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Batman: Arkham Origins – Blackgate (Action-Adventure) – Batman: Arkham Origins – Blackgate

Laufe ich gerade zum hundertsten Mal an derselben Stelle vorbei oder wurden auf dieser Etage einfach dieselben Bauteile verwendet wie weiter unten? Und geht es von hier in den Lüftungsschacht, der um die Ecke, nach oben, bis in den langen grünbraunen Raum führt? Oder finde ich hier die Tür zum Fahrstuhlschacht, dessen linker Ausgang nach hinten in das grünbraune Büro führt? Mein Orientierungssinn macht sowohl in natura als auch im Videospiel richtig was her – aber hier hatte ich irgendwann keinen Bock mehr!

© Armature Studio / Warner Bros. Interactive Entertainent

Kombo? Oder nicht!

Natürlich sind die Gänge beim ersten Betreten nicht leer. Schaltkästen wollen deaktiviert, Türschlösser gehackt, verborgene Schächte entdeckt werden und gelegentlich prügelt sich Batman mit den Insassen. Entweder schlägt und kontert er dabei wie in den großen Arkham-Spielen oder er schleicht sich für lautlose Angriffe heran.

Er verfügt allerdings über bedeutend weniger Möglichkeiten. Er kann Feinde zwar von Plattformen ziehen und hechtet ähnlich wie in den Vorbildern von einem Gegner zum nächsten, sein Bewegungsrepertoire ist aber so eingeschränkt, dass sowohl die Schlägereien als auch das Schleichen zur oberflächlichen Wegwerf-Herausforderung

Die Detektivsicht zeigt zwar wichtige, aber nicht alle Hinweise. Ständiges Scannen ist deshalb unabdingbar.
Die Detektivsicht zeigt zwar wichtige, aber nicht alle Hinweise. Ständiges Scannen ist deshalb unabdingbar. © 4P/Screenshot

werden; separate Herausforderungen gibt es zum Glück nicht. Zumal Batman nicht unmittelbar auf Eingaben reagiert, sondern häufig mit Verzögerung – packende Arcade-Action sieht anders aus. Tatsächlich ist es mir zum ersten Mal völlig egal, ob ich eine Kombo am Laufen halte oder nicht.

Wimmelman

Die Handhabung von Werkzeugen wie Scanner oder Cryptographic Sequencer ist ähnlich unausgegoren. So schalte ich die Detektivsicht durch Antippen des Bildschirms ein und erkenne Hinweise in der Umgebung, wie z.B. Lüftungsschächte – so weit, so praktisch. Zum Scannen eines Objekts, etwa eines Sammelgegenstands oder eines verborgenen Zugangs, muss ich aber einen Finger auf dem Ziel halten. Und das ist reine Schikane, denn vor allem verborgene Zugänge muss ich unbedingt manuell scannen, bevor Batman überhaupt damit interagieren kann. Ich fahre also mit dem Finger über jeden Punkt jedes Bildschirmausschnitts, in dem sich vielleicht ein verstecktes Weiterkommen befinden könnte… Ich weiß nicht, wann ich mir die Zeit zuletzt mit etwas Unsinnigerem vertrieben habe!

Es gibt ja keine cleveren Kopfnüsse. Es gibt nur schwer erkennbare Zugänge und wie auf das fertige Spiel geklebte Sammelobjekte, die man einfach finden muss – was sich wie müßiges Staubkornzählen anfühlt. Selbst das Hacken elektronischer Schlösser fällt in diese Kerbe, denn dort suche ich lediglich eine große Sammlung verschiedener Ziffern nach der richtigen Kombination ab. Wimmelbild statt Superheld? Nein, danke!