Veröffentlicht inTests

Below (Action-Adventure) – In die Tiefe gezogen

Vom Regen in die Traufe: So oder so ähnlich würde ich Below beschreiben, denn das trifft gleich doppelt zu. Zum einen gilt es für den Abenteurer, der im strömenden Regen auf einer kleinen Insel ankommt und schon bald herausfindet, dass es in den Tiefen unter dem stillen Eiland nicht gemütlicher ist. Zum anderen gilt das aber auch für diesen Test. So spannend es nämlich sein kann, in diesem Roguelike alles aufs Spiel zu setzen, so frustrierend war es viel zu oft, tatsächlich alles zu verlieren.

© Capybara Games / Capybara Games

Fazit

Was für ein Gegensatz zwischen Präsentation und eigentlichem Spiel: Below ist sowohl visuell als auch akustisch mächtig beeindruckend – spielerisch aber eine so anstrengende Sisyphusarbeit, dass es stellenweise keinen Spaß macht. Tatsächlich scheint die zentrale Roguelike-Schleife von der Zeit schlicht überholt, denn wo aktuelle Genre-Vertreter den frustrierenden Neustart um Längen sanfter abfangen, wirkt Below wie ein Relikt aus der Zeit, in der es ursprünglich erscheinen sollte. Und so rennt man nach dem ersten Eingewöhnen nur noch möglichst schnell durch die Levels der geheimnisvollen Insel: erst um wieder dorthin zu kommen, wo man zuletzt gestorben ist, und anschließend um ja nicht gleich wieder zu verhungern. Trifft man in neu erschlossenen Stockwerken neue Feinde, erlebt man durchaus spannende Kämpfe. Oft genug bleibt einem gar die Spucke weg, so gut inszenieren die Entwickler manches Areal. Vor allem Guthries imposanter Soundtrack rettet viel verlorengehende Stimmung. Alles in allem leidet der Spielfluss des mechanisch eigentlich richtig guten Abenteuers aber so sehr unter falsch gesetzten Schwerpunkten, dass Below einfach nicht das Spiel ist, das es hätte sein können.

Wertung

One
One

Audiovisuell beeindruckender, spielerisch aber enervierender Überlebenskrampf mit vielen Wiederholungen.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  1. Ein Spiel, welches den Spieler selbst fordert und bei nichts an die Hand nimmt und von ihm selbst Lösungen verlangt? Das ist zu viel für viele Gamer von heute. Klingt genau nach meiner Art Spiel, da ich gerne beiße, wenn es mechanisch gut gemacht ist. Bin gespannt, ob es mir zusagt. Prey: Mooncrash ist mein einziges gemochtes Roguelike bisher, habe aber auch nur ein weiteres gespielt: Don't Starve, das mochte ich nicht so.

  2. 4P|Benjamin hat geschrieben: 19.12.2018 15:02 @Dark-Threat: Tunic könnte in der Tat fantastisch werden. Ich hab's auf der E3 gespielt und das fühlte sich schon richtig gut an! Nur aus Zeitgründen gab's damals noch keine Vorschusslorbeeren in Form einer positiven Vorschau. :)
    Das hört sich doch schonmal nicht schlecht an... und ich hoffe, dass das Spiel sich etwas an die 90er orientiert. Also Zelda, wie ich es kenne. Vom Gameboy.
    Und hoffentlich wird es nicht wie nun Below oder Ashen aus dem Nichts released, so bekommen diese Spiele keine Publicity und keiner bemerkt diese Spiele so richtig.

  3. Hab es mir noch nicht gekauft. Der Soundtrack ist spitze und optisch gefällt es mir - auch wenn es in den Videos recht eintönig wirkt.
    Das Spielprinzip ist halt leider nicht meins.
    Ich habe mir das irgendwie ganz anders vorgestellt. Hab die letzten Jahr nix mehr drüber gelesen, weil ich mich überraschen lassen wollte. In meinem Kopf war das irgendwie ein mystisches 2D Zelda, wo einem nix erklärt wird. Eine Insel wie in The Witness (ohne die Rätsel in der Form natürlich), die man sich langsam erarbeitet. Aber nix prozedural und mit der Atmosphäre eines Sword and Sworcery.
    Um Hunger etc. mag ich mich in so einem Spiel aber nicht kümmern. Das wird dann Stress.
    Ich teste es sicher irgendwann aber momentan noch nicht.

  4. Audiovisuell ist es große Klasse, aber nach ein paar Stunden bin ich immer noch ernüchtert. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber bei mir ist es ähnlich, dass ich oftmals viel zu lange ahnungslos durch die Höhlen renne und Angst habe zu verhungern. Bin jetzt bei Ebene 4 nach längerer Zeit wieder gestorben. Mal sehen, ob ich noch schaffe mich weiter zu durchkämpfen. Aber insbesondere das Audiodesign gefällt mir ausgesprochen gut.
    Wenn es nicht wirklich zündet ist es glücklicherweise kein großes Ding. Diesen Monat gab es bei Game Pass genug Auswahl :D

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1