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Der spanische Anführer bittet um finanzielle Hilfe. Die Diplomatie ist vorhanden, lässt aber die letzte Konsequenz und vor allem eine bessere Einbindung der Indianer vermissen. |
Ein größeres Manko des Spiels ist nämlich die Organisation des Warenverkehrs: Es gibt quasi nur Schiffe oder Planwagen als Transportmittel. Was sich anfangs noch recht gut manuell einleiten lässt, wird bei zwölf bis zwanzig Siedlungen später unangenehm aufwendig, da es keine komfortable und funktionierende Routenplanung gibt, die mir das Hin und Her von Import und Export so abnimmt, dass ich es leicht administrieren kann. Es gibt zwar einen Automatismus, aber der ist viel zu kompliziert und alles andere als benutzerfreundlich einzurichten – zumal die Planwagen manchmal nicht das machen, was man will. Sprich: Man muss auch noch im 17. Jahrhundert das meiste von Hand aus transportieren. Dieses Mikromanagement nervt, weil man sich eigentlich auf andere Dinge konzentrieren muss.
Ureinwohner & KI-Schwächen
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Es ist vollbracht: Die Unabhängigkeitserklärung wurde unterzeichnet, das Volk rebelliert und die Königsstatue wurde gestürzt! |
Im Kampf gibt es dann große KI-Schwächen. Nicht, dass es zu leicht wäre, ganz im Gegenteil, aber man beobachtet obskure Manöver auf der Karte: Die Spanier erklären z.B. ihre Unabhängigkeit. Warum darf ihr König dann einfach so durch mein französisches Land ziehen, um sie zu attackieren? Und warum zieht er mit all seinen Dragonern und Kanonen über einen fatalen Umweg zum Ort der Rebellion? Er landet sogar auf der falschen Landspitze, um die Aufständischen zu erreichen und verschenkt damit zehn bis zwanzig (!) Runden Fußmarsch, obwohl er direkt vor ihrer Hauptstadt intervenieren könnte.
Nord- & Südamerika
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Nach der Unabhängigkeitserklärung wartet die letzte Schlacht gegen die königlichen Entsatztruppen auf euch: Und die hat es in sich. Wer nicht gut genug aufgerüstet hat, wird untergehen… |
Colonization ist zwar ein historisch inspiriertes Spiel mit vielen authentischen Gestalten der frühen und späten Neuzeit, aber selbstverständlich keine chronologische Simulation: Da taucht Sitting Bull schon zu Kolumbus‘ Zeiten auf und selbst wenn die Holländer die Unabhängigkeit deklarieren, weht die erste Form der Stars and Stripes als Flagge und es gibt eine Deklaration auf Englisch, nicht auf Französisch. Aber das sind alles Nebensächlichkeiten, denn Firaxis fängt gerade über die wunderbare musikalische Untermalung sowie die Einbindung der auf historischen Personen beruhenden Gründerväter durchaus den Geist der Zeit ein.