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Company of Heroes 3 (Taktik & Strategie) – Im Süden nichts Neues

Company of Heroes 3 ist der dritte Eintrag der wegweisenden Weltkriegs-Strategie von Relic, die mit ihren intensiven Auseinandersetzungen zwischen kleinen Truppenteilen und einem ausgeklügelten Deckungs- und Truppsystem 2006 Maßstäbe setzte. 2023 wird der Kampf nach Nordafrika und Italien verlagert, es gibt gleich zwei Kampagnen und vier spielbare Fraktionen. Kann die Serie an die spielerischen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen?

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Spielerisch ordentlich

Immerhin macht mir das Afrikakorps spielerisch Spaß, denn die mechanisierten Verbände der Wehrmacht mit aufgesessener Infanterie, Panzer-Stoßtruppen und hervorragenden Front-Mechanikern werden gut umgesetzt. Alle Panzergrenadiere können z. B. ihre Fahrzeuge reparieren, die Infanterie darf auf den Kampfpanzern mitfahren und es stehen historisch einigermaßen korrekte Fahrzeuge wie etwa das Sturmgeschütz 3, Ausführung D zur Verfügung. Zudem gibt es spezielle Bergefahrzeuge, die eigene, aber auch abgeschossene feindliche Panzer wieder flott machen können. Zusätzlich können über Kommandofähigkeiten auch italienische leichte Panzer, Ingenieure oder Feldhaubitzen angefordert werden, sodass beide Achsenmächte der Nordafrika-Kampagne auch auf dem Schlachtfeld vertreten sind. US-Truppen gibt es hier übrigens noch nicht, diese landeten erst im November 1942 im Rahmen der Operation Torch in Nordafrika.

Insgesamt wirkt die Story-Kampagne von Company of Heroes 3 wenig durchdacht und wie ein überhastet entworfenes Anhängsel, welches dem Thema nicht gerecht wird. Ja, die Missionen sind überwiegend unterhaltsam und das Afrikakorps als Fraktion ist mechanisch abwechslungsreich gestaltet. Insgesamt wäre hier aber viel mehr drin gewesen – denn auch in puncto Anspruch fühlt sich Nordafrika eher wie ein ausgedehntes Tutorial an.

Auf nach Bella Italia


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In Italien werden Einheiten rundenweise auf einer Strategiekarte bewegt. © 4P/Screenshot

Aber die Story-Kampagne ist dieses Mal nicht das echte Herzstück für Solo-Feldherren. Im Zentrum der Einzelspieler-Erfahrung steht vielmehr der Italien-Feldzug, der mit der Landung auf Sizilien (Operation Husky) und der anschließenden Erstürmung des italienischen Festlands (Operation Avalanche und Operation Slapstick) beginnt. Hier präsentiert Relic eine Mischung aus Rundenstrategie und Echtzeitgefechten, die Serien-Kenner bereits aus der Erweiterung „Ardennes Assault“ zu Company of Heroes 2 kennen dürften.

Die Systeme sind dabei aber ungleich ausgefeilter als in den Ardennen: Auf einer großen Strategiekarte, die mit Städten, Häfen, Flugplätzen und Befestigungsanlagen aufwartet, bewege ich rundenweise alliierte Kompanien. Diese teilen sich nicht nur in US-Truppen und Britische Kräfte auf, sondern besitzen auch noch weitere Spezialisierungen – die Briten führen etwa indische Artillerie oder Panzerverbände ins Gefecht, während die Amerikaner Luftlandetruppen oder Sonderkommandos über die Karte bewegen. Genau wie im Gefecht muss ich auf der Übersichtskarte auf Rohstoffe und Einheitenlimit achten.

Abteilung marsch!


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Es gibt umfangreiche Skilltrees für Veteranen-Kompanien. So lassen sich Spezialisten-Kampfverbände formen. © 4P/Screenshot

Dabei schlagen nicht nur Spezialaktionen wie Bombardements durch Schlachtschiffe vor der Küste oder Angriffsflüge meiner Bomber ins Kontor, auch die Ausbildung neuer Kompanien benötigt Ressourcen. Auf der Karte finden sich neben Städten und Dörfchen, die ich teils mehrere Züge belagern muss, bevor ich einrücken kann, auch Befestigungsanlagen wie Bunker oder Panzerabwehrstellungen, die meinen jeweiligen Kompanien empfindlich zusetzen können, wenn ich mich durch ihren Sichtbereich bewege. Hier muss ich geschickt vorgehen und die Stellungen ausschalten, bevor ich weiter vorrücke.

