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Crookz – Der große Coup (Taktik & Strategie) – Raubzug-Puzzler statt taktischer Planung

Spiele, in denen man Überfälle planen und durchführen muss, gibt es immer wieder wie z.B. Payday oder Monaco. Doch Titel, die erfolgreich in die Fußstapfen des Klassikers „They stole a Million“ treten können, findet man dabei nur selten. Das Team von Skilltree (Demonicon) versucht mit Crookz, einen erfolgreichen Raubzug zu landen. Ob der Plan aufgeht, verraten wir im Test.

© Skilltree Studios / Kalypso Media

Stereotyp, aber stylisch

Die Gangster-Truppe rund um die schlagfertige afroamerikanische Cleopatra, die in Grundzügen an typische Blaxbloitation-Heldinnen erinnert, die Quentin Tarantino auch mit Jackie Brown zitierte, hat ein Riesenproblem. Ihr Partner Murray hat den letzten Auftrag genutzt, um sie zu verraten, da er die Beute für sich behalten wollte. Die einst  aus sieben Mitgliedern bestehende Ganovengruppe geht ihre getrennten Wege. Doch ein paar Jahre später kommen ein paar von ihnen wieder zusammen, um ein paar krumme Dinger zu drehen und sich am ehemaligen Kumpanen Murray zu rächen. Als Spieler ist man verantwortlich für die Zusammenstellung des Teams, die Ausrüstung sowie Planung und Durchführung der gut 20 Raubzüge, die letztlich dazu führen, dass Murray seiner gerechten Strafe zugeführt wird und die Gaunertruppe ein Leben in Luxus führen kann.

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Die Abschnitte sind großräumig und bieten auf die Teams abgestimmte Möglichkeiten, den Diebstahl erfolreich zu gestalten. © 4P/Screenshot

Die Geschichte ist zwar altbacken, die Dialoge sind inhaltlich mitunter aber etwas gestelzt. Doch die Sprecher sind durch die Bank gut ausgewählt und machen das Beste aus der herkömmlichen Räuberpistole. Zudem ist das Artdesign mit seinem mitunter grellfarbigen Flowerpower-Ansatz der funky 70er-Jahre eine angenehme Abwechslung. Irgendwo zwischen Shaft und Austin Powers werden die Figuren gut in diese Ära verpflanzt. Dabei bedienen sie sich zwar zahlreicher Klischees, haben aber auch den einen oder anderen überraschenden Wesenszug parat. Unter dem Strich wird damit eine simple, aber ausreichende sowie unterhaltsam vor sich hin plätschernde erzählerische Basis geschaffen.

Aller Anfang ist leicht


Bevor man sein Team aus einer Auswahl von sechs Ganoven zusammenstellt, sollte man sich den mitunter mehrgeschossigen Tatort genau anschauen. Man kann vor dem Coup die Laufwege der Gegner studieren oder sehen, welche Hindernisse in Form von z.B. Überwachungskameras, Lasersperren oder verschlossenen Türen samt damit verbundenen Schaltern

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Man kann fehlende Spezialisten durch Hilfsmittel aus dem Workshop kompensieren. © 4P/Screenshot

warten. Dementsprechend sollte man auch sein Team zusammenstellen, das missionsabhängig aus maximal vier Leute besteht. Cleopatra z.B. ist sehr behände unterwegs, läuft ständig anstatt wie die anderen nur zu gehen und hat u.a. die Fähigkeit, im Rücken von Wachen unbemerkt zu bleiben. Bishop hingegen kann Schlösser jeglicher Art knacken, während Lobkowitz technische Gerätschaften manipulieren oder Rocket z.B. Luftschächte nutzen darf, um unbemerkt zu bleiben und sich schließlich sogar durch die Laserschranken windet.

Um evtl. Defizite bei der Zusammenstellung auszugleichen, findet man in den Abschnitten z.B. Chloroform, um die Gegner zu betäuben, Brecheisen, um Türen aufzustemmen, Schlüssel oder elektronische Gimmicks, die das Fehlen von Kameraden kompensieren, die nicht in der Gruppe Platz gefunden haben. Der Nachteil: Man kann sie nur einmal einsetzen. Und jede Figur ist auf drei dieser Hilfsmittel gleichzeitig beschränkt, die man auch vor dem Raubzug im Workshop erwirbt. Hat man Team und Ausrüstung ausgewählt, geht es los, das Team wird im Startgebiet abgesetzt.