Es bleibt auch dabei, dass man hier deutlich mehr Freiheiten hat, was die Straßenführung (bis hin zu vielspurigen Einbahnstraßen) oder das unkomplizierte Anlegen der Bebauungszonen (bis hin zu einem Pinsel-Werkzeug) betrifft. Doch erst in der zweiten Ebene werden die Unterscheidungsmerkmale zu älteren Städteplanern deutlich. Nicht nur, dass man wie üblich die einzelnen Bebauungs-Bereiche in der Budgetplanung unterschiedlich besteuern kann. Natürlich kann man auch in der Planung bestimmten zivilen Dienstleistungen ein höheres Budget zuweisen, um so z.B. den einzelnen Polizeistationen mehr Streifenwagen zu ermöglichen. Doch wo andere Städteplaner sich spätestens jetzt zurücklehnen, gibt Skylines weiter Vollgas. Denn zusätzlich stellt man ein einfach zu bedienendes Tool zur Verfügung, um Stadtviertel zu markieren. Das wiederum kann man nutzen, um über Verordnungen weiter Einfluss auf das Stadtbild zu nehmen. So kann man auf Kosten des eigenen Kontos die Bürger animieren, Strom oder Wasser zu sparen, Nichtraucher-Verordnungen zu erlassen und sogar den Schwerverkehr im Viertel oder den Hochhausbau zu untersagen. Und das alles auf stadtweiter Ebene oder haarklein für jeden definierten Bezirk – klasse! Der Clou liegt hier im vorsichtigen Balancieren zwischen Steigerung des Steuereinkommens und Annehmlichkeiten für die Bürger. Vor allem in der Anfangsphase ist man ständig dabei, sein Konto im Auge zu behalten, während man abwägt, wo man eine Schule, einen Park oder eine Feuerwehrstation errichtet.
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Es gibt haufenweise informative Filter. © 4P/Screenshot
Die Probleme nehmen kein Ende
Dass man hinsichtlich Umfang und Funktionalität die Switch-Version auf Par mit den anderen Konsolen präsentieren will und dabei nicht nur zum Start ein Add-On mehr spendiert als bei den anderen Konsolenversionen, sondern auch von Beginn an eine Beschleunigungsfunktion für die Spielgeschwindigkeit zur Verfügung stellt, ist löblich. Doch Tantalus wäre besser beraten gewesen, evtl. Einschnitte im Umfang oder zumindest der Kartengröße in Kauf zu nehmen. Denn visuell macht Cities Skylines deutlich, wie weit die Switch technisch von PS4 und One entfernt ist – natürlich ungleich mehr, wenn man die Premium-Systeme PS4 Pro oder One X zum Vergleich verwendet. Die Kulisse wirkt mit ihrer massiv reduzierten und gefühlt nur auf 720p hochskalierten Auflösung sehr grob. Dass beim Zoomen sehr spät Detailtexturen z.B. bei Gebäuden und Baumkronen auftauchen, stört zusätzlich. Noch verstörender und hinsichtlich der Spielmechanik eine beeinflussende Rolle spielend ist der reduzierte Verkehr auf den Straßen und im Umland.
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Schade, dass Tantalus die Technik nicht im Griff hat. Ansonsten hätte auch die Switch eine richtig gute Städtebau-Simulation. © 4P/Screenshot
Ich hoffe jedenfalls, dass das den einen oder anderen Etwickler vielleicht anspornt, sowas nochmal richtig und mit einer etwas performanteren Engine anzugehen. Ich glaube das Genre hat Potential auf der Switch. Generell scheinen Aufbauspiele in den eShop-Charts ganz gut zu laufen, wie eben auch Minecraft oder Stardew Valley, was ein Riesenhit war.
Ich hab auch nicht gesagt dass es nicht erscheinen sollte - ich sah meine Befürchtungen lediglich durch die Aussagen im Test bestätigt. Natürlich wird am Ende der Markt entscheiden, was hier funktioniert und was nicht.
Bin auch insgesamt kein Switch-Gegner, werde ab Weihnachten wohl auch so ein Spielzeug mein eigen nennen, aber ich muss halt keine Slide-Show spielen ...
Auf meinem Spielzeug kann ich es spielen und sogar mitnehmen.
Das klingt vielleicht übertrieben und am Thema vorbei. Ist aber leider so. Leider Gottes.