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Clair Obscur: Expedition 33 im Test – Dieses Spiel hat mich für immer verändert

Clair Obscur: Expedition 33 ist ein wirklich ganz besonderes Rollenspiel. Warum ihr es nicht verpassen dürft, verrät unser Test.

Ein Screenshot von Clair Obscur: Expedition 33 mit Maelle und rot-blauem Banner.
© Sandfall Interactive / Kepler Interactive / Adobe Photoshop [M]

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Genau die richtige Länge

Wer nur die extrem gelungene Geschichte erleben will, bekommt nach rund 30 Stunden den Abspann zu sehen – eine angenehme Länge, arten andere Genre-Vertreter doch gerne in den dreistelligen Bereich aus. Bei mir sind es allerdings 50 geworden und ich habe immer noch nicht alle Herausforderungen abgeschlossen. Clair Obscur hat eine Menge zu bieten, ohne sich aufgeblasen zu fühlen: Ein angenehmer Umfang für Story-Fans mit einer Vielzahl an optionalen Inhalten für diejenigen, die diese fantastische Welt nicht so schnell wieder verlassen wollen.

Ein paar Bosse solltet ihr erst spät im Spiel angehen, sonst droht das Game Over. Auch dieser gigantische Geselle will nicht unterschätzt werden. Credit: Sandfall Interactive / Kepler Interactive / 4P Screenshot

Vor allem im letzten Drittel des Spiels könnt ihr auf einmal noch eine ganze Reihe neuer Orte bereisen, die mit teilweise überaus kniffligen Kämpfen auf euch warten. Von Super-Bossen bis hin zum endlosen Turm darf das geniale Kampfsystem hier unaufhörlich glänzen und einige Gefechte werden von euch wirklich strategisches Vorgehen verlangen, wenn ihr siegreich aus ihnen hervorgehen wollt. Minimal nervig dabei: Nicht immer ist vor dem Kampf klar, ob ihr stark genug seid, was manchmal in Trial-and-Error mündet. Einige Gebiete sind allerdings mit einem warnenden „Gefahr“-Hinweis versehen.

Vorbereitung ist alles

Gewonnen wird ein Kampf nicht erst auf dem Schlachtfeld, deshalb solltet ihr natürlich alles nutzen, was euch Clair Obscur: Expedition 33 an die Hand gibt. Klassischerweise gibt es Levelaufstiege, die eure Werte erhöhen, aber pro Stufe könnt ihr zusätzlich noch drei Punkte verteilen, etwa in Vitalität, Beweglichkeit oder Stärke. Eure Entscheidung sollte dabei nicht nur von euren persönlichen Vorlieben geprägt sein, sondern auch von der Wahl eurer Waffe; die skalieren nämlich jeweils mit zwei Attributen, haben dazu noch unterschiedliche Fähigkeiten.

Apropos Fähigkeiten: Die habt ihr natürlich auch. Sechs verschiedene könnt ihr in den Kampf mitnehmen, im Talentbaum aber noch eine ganze Reihe weiterer freischalten, um verschiedene Kombinationen auszuprobieren, nach eurer bevorzugten Strategie zu kämpfen und euch an die derzeitigen Gegner-Schwächen und -Stärken anzupassen. Zu guter Letzt kommen noch die sogenannten Pictos dazu: Passive Boni, von denen ihr nur eine begrenzte Anzahl ausrüsten könnt und die noch dazu eure Statuswerte erhöhen.

Besonders spannend: Zwar besitzt jeder Charakter nur drei Pictos-Slots, doch wenn ihr mit einem ausgerüsteten erfolgreich vier Kämpfe abgeschlossen habt, wird dieser freigeschaltet. Das bedeutet, ihr könnt ihn für mehrere Kämpfer*innen gleichzeitig nutzen und er bedient sich einer anderen Ressource, mit der ihr deutlich mehr als drei Pictos anlegen könnt, dabei aber auf die Erhöhung der Statuswerte verzichten müsst. Klingt erstmal kompliziert, ist in der Praxis aber denkbar simpel und ein einzigartiges und ausgeklügeltes System, um eure Expedition besser auf die vielen Gefahren vorzubereiten.

Die Fahne im Wind

Attribute erhöhen und Fähigkeiten lernen kann ich übrigens nicht überall, sondern nur an den eingangs erwähnten Fahnen der anderen Expeditionen, die ja auch als Speicherpunkte dienen. Hier gönne ich meiner Crew auch mal eine Verschnaufpause, was ihre Lebenspunkte wieder heilt, verbrauchte Gegenstände wieder auffüllt und Gegner wieder zurückbringt – Dark Souls lässt grüßen. Die Gegenstände sind dabei nochmal in zwei Kategorien unterteilt.

Da wären einmal die Chroma-Elixiere, mit denen ich mein Team außerhalb von Kämpfen wieder fitmachen kann, was mir längere Erkundung erlaubt. Und dann sind da noch drei verschiedene Arten von Tränken, die wahlweise heilen, wiederbeleben oder AP generieren können – ebenfalls endlich, ebenfalls wieder aufgeladen, wenn ich mich an einer Flagge niederlasse. Bei beiden Varianten kann ich die Anzahl erhöhen, wenn ich besondere Scherben finde, die Tränke für den Kampf lassen sich zusätzlich auch verstärken. Angst davor, meine Gegenstände zu nutzen, weil sie irgendwann alle aufgebraucht sein könnten, brauche ich keine zu haben – sehr angenehm.

Entsprechend gelungen ist auch die Erkundung, denn ihr findet ausschließlich nützliche Gegenstände. Neben den eben erwähnten Scherben sind das beispielsweise Upgrades für eure Waffen, eine Ressource, um die Anzahl der tragbaren Pictos zu erhöhen oder um eure Talentbäume und Attribute zurückzusetzen, falls ihr nach ein paar Stunden doch noch ein paar Änderungen vornehmen wollt. Dazu kommen Schallplatten, die ihr mit einem Grammofon am Lagerfeuer abspielen könnt, sowie Kostüme für eure Truppe, wenn euch mal der Sinn nach neuen Kleidern oder Frisuren steht.