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Nur, wer kluges Personalmanagement betreibt, wird in seiner Kolonie sowohl rebellische Stimmung verbreiten als auch expandieren können. |
Aber wie soll man gleichzeitig wirtschaftlich expandieren, also Wohlstand und Arbeit schaffen, was wiederum Gold und Handelsware einbringt, und rebellisch sein? In Colonization müsst ihr dazu wertvolle Arbeitskräfte und Neusiedler ins Rathaus stecken, wo sie das nationale Selbstbewusstsein in Glockenform stärken. Das Problem ist erstens, dass diese drei nicht arbeiten und trotzdem ernährt werden müssen. Das Problem ist zweitens, dass die rebellische Stimmung immer aus einem Verhältnis zwischen diesen drei Propagandamännern und der Stadtbevölkerung berechnet wird. Sprich: Je mehr arbeitende Leute in der Siedlung, desto niedriger der Wille, gegen die Krone aufzubegehren. Man muss also einen Weg finden, der sowohl eine gewisse Produktion sichert als auch genügend Propaganda. Und dann muss man seine Siedlungen
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Die zwei Kolonisten im Rathaus sorgen für die rebellische Stimmung in Form der Freiheitsglocken. Aber sie müssen ernährt werden – und das ist teuer. |
Also behandelt man jeden, wirklich jeden neuen Kolonisten, wie einen Schatz. Und man macht sich Gedanken darüber, ob man den Meistertabakpflanzer, der statt drei gleich sechs Blätter erntet, wirklich auf das Feld schickt oder ihn nicht doch zum rebellischen Politiker oder Missionar ausbildet. Das Schöne an Colonization ist, dass ihr die Berufe der Kolonisten quasi jederzeit wechseln könnt – allerdings auf Kosten etwaiger Spezialisierungen. Wie teuer die Ressource Mensch ist, vor allem wenn sie qualifiziert ist, zeigt sich bei einem Besuch im Heimatland. Wer dort seine Rohstoffe verkauft, kann auch Auswanderer mit Beruf einkaufen, wenn sie nicht von alleine in die Neue Welt wollen. Und das ist richtig teuer: Für so einen Meisterpolitiker, der im Rathaus von Québec ordentlich gegen den französischen König wettern könnte (sechs statt drei Glocken!), zahlt man schon mal zweitausend Gold. Dafür muss man in Amerika richtig lang Baumwolle pflücken.
Der Wettlauf um die Gründerväter
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Wer geschickt Zusatzpunkte in den Bereichen Erkundung, Handel, Militär, Religion & Co sammelt, kann diese nutzen, um Gründerväter zu bezahlen, die permanente Boni einbringen. |
Das ebenso Spannende wie Knifflige an den Gründervätern ist: Wer zuerst kommt, malt zuerst! Sprich: Ihr müsst die historischen Promis mit euren Religions-, Handels-, Politik-, Erkundungs- und Militärpunkten bezahlen, woraufhin diese verschwinden. Wer hier zu schnell Punkte ausgibt, verringert natürlich die Chance, bei späteren und meist noch effizienteren Gründervätern zuschlagen zu können. Insgesamt warten an die 50 Persönlichkeiten aus fünf Bereichen auf euch. Bis man das komplexe System aus Personalmanagement, Aufbau und diesen Entwicklungsboni verinnerlicht hat, vergeht einige Zeit und man trifft zunächst viele falsche Entscheidungen. Ich hab in den ersten drei Spielen auf dem dritten Schwierigkeitsgrad kein einziges Mal die Unabhängigkeit vor der Konkurrenz erreicht.