Die bessere Bedienung

C mag nicht sonderlich ausgefeilt sein, bei der Bedienung kommt aber Freude auf. Da kann sich das in diesem Punkt missratene War of the Roses eine Scheibe abschneiden, denn so sollte die Steuerung eines mittelalterlichen Actionspiels funktionieren! Per linker Maustaste kann man butterweich zuschlagen, was so simpel ist, dass man es sogar im Eifer des Gefechts noch hinkriegt. Darüber hinaus gibt‘s weitere Schläge wie etwa über Kopf oder Zustechen, die ähnlich simpel sind. Pariert wird einfach mit der rechte Taste, was aber wie Treffer auch Kondition kostet. Ist der Balken leer, kann man nicht mehr schlagen.
Noch einfacher ist der Bogen, bei dem man nur zielen und den Knopf drücken muss. Das war ja auch schon bei War of the Roses wie‘s Brezelbacken und läuft hier noch flotter. So muss man eigentlich nur noch darauf achten, wie weit man schießen will, da man dann halt vorhalten, im Bogen schießen oder höher zielen muss. Mit der Armbrust kann man auch zielen, obwohl diese eigentlich erst im Spätmittelalter populär wurden. Aufziehen muss man sie auch, was aber viel schneller und damit unrealistischer als im Rosenkrieg abläuft. Praktisch ist der große Schild, hinter dem sich speziell Armbrustschützen verbergen.
Hochmittelalterliche Waffen

Dass man sich im Hochmittelalter befindet, merkt man auch an der Bewaffnung: Hier gibt es nur je vier Typen zur Wahl, die recht 08/15-mäßig ausgestattet sind. Auf jeder Seite existieren Bogenschütze, leichter Kämpfer, Pikenier und schwerer Ritter, die sich aber nur äußerlich etwas vom Pendant unterscheiden. Die Masons schmücken sich Rot, während sich die Agathas in Blau hüllen, die Rüstung bleibt aber immer dieselbe. Man kann also weder seinen Recken mit einer fetten Ritterrüstung einkleiden noch einen eigenen Helmbusch kreieren.
Bei War of the Roses ging manches schneller, speziell was die Waffen anbelangte, die bei C erst langwierig freigespielt werden müssen. Immerhin darf man auch Haupt- und Nebenbewaffnung wählen, die etwa aus Langschwert, Axt und Wurfmesser bestehen könnte. Auch hier kann man zwischen den Waffen hin und her schalten, wenn man damit im Kampf besser zurechtkommt. So machen Zweihänder zwar mehr Schaden, man braucht aber auch länger, um erneut zuzuschlagen. Auch hier muss man die richtige Mischung finden, um zu bestehen.
Ansehnliches Gemetzel

In den Kämpfen geht’s zur Sache, auch wenn das Schlachten nicht ganz so blutig wie bei der Konkurrenz ausfällt. Da wird schon mal ein Arm oder Kopf abgerissen, der dann liegen bleibt. Den makaberen Todesstoß muss man einem Gegner aber nicht verpassen, da es keine Punkte fürs reine Abschlachten gibt. Die Abrechnung nach jeder Schlacht dient daher der puren Information, wie viel man geleistet hat. Die Unreal Engine sorgt dafür, dass die Szenerie überzeugt. Zudem ist für Abwechslung gesorgt, wenn man im Fluss kämpft, vor einem dunklen Gemäuer oder in einer orientalischen Stadt.
Leider ist vieles oft pure Staffage, denn es gibt wenig, was man im Kampf einsetzen könnte. Schützen werden vielleicht mal eine erhobene Position oder Deckung finden, so dass sie in aller Ruhe auf den Feind zielen können. Die Arena sieht zwar beeindruckend aus, aber ihre klassische Architektur lässt sich bis auf eine paar Hebel kaum taktisch einsetzen. Zwar erscheint man waschecht aus dem Boden, wie das auch im Kolosseum der Fall war, aber das war’s auch schon. Dann ist wieder Kampf Mann gegen Mann angesagt, wo meist der Geschicktere oder Schnellere gewinnt.
Unbefriedigender Ablauf
Ansonsten laufen die Schlachten hektischer, als es die gelungene Steuerung vermuten ließe. Wie schon bei War of the Roses stirbt man öfters, als einem lieb ist. Man wird dann nach einiger Zeit wieder belebt, stürmt vor, nur um gleich wieder zu sterben. Das viel zu kurze Leben lässt sich auch nicht durch eine Heilung verlängern, denn es gibt keine entsprechende Funktion. Allerdings steigt der Lebensbalken langsam wieder an, wenn man unbehelligt bleibt; nur kommt das im Eifer des Gefechts fast nie vor.
Mit das größte Manko ist, dass kaum echter Fortschritt zu erkennen ist, weder hinsichtlich der Waffen noch Rüstungen oder Fähigkeiten. So bleibt immer das ungute Gefühl, dass man irgendetwas falsch macht, ohne es wirklich beeinflussen zu können. Kurzfristig hilft da nur, noch mehr Tricks und Kniffe übers Tutorial zu erlernen, da neue Waffen freispielen eine Ewigkeit dauert.