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Batman: Arkham Origins – Blackgate (Action-Adventure) – Batman: Arkham Origins – Blackgate

Laufe ich gerade zum hundertsten Mal an derselben Stelle vorbei oder wurden auf dieser Etage einfach dieselben Bauteile verwendet wie weiter unten? Und geht es von hier in den Lüftungsschacht, der um die Ecke, nach oben, bis in den langen grünbraunen Raum führt? Oder finde ich hier die Tür zum Fahrstuhlschacht, dessen linker Ausgang nach hinten in das grünbraune Büro führt? Mein Orientierungssinn macht sowohl in natura als auch im Videospiel richtig was her – aber hier hatte ich irgendwann keinen Bock mehr!

© Armature Studio / Warner Bros. Interactive Entertainent

Dimensionssprung

Mir kann keiner erzählen, dass die Vita kein dreidimensionales Abenteuer im Stil von Batman: Arkham Asylum stemmen kann! Denn genau das ist der Handheld-Ableger zu Arkham Origins: Der Superheld muss mal wieder Schurke für Schurke in einem Gefängnis [GUI_PLAYER(ID=108272,width=377,text=Spielszenen aus dem Gefängniskomplex.)] für Ruhe sorgen. Mit von der Partie sind fast ausschließlich übliche Verdächtige – ihre Geschichte einige Monate nach Origins ist auch wegen des faden Wiederkauens kaum der Rede wert. Und immerhin gleicht Blackgate auch spielerisch dem Abenteuer auf der Arkham-Insel: Der Dunkle Ritter wechselt zwischen verschiedenen Gebäudekomplexen und öffnet verschlossene Türen mit immer neuen Werkzeugen. Dazu gehören Sprengstoff, ein Seilzug zum Überwinden gefährlicher Tiefen sowie das Entschlüsselungsgerät. Vor allem Letzteres ist wichtig, weil sich verschiedenfarbige Türen nur mit bestimmten Codes hacken lassen.

In einem entscheidenden Punkt unterscheidet sich Blackgate aber von Arkham Asylum und das ist die Perspektive. Denn während ich Batman bisher frei bewegen durfte, ziehe ich ihn auf dem Handheld nur von links nach rechts. An markierten Positionen auch nach vorne, hinten, oben, unten oder mit seiner Klaue auf einen hohen Vorsprung. Im Grunde bewege ich ihn aber stets auf einer zweidimensionalen Ebene.

Einige Kulissen sehen zwar gut aus - viele Ecken gleichen sich aber sehr.
Einige Kulissen sehen zwar gut aus – viele Ecken gleichen sich aber sehr. © 4P/Screenshot


Hin und zurück

Und das geht genau so lange gut wie die Kamera von Süden auf das Geschehen blickt. Weil sie allerdings munter die Blickrichtung ändert, geht die Übersicht in dem verwinkelten Gefängnis schneller flöten als eine Fledermaus mit den Flügeln flappt. Dass sich zahlreiche Stilelemente wiederholen, macht es nur schlimmer. Es hilft leider nicht, dass Batman an durchaus beeindruckenden Kulissen wie der Kanalisation vorbei kommt.

Es hilft auch nicht, dass Blackgate ein Schlauch ist, der schnurstracks von A nach B führt. Es gibt durchaus versteckte Winkel und um in Komplex A voranzukommen muss die Fledermaus schon mal einen Schlüssel in Komplex B auflesen – aber genau da liegt das Problem: Viele Wege sind ereignislose Fußmärsche durch Areale, in denen man längst gewesen ist.