Der Runtergang
Während wir aus allen Wolken fallen und der Fallschirm den Sturz abbremst, erblicken wir ein Schauspiel der Extraklasse: Flak-Feuer steigt gen Horizont, ein Schwarm von Flugzeugen bevölkert das Firmament und überall um uns herum öffnen sich
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Packender Auftakt am D-Day über der Normandie. |
Fallschirme. Kaum satt gesehen am virtuellen Geschehen, landen wir mehr oder weniger unsanft auf dem Boden. Hier geht es erst richtig los…
So spektakulär beginnt Brothers in Arms: Road to Hill 30 – ohne großes Tutorial, nur mit einem kurzen, aber schockierenden Epilog. Statt euch durch ein Drill Camp zu schicken, erlernt ihr die Features des Spiels in den ersten Missionen und seid sofort mittendrin. Fortan erlebt ihr in der 18 Kapitel langen Kampagne die ersten Tage nach dem D-Day, basierend auf der wahren Geschichte der 101. Luftlandedivision. Zwar sind die Charaktere frei erfunden, aber die Missionen und Ereignisse haben die Entwickler akribisch genau recherchiert und rekonstruiert. Zeitzeugenberichte, Bilder der Luftaufklärung und originale Landkarten sollen die Vergangenheit zum Leben erwecken.
Echtes Europa?
Die Darstellung der Landschaft ist erstaunlich eindringlich: Matte Grün- und Grautöne sorgen für eine verraucht düstere Stimmung. Und vor allem der Himmel ist ein herrlich animierter Zeuge des Krieges – zahllose Flugzeuge und Flak-Salven
Zum Test empfehlen wir: Interview: Col. John Antal Bilderserie: Steuerung & Deckung |
sorgen für ein ständiges Rauschen, Donnern und Blitzen. Einen weiteren Schuss Authentizität bringt die 1:1-Umsetzung der
Schauplätze ins Spiel: Egal ob es Städte, kleine Dörfer oder Felder sind. Selbst das Wetter der Vergangenheit wurde eingebunden. Diese Illusion der Glaubwürdigkeit ist eine der größten Stärken von Brothers in Arms.
Taktisches Geplänkel
Anders als Action-Ballerserien wie Call of Duty oder Medal of Honor bringt Brothers in Arms taktische Team-Würze ins Kampfgeschehen. Obwohl ihr in den ersten Minuten alleine in der Normandie unterwegs seid, trefft ihr schnell auf einen versprengten Kameraden, der sich euch anschließt. Fortan geht es ähnlich koordiniert in der Gruppe zur Sache wie in Full Spectrum Warrior. Im Gegensatz zu MoH: Pacific Assault ist euer Team keine Gratisbeilage, sondern essentieller Bestandteil.
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Die Deckung ist das A und O. |
Echte Militär-Taktiken sorgen z.B. dafür, dass niemand alleine durch die Gegend laufen kann, Hunderte von Soldaten erschießt und dabei von 243 Kugeln getroffen wird – wie es in vielen Actiontiteln zelebriert wird. Brothers in Armsstellt die realistischen vier „Fs“ in den Vordergrund: Finden, Festhalten, Flankieren und Finishen.
Was bedeutet das? Habt ihr den Feind gefunden, könnt ihr eurem Team den Sperrfeuer-Befehl erteilen. Die KI-Kollegen stürmen daraufhin selbstständig zu einer gedeckten Position und schießen los. So wird der Gegner an seinem Ort festgehalten, obwohl er sich noch wehren kann – allerdings längst nicht mehr so effizient. Solch ein „gepinnter“ Feind kann von uns flankiert werden. Das heißt im Klartext, dass wir den Kontrahenten von der Seite aus überraschen und ausschalten, während das Sperrfeuer den Vormarsch deckt. Details hierzu findet ihr in der Bilderserie.
Trotz des Team-Faktors wird das Spiel aus der Ego-Perspektive gesteuert – das ist viel intensiver als bei Full Spectrum Warrior. Mit Hilfe einer einfachen und wirklich gut designten Benutzeroberfläche schickt ihr eure Leute im Handumdrehen zu neuen Locations und gebt ihnen flott Befehle. Fehlt mal die nötige Übersicht, schafft ein Blick auf die dreh- und zoombare Taktik-Karte Abhilfe.