Veröffentlicht inTests

Brothers in Arms: Road to Hill 30 (Shooter) – Brothers in Arms: Road to Hill 30

D-Day. Es ist stockfinster, wir sitzen im Flugzeug, kurz vor dem Absprung. Die Kameraden sind nervös, müssen sich vor Angst übergeben. Ein Flak-Feuerwerk erhellt die Nacht, Explosionen lassen die Besatzung zusammen zucken. Alle nehmen Aufstellung, bis eine Salve die Wand des Flugzeugs wie einen Käse durchlöchert. Panik bricht aus, aber wir sollen an der Luke warten. Der Augenblick verharrt, bevor uns eine Erschütterung in die Normandie fallen lässt…

© Gearbox Software / Ubisoft

Unreal Engine lässt es krachen

Zum Leben erweckt wird das hinlänglich bekannte, aber dafür einmalig in Szene gesetzte Szenario durch eine modifizierte

Schaut ihr beim Zoomen über den Lauf wird die gesamte Waffe „unscharf“.

Unreal Engine. Dieser Grafik-Motor zaubert äußerst detaillierte Umgebungen auf den Bildschirm und verfeinert den Augenschmaus mit grandiosen Charakter-Modellen und lebensechten Animationen. Besonders angetan hat es mir aber die Darstellung der Natur, da nicht nur das Gras und die Bäume natürlich aussehen, sondern auch der Himmel. Spektakuläre Effekte bei Blutspritzern oder beim Zielen sowie coole Impressionen dank Pixel-Shader verfeinern die Kulisse. Virtuelles Blut und Ragdoll-Verrenkungen zeigen, dass der Krieg wirklich hässlich und nicht so klinisch sauber wie in vielen anderen Spielen ist.

Grafik auch auf Konsolen klasse!

Dass wir im Test vornehmlich auf die PC-Fassung eingegangen sind, heißt nicht, dass die Konsolen-Versionen den Blick nicht wert sind – ganz im Gegenteil: Sowohl auf PS2 als auch auf Xbox mit einer punktgenauen und hervorragend reagierenden Steuerung ausgestattet, ist man schneller im Geschehen, als einem lieb sein kann und hat fortan alle Hände voll zu tun, um sich und seine Kameraden am Leben zu halten. Die Xbox- als auch die vom Ubi Studio Shanghai produzierte PS2-Fassung brillieren mit einer fulminanten Grafik und scheinen das jeweilige System bis an die Grenze zu treiben. Im letzten Detail

bleibt die Sony-Variante zwar etwas hinter den Versionen für Rechenknecht und Xbox zurück, doch der Gesamteindruck wird dadurch nicht geschmälert und ist immer noch hervorragend.

Beide Konsolenvarianten können im Bereich der Umgebungsgrafiken mit einer Detailverliebtheit punkten, die euch mitten ins Geschehen versetzt. Die Animationen, das Physiksystem und die Spezialeffekte können sich ebenfalls sehen lassen. Hier liegt die Xbox-Version allerdings relativ deutlich vor der PS2, deren Rechenpower zwar für ein weitestgehend ruckelfreies Gameplay ausreicht, dabei aber scheinbar nicht mehr die imposanten Explosionen darstellen kann, die euch auf PC und Xbox die Sicht erschweren.

Im Vergleich zum Rechenknecht etwas gestiegene Ladezeiten nimmt man dabei gerne in Kauf, denn zum einen gewähren sie einem eine etwas höhere Verschnaufpause zwischen der intensiven Taktik-Action, zum anderen bleiben sie immer innerhalb eines erträglichen Niveaus.

Auch Granaten sind äußerst effektiv.
Sound & Multiplayer-Modus


Ähnlich spektakulär wie die Grafik donnert der Sound über das Schlachtfeld: Schüsse, Explosionen und vor allem die realistisch nachempfundenen Kommentare der Soldaten sorgen für Mittendringefühl. Musik gibt es keine, außer im Menü. Dies unterstützt nochmals die Realitätsambitionen. Die Sprachausgabe in der englischen Version ist einsame spitze, obwohl der Monolog zu Beginn jeder Mission ruhig etwas emotionaler hätte ausfallen können. Die deutsche Lokalisierung konnten wir uns bisher nicht zu Gemüte führen.

Der Multiplayer-Modus ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt. Auf insgesamt zehn Karten erfüllt ihr Missionsziele und erledigt Team-gegen-Team-Kämpfe – diesmal auch auf Seiten der Wehrmacht. Dazu bekommt jede Seite ein Assault- und ein Fire-Team mit KI-Soldaten spendiert und je nach Mitspieler-Zahl kommandiert ihr ein Squad oder beide. Diese Teams stehen sich auf den gut gestalteten Karten gegenüber; Standard-Modi à la Deathmatch gibt es bei Brothers in Arms nicht.