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Bravely Second: End Layer (Rollenspiel) – Rückkehr nach Luxendarc

Anscheinend waren Square Enix und Nintendo mit den weltweit mehr als eine Million verkauften Exemplaren von Silicon Studios 3DS-Rollenspiel Bravely Default so zufrieden, dass man auch den Nachfolger Bravely Second: End Layer zusammen nach Europa gebracht hat. Ob der auf den Qualitäten des Vorgängers aufbauen kann, verrät der Test.

© Silicon Studio / Square Enix / Nintendo

Virtuelle Rückendeckung

Weit unverfänglicher ist die erneute Unterstützung von echten oder virtuellen (KI-)Freunden, die man in bestimmten Intervallen im Kampf um Hilfe bitten oder ihnen selbst welche zukommen lassen kann. Egal, ob einfacher Angriff, klassenspezifische Zauberei oder verheerende Spezialattacke – alle Aktionen können gesendet und empfangen werden, um einander zu helfen. Auch spezielle Jagdeinsätze können wieder zugeschickt, Charakterverbindungen für Klassenboni eingegangen werden. Dieses Mal stehen ganze 30 Charakterklassen zur Auswahl (zum Video), von denen man natürlich viele schon aus dem Vorgänger kennt. Wie damals wurden auch dieses Mal wieder Kostümanpassungen für den Westen vorgenommen. Bei der Falkenaugen-Klasse wurde gar aus einer Squaw ein Cowgirl gemacht (siehe Bildvergleich).

Nichtsdestotrotz ist das Aufgebot interessant und abwechslungsreich. Neben eher traditionellen Klassen wie Kämpfer, Dieb und Zauberer gibt es auch sehr exotische wie den Patissier, Performer oder Katzenbeschwörer. Einmal freigeschaltete Klassen können beliebig gewechselt, deren Fertigkeiten kombiniert und Talente transferiert werden. Besonders wichtige oder beliebte Kombinationen kann man auch als Vorlagen abspeichern. Spezialattacken lassen sich auch wieder individuell anpassen und mit persönlichen Kommentaren versehen.

Licht und Schatten

Dass Charakterdesign und Dialoge mitunter recht kindlich ausfallen, dürfte für Fans des Vorgängers nicht weiter schlimm sein. Der Mix aus 2D und 3D weiß nach wie vor zu gefallen. Ebenso wie die dynamischen Tagesverläufe, die mehr als nur optisches Gimmick sind. Der oft extrem schwankende Detailgrad zwischen Haupt- und Nebenfiguren sticht hingegen noch immer negativ ins Auge.

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Der Mix aus 2D- und 3D-Grafik sowie deren Tiefenwirkung wissen nach wie vor zu gefallen. © 4P/Screenshot

Die wahlweise englische oder japanische Vertonung ist für 3DS-Verhältnisse erneut ungemein umfangreich, die deutsche Übersetzung meist vorbildlich. Lediglich bei den weiblichen Stimmen kommt es aufgrund der Absmischung immer mal wieder zu unschönen Lispeleffekten.

Erwähnen sollte man auch die durchdachte Steuerung, die nicht nur den Touchscreen sinnvoll einbezieht, sondern auch weitestgehend die Bedienung mit nur einer Hand und damit selbst ein Spielen auf Bus- oder U-Bahn-Stehplätzen erlaubt. Angenehm sind auch die vielen Shortcuts zur schnellen Menünavigation oder die automatische Speicherfunktion. Letztere kann einem aber auch übel mitspielen, wenn man z. B. versehentlich ein Story-Ereignis mit automatischem Ortswechsel auslöst, das gleichzeitig den Zugang zu noch nicht abgeschlossenen Nebenaufgaben versperrt. Die Funktion lässt sich aber auch jederzeit deaktivieren. Wer will, kann nebenbei auch wieder bei einem Siedlungsaufbau helfen oder sich als Puppenbastler verdingen. Klassenspezifische Sammelaufgaben sind ebenfalls wieder an Bord, so dass es auch abseits der Haupthandlung so schnell nicht langweilig wird.