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Black Mesa (Shooter) – Was lange währt…

Ich hätte nicht gedacht, dass ich Half-Life noch einmal durchspielen würde. So sehr ich den Oldie damals mochte, so schlecht ist er nämlich vor allem grafisch gealtert. Auftritt Black Mesa, wie Crowbar Collective sein Remake nennt, das aus dem Klassiker ein zeitgemäßes Spiel machen soll. Mehr als 15 Jahre hat diese Transformation auf sich warten lassen – doch hat sich das Warten auch gelohnt? Für unseren Test habe ich mich endlich einmal wieder durch die unterirdische Forschungsstation geschlagen.

© Crowbar Collective / Crowbar Collective

„Abenteuer“ schreibe ich übrigens deshalb, weil Half-Life der Shooter-Action nicht nur gelegentliche Atempausen gönnt, sondern das Durchkämmen der Umgebung, Finden des Weges und Lösen kleiner Rätsel sehr viel Zeit einnimmt. So hat man viel stärker das Gefühl einen realen Schauplatz zu erkunden, anstatt nur Schauspieler in einem abgesteckten Bühnenbild zu sein. Dazu trägt außerdem bei, dass man nie abrupt von einem Level in den nächsten versetzt wird – selbst erzählerische Ausnahmen werden als gleichförmige Übergänge inszeniert. Leider wird das auch in Black Mesa von den bekannten Ladepausen unterbrochen. Grundsätzlich funktioniert der Aufbau aber noch heute.

Nicht zuletzt hat Crowbar die einstigen Kulissen nicht identisch übernommen, sondern zum einen aufwändiger ausgearbeitet und zum anderen umgestaltet, wo es spielerisch sinnvoll ist. Jeder wichtige Raum ist sofort wiedererkennbar! Grafisch und akustisch entstehen aber stimmungsvolle Momente, die man beim heutigen Spielen des Originals einfach nicht mehr erlebt. Dadurch gefiel mir z.B. die Fahrt durch die „Eisenbahntunnel“ fast genauso gut wie im Original, während die Welt der Außerirdischen, Xen, jetzt nicht nur fremdartig aussieht, sondern viel stärker ihre exotische Schönheit mit der von ihr ausgehenden Bedrohung vereint.

Unfreiwillig Stealth-Action

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Manchmal stehen die Gegner ahnungslos direkt neben Gordon – oft verwickeln sie ihn aber auch in packende Gefechte. © 4P/Screenshot

Leider hat die grundsätzlich gelungene Modernisierung allerdings auch Nachteile, die gerade im Vergleich mit aktuellen Shootern auffallen. So geschickt Crowbar etwa Licht und Schatten einsetzt, so sehr sieht man dem Remake seine technisch inzwischen überholten Wurzeln an. Selbst große Räume bestehen aus vergleichsweise wenigen Polygonen und lassen eine physikalisch aufwändige Beleuchtung missen. Man bleibt zudem häufig an kleinen Ecken oder auf engen Stegen hängen, rauscht insgesamt aber mit einem Affenzahn durch Black Mesa ohne die Schwere von Gordons Körper zu spüren. Es fehlt das Gefühl physisch vor Ort zu sein.

Und auch die Action, damals ein Höhepunkt des Spiels, wirkt selbst in diesem Remake relativ bieder. Viele Gefechte sind durchaus knackig und vor allem Soldaten zwingen Gordon erfolgreich dazu seine vermeintlich sichere Deckung zu verlassen. Der beherrscht jetzt zudem das Rutschen in Deckung, was manchen Schusswechseln zusätzlichen Schwung verleiht. Das Aktionsrepertoire der Gegner ist aber auch sehr überschaubar, weshalb sie mitunter wie bewegliche Zielscheiben wirken, und zudem „gedankliche“ Aussetzer an den Tag legen, die ich dem nostalgischen Trip zwar nachsehe, die für sich genommen allerdings grobe KI-Schnitzer darstellen. Da bleiben hilfreiche Wachen etwa stur in der Schusslinie stehen, während man von Gegnern in unmittelbarer Nähe übersehen wird, die gerade noch direkt auf Gordon zu liefen. Ganz große Action inszeniert diese Version des Shooter-Opas daher nicht.

  1. UAZ-469 hat geschrieben: 20.03.2020 16:26
    Triadfish hat geschrieben: 20.03.2020 14:17 Ähm.. also Half-Life 1 war ein zu 90% linearer Shooter. Haben die daraus ein offenes Spielkonzept gemacht oder wie schaffst Du es Dich da zu verlaufen?
    Indem Räume und Gänge wie im Bürokomplex und Fragwürdige Ethik teilweise zum Verwechseln ähnlich aussehen (Was ja auch irgendwie Sinn macht), dieser Müllentsorgungskomplex teilweise echt konfus ist und man einen schlechten Orientierungssinn hat. :Vaterschlumpf:
    Da muss ich tatsächlich zustimmen, gerade bei der Müllverbrennung bin ich gefühlt ein oder zweimal im Kreis gelaufen. Aber ganz so schlimm war es jetzt nicht.

