zum Ende der Kampagne benötigte ich rund sieben bis acht Stunden und immer wenn eine Mission geschafft war, wurden weitere Herausforderungen für eben diese absolvierte Karte freigeschaltet wie z.B. Turm- oder Ressourcen-Limits oder Gegner mit kräftigerer Panzerung.

Defense Grid: The Awakening ist derzeit nur im Online-Vertrieb erhältlich und kann z.B. über Steam in komplett deutscher Sprache für 20 Euro erworben werden.


Intelligente Türme

Die Computerintelligenz, die mich bei vielen „Tower Defense“-Karten oft zur Weißglut getrieben hat (Abkürzungen, Festhaken etc.), ist in Defense Grid eine gute: Blockiert man Wege, erkennen die Feinde welchen Alternativweg sie nehmen sollen. Trotzdem ist es manchmal vorgekommen, dass die Gegner abgekürzt haben. Die Türme selbst picken sich oft genau die Feinde heraus, welche auch höhere Priorität genießen sollten, weil sie besonders gefährlich sind oder sich relativ nah am Ausgang befinden. Dennoch vermisse ich die Option, ein Ziel markieren zu können, das vorrangig angegriffen werden sollte.  Und sobald es mehrere Höhenstufen gibt, ist es schwierig abzuschätzen, wie weit die Schusslinie des Turmes reicht.