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BlazBlue: Cross Tag Battle (Prügeln & Kämpfen) – Prügler mit DLC-Fokus

Arc System Works galt mit BlazBlue und Guilty Gear als der Geheimtipp unter den Prügelspiel-Entwicklern. Doch spätestens mit DragonBall FighterZ hatten es sich die Japaner verdient, in einem Atemzug mit Capcom und Namco genannt zu werden. Hilft die neu gewonnene Popularität auch, um ihr aktuelles Beat-em-up Blaz Blue: Cross Tag Battle einer größeren Spielerzahl schmackhaft zu machen? Im Test geben wir die Antwort.

© Arc System Works / PQube

Von sich selbst berauscht

Schaut man sich die Prügelspiele an, die Arc System Works bis zu DragonBall FighterZ veröffentlicht hat, lassen diese sich im Wesentlichen auf zwei Punkte herunterbrechen: Ein grandioses Artdesign und eine komplexe Mechanik mit zig verknüpften Systemen, die viel Geduld und Einarbeitung verlangten. Doch dann kam die Anime-Lizenz und radierte den letzten Punkt aus. Derart eingängig hatte sich noch kein Arc-System-Prügler gespielt. Ein überschaubares Kombosystem, das es Einsteigern leicht machte, aber Fortgeschrittenen und Profis dennoch genug Anreiz gab, die Figuren zu meistern, lockte Spieler in Scharen vor den Bildschirm. Von diesem Erfolg beflügelt hat Arc System für das nächste hauseigene Projekt in mechanischer Hinsicht ebenfalls die Schere angesetzt und getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ das Kampfsystem angepasst.

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Bei den Effekten zieht Arc System alle Register, doch die Einbindung der verschiedenen Prügelserien zeigt sich visuell uneinheitlich. © 4P/Screenshot

Nicht nur, weil man ebenso wie in FighterZ mit einem Team antritt, das hier allerdings von den DragonBall-Trios auf ein Duo geschrumpft ist. Sondern auch, weil man die Kombomechaniken nahezu unverändert von den Prügeleskapaden der Shonen-Jump-Stars übernommen hat. Reduziert auf überschaubare Kombos, bei denen teils das wiederholte Drücken auf eine Taste reicht, um eine ansehnliche Kombo zu erzielen und für alle Kämpfer gleichen Sonderangriffe über vor- bzw. rückwärtige Viertelkreise, fühlen sich Beat-em-up-Fans sofort wie zu Hause. Anfänger hingegen feiern schnell Erfolgserlebnisse und können sich in den zwar spröde präsentierten, aber inhaltlich über alle Zweifel erhabenen Tutorials nötige Koordination sowie Basis- und fortgeschrittene Fähigkeiten erarbeiten. Nach Jahren, in denen man sowohl mit BlazBlue als auch Guilty Gear oder Persona 4 Arena die Systeme bis zum Ende auszureizen schien, ist dies eine interessante Weichenstellung und sorgt zumindest momentan dafür, dass Arc System sich erneut einer größeren Spielergruppe anbietet.

Das Problem mit dem Inhalt


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Die Inszenierung der eigentlich interessanten Story ist unglaublich spröde – aber immerhin auf Englisch vertont. © 4P/Screenshot

Doch mit einer größeren Spielergruppe dürfte auch der Widerstand gegen die Download-Politik der Inhalte wachsen, der in den letzten Jahren auch unter den Hardcore-Prüglern zunahm. Theoretisch klingen die 20 mitgelieferten Charaktere nicht schlecht. Wenn man allerdings überlegt, dass mit den vier integrierten Spielen bzw. Serien BlazBlue, Persona 4 Arena, Under Night in-Birth sowie RWBY theroretisch über 80 Figuren zur Verfügung stünden, fällt die Auswahl eher gering aus. Mit einem Season Pass, über Einzelkäufe oder bei Erwerb der Deluxe Edition hat man Zugriff auf 20 weitere. Und diese Relation ist für mein Empfinden zu stark zu Ungunsten der Spieler ausgefallen. Dass die Hersteller von Beat-em-ups (und insbesondere Arc System Works) versuchen, das Geschäft über zusätzliche Figuren anzukurbeln, ist nicht verwerflich. Doch dass sie wie in diesem Fall die Hälfte aller weiteren Charaktere (insofern nicht noch weitere Staffeln geplant sind) als Kaufinhalte bereitstellen, geht einen Schritt zu weit. Zumal es unter den nicht vom Start weg integrierten Kämpfern auch einige gibt, denen man im Rahmen der umfangreichen Story begegnet. Sprich: Man tritt kurz gegen sie an, findet vielleicht Gefallen an ihnen und muss dann feststellen, dass sie einem in der Basisversion nicht zur Verfügung stehen. Immerhin: Mit Blake Belladonna aus RWBY wartet derzeit auch noch eine kostenlose Kader-Ergänzung.