Dennoch: So gut die Entwickler die Techniken verfeinern – perfekt gelingt ihnen die Einbindung noch nicht. Zum einen werden viele durch Arkham City gleiten wie ein Messer durch heiße Butter, denn der normale Schwierigkeitsgrad ist zu leicht. Der schwere dürfte den meisten hingegen bei ihrem ersten Gefängnisbesuch eine Nummer zu hoch sein. Es fehlt die goldene Mitte. Zum anderen leidet das Spiel unter einer ähnlichen Schwäche wie der Vorgänger: Erst kurz vor Schluss ziehen die Gegner alle taktischen Register und gehen mit allen Mitteln gegen Batman vor.
Der Soundtrack Batmans neuer Greifhaken beschleunigt ihn weit über die Dächer der Stadt – eine tolle Art der Fortbewegung!
Einmal mehr schrieb Nick Arundel den Soundtrack zu Rocksteadys Batman und unterstreicht auf ausgezeichnete Art und Weise die Dynamik des Spiels. Wir haben die Musik ausführlich angehört – hier geht es zu unserer ausführlichen Soundtrack-Kritik.
In eine ähnliche Kerbe schlagen Höhepunkte, für die sich Batman mit den Superschurken, oder vielmehr: mit deren mächtigen Helfern, duelliert. Neben Kulisse und Umfang ist dieser Aspekt der größte Schritt nach vorne – ein gewaltiger sogar! Denn anstatt die immer gleichen Mutanten in einer gewöhnlichen Prügelei zu bezwingen, erlebt der Dunkle Ritter diesmal spannend inszenierte Showdowns mit überraschenden Entwicklungen und abwechslungsreichen Kämpfen. Es gibt richtig coole Momente, von denen man am nächsten Tag noch schwärmt. Es bleibt aber auch der Nachgeschmack, dass die Bosskämpfe zu schnell vorüber gingen: Die Taktiken der Rivalen durchschaut man im Handumdrehen und zu selten muss man neue Angriffsmuster lernen. Nicht zuletzt führen Dini und Rocksteady viele wichtige Schurken auch zu offensichtlich nur ein, auf dass Batman ihnen irgendwann den Garaus mache. Das wird spätestens bei einem wundervoll taktischen Duell deutlich, das erzählerisch seltsam erzwungen wirkt.
Auf, auf und davon!
Ausnahmslos gut gefallen mir hingegen die Möglichkeiten der Fortbewegung. Batman zieht sich diesmal nämlich nicht nur mit seinem Greifhaken auf Dächer und andere Plattformen. Er kann während des Heranziehens auch Geschwindigkeit aufnehmen, so dass er über das Ziel hinausschießt und weiter gleitet.
Der Fleder-Gürtel
Und natürlich sind es nicht nur die Bewegungen – wie immer kann sich Batman vor allem auf seine Gadgets verlassen, die im Kampf Gegner ausschalten oder bei der Lösung von Rätseln helfen. Rocksteady hat sich viele Gedanken um neue und alte Utensilien gemacht: Welches Hilfsmittel soll aufgewertet werden? Welches soll hinzukommen? Eine der Antworten muss eine Superhüfte gewesen sein, denn heraus kam ein doppelt so prall gefüllter Gürtel. So frieren eisige Minen Gegner ein und erzeugen Eisschollen auf sonst unzugänglichem Wasser. Ein elektrisch aufgeladener Schuss magnetisiert Maschinen, um Feinde zu entwaffnen oder metallene Blockaden von Geheimgängen fort zu ziehen. Mächtig aufgewertet wurde zudem die Seilrutsche, an der Batman nicht nur Abgründe überwindet: Jetzt kann er schon in der Bewegung eine zweite Leine spannen, um in verwinkelte Gassen vorzudringen. Zu guter Letzt darf er jetzt auf das gespannte Seil klettern – um sich einen Überblick zu verschaffen oder eine aussichtsreiche Position für einen KO-Schlag zu erreichen.
Batman: Arkham City (Action-Adventure) – Batman: Arkham City
Heilige Dollarnote! Für Arkham Asylum hatten die britischen Rocksteady
Studios zwar all ihre Leidenschaft für einen guten Comic zum Videospiel
gemacht. Doch selbst in London dürfte niemand den enormen Erfolg des
Abenteuers auf der Rechnung gehabt haben. Kein Wunder, dass sie Batman
erneut auf Schurkenjagd schicken – diesmal direkt in Gotham City. Der
Nachfolger ist größer, schöner und deutlich umfangreicher. Aber wurde er auch gut an die Bedürfnisse der PC-Superhelden angepasst?

© Rocksteady Studios / Warner Bros. Interactive Entertainment