  2. Triadfish hat geschrieben: 20.03.2020 14:17 Ähm.. also Half-Life 1 war ein zu 90% linearer Shooter. Haben die daraus ein offenes Spielkonzept gemacht oder wie schaffst Du es Dich da zu verlaufen?
    Indem Räume und Gänge wie im Bürokomplex und Fragwürdige Ethik teilweise zum Verwechseln ähnlich aussehen (Was ja auch irgendwie Sinn macht), dieser Müllentsorgungskomplex teilweise echt konfus ist und man einen schlechten Orientierungssinn hat. :Vaterschlumpf:

  3. UAZ-469 hat geschrieben: 12.03.2020 17:49 Ich setze als Jemand, der das Original ebenfalls nie gespielt hat, auch mal was drunter. :)
    Also bei mir würde es scharf an einen Award vorbeischrammen. Die Waffen und Schießereien sind grundsolide, keine Frage, aber Rage 2 und die Wolfenstein-Spiele fühlen sich da für mich einfach besser an. Auch kann ich mich nicht so recht mit dem Leveldesign anfreunden. Die Außenareale sind wunderbar, wirklich, aber sobald es in irgendwelche Gebäude, Untergründe und sonstige Komplexe geht... na ja, sagen wir mal, ein paar Wegweiser hätten wirklich nicht geschadet, weil vieles einfach ähnlich aussieht, sodass ich mich ab und an verlaufe und nicht mehr weiß, wo ich schon war.
    Aber ich kann sagen, dass ich mich schon auf Xen freue. :)
    Ähm.. also Half-Life 1 war ein zu 90% linearer Shooter. Haben die daraus ein offenes Spielkonzept gemacht oder wie schaffst Du es Dich da zu verlaufen?

  4. Veteran of Gaming hat geschrieben: 16.03.2020 17:46
    TheoFleury hat geschrieben: 13.03.2020 20:41 Habe gerade vorher eine News eines konkurrierenden gaming "Journalisten" gelesen: "Ich liebe die Spiele, aber niemand braucht heute noch Half-Life 3!" ....
    Gibt es eigentlich eine goldene Himbeere im Spiele Journalismus? :P
    Wie auch immer. Werds mir nächsten Monat wahrscheinlich kaufen mit bitterem Beigeschmack <--- Was alles möglich wäre wenn....ja WENN und ABER und SOWIESO , gell Half Life 3? :lol: :D Braucht niemand mehr intelligente Shooter....
    Die besagte Person und mittlerweile das ganze Heft kann man doch eh nicht mehr ernst nehmen. Die älteren Redakteure sind total selbstgefällig geworden und die Jüngeren schlichtweg auf Youtuber Niveau. Mit Ausnahme von M. natürlich. M. ist der einzige Lichtblick dort. Frech und kompetent, aber das werden sie ihm sicher noch abgewöhnen.
    Der Online Auftritt ist nur noch click bait vom Allerfeinsten und nicht ohne Grund werden sie immer wieder mit der Bild verglichen. Das Heft habe ich mir früher sehr gerne gekauft, mittlerweile ist es meistens nicht einmal mehr das Durchblättern wert. Trauriger Tiefpunkt war für mich letztlich die Zensur im Forum. Es ist mehr als auffällig, dass negative Kommentare zu EA und SC zu seltsamen Überreaktionen führen.
    Ich habe dort meinen Account längst gelöscht und vermisse ihn auch nicht. Die PC Games macht wesentlich bessere Arbeit und 4Players ist ja auch noch da. :lol:
    Ich halte die Aussage "Niemand braucht heute noch Half Life 3" für eine der dümmsten Behauptungen zum Thema Spiele überhaupt. Aber besagter Person reicht ja auch ein Call of Duty und ev. Battlefield nach dem anderen zum Glück. Passt aber zu den anderen Bemerkungen dieser Person. Meistens zum Fremdschämen, einschliesslich dem aufgesetzt wirkenden Anbiedern an vermeintlich nicht mal halb so alte Spieler. Das sprachliche Niveau hat dort nämlich auch gewaltig nachgelassen.
    Geht mir genauso!
    Wirklich „identifizieren“ kann ich mich mit dem...

  5. TheoFleury hat geschrieben: 13.03.2020 20:41 Habe gerade vorher eine News eines konkurrierenden gaming "Journalisten" gelesen: "Ich liebe die Spiele, aber niemand braucht heute noch Half-Life 3!" ....
    Gibt es eigentlich eine goldene Himbeere im Spiele Journalismus? :P
    Wie auch immer. Werds mir nächsten Monat wahrscheinlich kaufen mit bitterem Beigeschmack <--- Was alles möglich wäre wenn....ja WENN und ABER und SOWIESO , gell Half Life 3? :lol: :D Braucht niemand mehr intelligente Shooter....
    Die besagte Person und mittlerweile das ganze Heft kann man doch eh nicht mehr ernst nehmen. Die älteren Redakteure sind total selbstgefällig geworden und die Jüngeren schlichtweg auf Youtuber Niveau. Mit Ausnahme von M. natürlich. M. ist der einzige Lichtblick dort. Frech und kompetent, aber das werden sie ihm sicher noch abgewöhnen.
    Der Online Auftritt ist nur noch click bait vom Allerfeinsten und nicht ohne Grund werden sie immer wieder mit der Bild verglichen. Das Heft habe ich mir früher sehr gerne gekauft, mittlerweile ist es meistens nicht einmal mehr das Durchblättern wert. Trauriger Tiefpunkt war für mich letztlich die Zensur im Forum. Es ist mehr als auffällig, dass negative Kommentare zu EA und SC zu seltsamen Überreaktionen führen.
    Ich habe dort meinen Account längst gelöscht und vermisse ihn auch nicht. Die PC Games macht wesentlich bessere Arbeit und 4Players ist ja auch noch da. :lol:
    Ich halte die Aussage "Niemand braucht heute noch Half Life 3" für eine der dümmsten Behauptungen zum Thema Spiele überhaupt. Aber besagter Person reicht ja auch ein Call of Duty und ev. Battlefield nach dem anderen zum Glück. Passt aber zu den anderen Bemerkungen dieser Person. Meistens zum Fremdschämen, einschliesslich dem aufgesetzt wirkenden Anbiedern an vermeintlich nicht mal halb so alte Spieler. Das sprachliche Niveau hat dort nämlich auch gewaltig nachgelassen.

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