Veröffentlicht inTests

Assassin’s Creed (Action-Adventure) – Assassin’s Creed

Seit dem ersten Trailer steht Assassin´s Creed bei uns in der Redaktion hoch im Kurs. Mit einer interessant klingenden Mischung aus Stealth-Action und akrobatischen Einlagen schienen unsere Favoriten Splinter Cell und Prince of Persia in einem Spiel vereint zu werden. Dazu sollte auch noch eine noch nie da gewesene Interaktion mit NPCs möglich sein. Die Zeit der grauen Theorie ist passé. Wie sieht es in der mittelalterlichen Praxis aus?

© Ubisoft Montreal / Ubisoft

Diese Informationen wiederum könnt ihr bei bestimmten Bewohnern im jeweiligen Bezirk bekommen, sei es nun durch einfaches Belauschen eines Gespräches, einen Taschendiebstahl oder durch pure Gewalt, indem ihr den Informanten in einen unbeobachteten Gasse mit einem Faustkampf mürbe prügelt.
Schade ist allerdings, dass ihr hier nicht die Wahl habt, sondern ihr vom Programm vorgeschrieben bekommt, was ihr machen müsst. Es ist nicht möglich, jemanden zu bestehlen, den ihr belauschen müsst oder jemanden zu belauschen, den ihr durch Schläge überzeugen müsst. Hier wäre gemäß dem Credo „Alles ist erlaubt“ mehr Freiraum möglich gewesen, der leider ungenutzt blieb.

Hoch hinaus

Um zu den Schlüsselinformanten zu gelangen, könnt ihr natürlich den gesamten Bezirk absuchen und hoffen, dass ihr sie per Zufall findet. Einfacher geht es jedoch, wenn ihr den vertikalen Weg beschreitet und durch einen fliegenden Adler markierte Türme empor klettert. Oben angekommen erwartet euch nicht nur ein Atem beraubender Panoramablick oder ein überaus ansprechend inszenierter Sprung in einen Heuhaufen, der euch in Verfolgungssituationen durchaus das Leben retten kann. Viel wichtiger ist jedoch, dass dadurch wichtige Positionen auf der Karte markiert werden. Dazu gehören nicht nur andere

Die Zwischensequenzen sind extrem interaktiv und von euch steuerbar. 

Türme, die erklommen werden können, sondern auch die Standorte von Informanten sowie Bürgern, die ihr vor den Schikanen der Besatzungsmacht retten könnt.

Hier kommt allerdings wieder die Freiheit ins Spiel: Um Zugang zum Opfer zu bekommen, müsst ihr nicht penibel alle Infos sammeln. Meist könnt ihr nach der Hälfte aller erhältlichen Hinweise zu eurem Büro zurückkehren. Allerdings empfehlen wir, alles zu sammeln, was möglich ist. Denn so erschließt sich nicht nur die komplette Geschichte, sondern ihr bekommt auch lebenswichtige Tipps, die ihr unter anderen Umständen evtl. nicht bekommen würdet. So z.B., dass euer Opfer sich von Bogenschützen bewachen lässt. Also wäre es ratsam, aber im Sinne des Freiheits-Credos nicht Pflicht, evtl. erst einmal die Dächer zu „reinigen“, bevor ihr euch zum Opfer begebt. Oder ihr versucht, einen Weg zu finden, der euch außerhalb der Reichweite der Pfeile hält.

Da euer Auftrag aber nicht endet, wenn ihr das Attentat vollzogen habt, sondern auch noch den daraufhin natürlich in höchster Alarmbereitschaft versetzten Soldaten entkommen und wieder zurück ins Büro eurer Bruderschaft müsst, solltet ihr auch schon im Vorfeld Überlegungen bezüglich eurer Flucht anstellen.

Massenhilfe

Nun kommen die Bürgerhilfsaktionen ins Spiel. Je nach Typ des befreiten Bürgers werden entweder Partisanen oder Gelehrte auf der Karte freigeschaltet. Während Erstere versuchen, eure Verfolger aufzuhalten, bieten euch Gelehrte die Möglichkeit, sich als Teil ihrer Prozession unter sie zu mischen, womit ihr euch zwar langsam, aber dafür unentdeckt durch die verwinkelten Gassen bewegt.
Andere Möglichkeiten, den Verfolgungs- oder Alarmstatus (so etwa, wenn ihr jemanden umbringt und die Leiche entdeckt wird oder ihr direkt dabei beobachtet werdet) in „Unauffällig“ zu verändern liegen in der Flucht in Heuhaufen, auf den Dächern postierten Verstecken oder auf Bänken zwischen den Anwohnern.
Für die meisten Aktionen ist es allerdings zwingend notwendig, die Sichtlinie der Verfolger aufzulösen. Wenn ihr es nicht

Altair will hoch hinaus. Dramaturgisch gelingt es ihm. Spielerisch bleibt er sehr konventionell…

schafft, diese Sichtlinie zu brechen, solltet ihr euch nicht wundern, wenn euch die KI bis auf die Dächer verfolgt oder die panischen Bürger angesichts auf sie zu stürmender Soldaten die Bank verlassen, auf der ihr eigentlich Zuflucht finden wolltet.

Überhaupt muss man sagen, dass es AC trotz kleinerer Detailschwächen durchaus gelungen ist, ein glaubhaftes Verhalten innerhalb der Bevölkerung zu schaffen, dass mit Hilfe einer meist gelungenen KI immer wieder für neue Herausforderungen sorgt.
Wenn ihr schnell und vergleichsweise unkontrolliert durch die Masse hetzt oder die euch aus dem Nichts angreifenden Betrunkenen oder Verrückten sowie die beständig nervenden Bettelweiber wütend beiseite schupst, fliegt eure Tarnung auf und die Wachen werden eher früher als später auf euch aufmerksam.
Wenn ihr hingegen Geduld zeigt und die Bettlerinnen z.B. sanft aber bestimmt zur Seite schiebt, ohne Gewalt anzuwenden, geben sie bald ihr Vorhaben auf und lassen euch passieren, so dass ihr euer Ziel weitaus gefahrloser erreichen könnt.

Es ist nicht alles Platin

Bis hierhin wäre in der Theorie sogar Platin im Bereich des Möglichen gewesen. Doch je länger wir spielten, um so mehr Sachen traten auf, die einzeln nicht einmal schwer wiegen würden, in der Masse aber kontinuierlich Prozentpunkt um Prozentpunkt abknabbern.