Fazit
Jetzt ist er da. Altair. Der Assassine. Haben sich das Warten und die Geheimniskrämerei gelohnt? Durchaus: Die Kulisse ist mit kleinen Ausnahmen Atem beraubend. Die Geschichte weiß durch ihre philosophischen Ansätze, die zwei behutsam zusammengefügten Ebenen sowie das Spiel mit mir als Spieler und Spielfigur in Personalunion zu gefallen. Die Freiheit, die mich gemäß dem Assassinen-Credo „Alles ist erlaubt“ durch die drei beeindruckenden Kreuzfahrer-Zentren lotst, gibt mir die Möglichkeit, die Aufträge so anzugehen, wie ich es mag – mal schleichend, mal im Frontalangriff, mal irgendwo dazwischen. Doch so überzeugend die Kulisse auch ist: Ähnlich wie Naruto – Rise of the Ninja aus gleichem Hause (Zufall?) sind es Kleinigkeiten, die das enorme Potenzial aufhalten, das in Assassins Creed schlummert, das aber in manchen Punkten leider nur angekratzt wurde. Das Konzept der Masse ist grundsätzlich überzeugend dargestellt, behindert aber eher, als dass man es zu seinen Zwecken nutzen kann. Missionsverlauf, Kämpfe und die Erforschung der Stadtteile sind immer wieder beeindruckend, verlaufen aber nach anfänglicher Begeisterung immer nach Schema F. Vor dem Hintergrund der Geschichte, die mich nach anfänglicher Skepsis immer mehr in den Bann zog, war mir dies aber spätestens nach der Hälfte des Spieles egal. Und dann wollte ich nur noch wissen, wie es mit Altair und seinem Nachfahren weiter geht. Dass Assassins Creed in einem bösen Cliffhanger endet, der all zu deutlich macht, dass eine Fortsetzung so zwangsläufig wie das Amen in der Kirche ist, ist bedauerlich. Hat Ubisoft sein Ziel erreicht und das Genre „neu definiert“? Nein. Es sind bisher nur Ansätze wie das lebendige Bad in der Menge zu erkennen. Dennoch ist das Meuchelmörder-Abenteuer dramaturgisch und hinsichtlich des Artdesigns ein kleines Kunstwerk, fast schon eine filmreife Philosophie-Stunde. Es ist letztlich aufgrund seiner zielsicheren Dramaturgie ein gelungener Einstieg für eine neue Franchise. Ubisoft sollte aber für zukünftige Teile mehr spielerische Risiken eingehen und sich nicht nur auf Inszenierung oder den Charme der Produzentin verlassen.PS3-Update: Wer die Qual der Systemwahl hat, sollte trotz Inhaltsgleichheit und weiterhin guter Steuerung zur 360-Version greifen, die insgesamt den runderen Eindruck hinsichtlich der Kulisse hinterlässt. Dabei ist es nicht einmal das sporadische Kantenflimmern, das uns zu diesem Ratschlag nötigt. Immer wieder auftauchende Probleme mit der Bildrate machen zusammen mit teils hartem Tearing selbst in den Zwischensequenzen die Probleme der PS3-Version deutlich und nagen gehörig an der B-Note. Im Gegenzug bekommen Sony-Zocker etwas schönere Lichteffekte und die besseren Metalltexturen. Doch das reicht nicht, um auch auf der PS3 für Gold in Frage zu kommen. Aber selbst ohne diese letzte Weihe bietet Assassin´s Creed richtig coole Unterhaltung!
Wertung
Beeindruckende Kulissen und eine packende Inszenierung gepaart mit solider Spielmechanik
Inhaltsgleich zur 360-Variante sorgt die Summe der grafischen Unzulänglichkeiten für deutliche Abzüge in der B-Note
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