Innerhalb der Kompanien kann ich dann auch noch sogenannte Abteilungen ausbilden, die meinen Einheiten neue Spezialfähigkeiten verleihen, indem die Kampfgruppen u. a. mit Artillerie oder Infanterie aufgestockt werden. Dann kann ich zum Beispiel Artilleriestellungen errichten oder feindliche Kompanien durch Umzingelung bewegungsunfähig machen. Außerdem können meine Kampfgruppen Befestigungsanlagen errichten. Zudem gewinnt jede Kompanie im Echtzeit-Gefecht an Erfahrung, die in einem Fähigkeitenbaum in Einheiten-Upgrades, neues Kriegsgerät oder Spezialfähigkeiten umgemünzt werden kann. So darf ich etwa meine Trupps direkt befördert aufs Schlachtfeld rufen, meiner Panzer-Kompanie den Zugriff auf Churchill-Tanks ermöglichen oder die Artillerie-Fähigkeit verbessern. Die Upgrades bieten viele Möglichkeiten, was die Kampfkraft meiner Truppen deutlich verstärkt.

Kommentare

10 Kommentare

  1. BMTH93 hat geschrieben: 20.02.2023 21:17 Ich für meinen Teil freue mich auf den dritten Part der Serie. Ja, COH2 wird noch gespielt, aber nach 10 Jahren wurde es langsam Zeit für einen Nachfolger.
    Warum sich generell so wenig am Spiel geändert hat liegt eigentlich an der Community. Eine kleine, aber dafür sehr laute Minderheit, fand jegliche Neuerung im zweiten Teil scheiße und dementsprechend hat man sich vom Gameplay wieder am 1. Teil orientiert. Bestes Beispiel war der Einfluss des Wetters in COH2 der im MP wieder entfernt wurde, weil sich Leute beschwert haben, dass dieses Feature für unfaire Verhältnisse sorgen könnte.
    Mir persönlich ist das relativ egal. Ich fand beide Teile genial deshalb muss Relic, mMn nicht das Rad neu erfinden. Neue Armeen, neue Maps, bessere Grafik und ich bin mehr als zufrieden.
    Das war also kein Bug? Ich hatte mich schon gewundert, warum der Schneesturm plötzlich nicht mehr funktionierte. Fand ich sehr schade, war ein cooles Feature. Hätte mich gefreut, sowas auch in CoH3 zu sehen.
    Immer diese MP-Communitys :roll:
    Ansonsten teile ich deine Meinung. Ich bin ganz zufrieden mit dem Spiel. Noch mehr Commander braucht es, aber ich denke, der Shop soll es dann richten.

  2. X5ander hat geschrieben: 21.02.2023 13:30 Das neue Siedler würde mich auch interessieren, falls das getestet wird.
    Die alles entscheidende Frage (und Anwärter für den besten Gag der Dekade) ist aber doch: Würde es dich auch interessieren, falls es nicht getestet wird??
    Danke, ich gehe ja schon.

  3. Ich für meinen Teil freue mich auf den dritten Part der Serie. Ja, COH2 wird noch gespielt, aber nach 10 Jahren wurde es langsam Zeit für einen Nachfolger.
    Warum sich generell so wenig am Spiel geändert hat liegt eigentlich an der Community. Eine kleine, aber dafür sehr laute Minderheit, fand jegliche Neuerung im zweiten Teil scheiße und dementsprechend hat man sich vom Gameplay wieder am 1. Teil orientiert. Bestes Beispiel war der Einfluss des Wetters in COH2 der im MP wieder entfernt wurde, weil sich Leute beschwert haben, dass dieses Feature für unfaire Verhältnisse sorgen könnte.
    Mir persönlich ist das relativ egal. Ich fand beide Teile genial deshalb muss Relic, mMn nicht das Rad neu erfinden. Neue Armeen, neue Maps, bessere Grafik und ich bin mehr als zufrieden.

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