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Brothers in Arms: Hell’s Highway (Shooter) – Brothers in Arms: Hell’s Highway

Der Höllentrip für Brothers in Arms-Fans ist vorbei. Nach gefühlten dreihundert Verschiebungen stehen endlich alle drei Fassungen der aktuellen Ausgabe Hell’s Highway im Ladenregal. Ab sofort dürfen PC-Spieler und Besitzer der beiden Konsolen mit den starken Grafikmuskeln erneut in den zweiten Weltkrieg ziehen – und zwar mit der bewährten, serientypischen Mischung aus Ego-Shooter-Action und Taktik. Aber Vorsicht: In der deutschen Version wurde nicht nur die Gewaltdarstellung entschärft. Ihr dürft außerdem im Online-Part nur gegen Spieler antreten, die ebenfalls zur deutschen Version gegriffen haben.

© Gearbox Software / Ubisoft

Actionreicher Geschichtsunterricht

Auf dem gleichen Bildschirm könnt ihr auch die Aufklärungsreports einsehen, welche ihr an bestimmten Stellen der Kampagne findet. Sie geben euch einen kleinen Einblick in die Hintergrundgeschichte der einzelnen Schlachten und der relativ originalgetreu nachgebauten Kulissen.

Unterschätze nie Mutter Natur: In der ersten Spielhälfte versperren euch oft hermetische Hecken den Weg zu den Gärten.

Nicht auf der Karte verzeichnet sind die im Terrain versteckten »Kilroy«-Comic-Zeichnungen, welche ihr als kleine Abwechslung zum ständigen Ballern und Flankieren suchen könnt.

Ab und zu trennt ihr euch außerdem von eurem Team und durchforstet in Rambo-Manier eine Kirche oder ein anderes Gebäude. Oder ihr nehmt in einem Firefly- oder Sherman-Panzer Platz und holzt gegnerische Geschütze in ihre Einzelteile – ein äußerst spaßiges Unterfangen. All die unterhaltsamen Auflockerungen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dem Rest der Kampagne ein wenig an Abwechslung fehlt. Komplexe Manöver à la Socom: Tactical Strike gibt es hier nicht und auch die teils recht engen Levels sorgen dafür, dass ihr eure Angriffstaktik nicht all zu stark variieren könnt. Viel zu oft versperren euch undurchdringliche Hecken den Weg zu einem Hinterhof, der sich eigentlich prima für einen Umweg geeignet hätte. In der zweiten Spielhälfte erwarten euch glücklicherweise weitläufigere Areale mit alternativen Laufwegen.

Intelligente Kriegsführung

Das vom Krieg gezeichnete Eindhoven gehört nicht nur spielerisch, sondern auch grafisch zu den Highlights des Spiels: Besonders ansehnlich sind die von Licht durchfluteten und mit Trümmern übersäten Flure eines zerstörten Indutsriekomplexes gelungen. All zu nah solltet ihr allerdings nicht an die Oberflächen herantreten, denn dann entwickeln sich die Umgebungstexturen zu einem unscharfen Brei.

Deutlich detaillierter sind die Soldaten gestaltet: Ihre Augen glänzen in der Sonne und auf der Haut erkennt ihr feine Poren und Narben.

Spaßige Abwechslung: Zwischendurch rollt ihr mit einem Panzer über die Schienen.

Schade, dass die Gesichter nicht besser animiert wurden. Ab und zu heben sich zwar die Augenbrauen, davon abgesehen erinnert die Mimik der Pokerface-Soldaten aber an die Roboter aus einem alten Kraftwerk-Video.

PC oder Konsole?

Trotz der ordentlichen Präsentation zauberte die Unreal Engine die Action auch in hoher Auflösung stets flüssig auf unseren PC-Bildschirm. Dank der flotten Bedienung mit der Maus lassen sich eure Kameraden am Rechenknecht am komfortabelsten durch die Gegend scheuchen. Auf der Konsole wird der Spielfluss durch die Controller-Steuerung ein wenig zäher.

Auch der Schwierigkeitsgrad steigt ein wenig an; und weil ihr einem Gegner nicht so fix die Kugel geben könnt wie mit dem Nager, ist auf Konsole ein Deut mehr Taktik gefragt. Auf dem PC solltet ihr dagegen mit dem härteren Schwierigkeitsgrad beginnen. Falls ihr wider Erwarten doch überfordert seid, könnt ihr die KI eurer Gegner jederzeit im Pause-Menü herunterschrauben. Dank der fair verteilten Checkpoints kommt aber ohnehin selten Frust auf.