Hüftsteaks von frei laufenden Aliens
Willkommen auf dem Schlachthof Alienglück. Schön, dass ihr so schnell einspringen konntet, nachdem sich euer Vorgänger zu Tode gelangweilt – äh – spontan ausgewandert ist. Ihr wisst ja gar nicht, wie schwer es ist, heutzutage einen ausgebildeten Hack’n’Slayer zu finden, der das monotone aber traditionsreiche Handwerk des Alien-Schnetzelns noch zu würdigen weiß. Unsere schleimigen Lieblinge aus dem Argentinius-Nebel leben ausschließlich in Bodenhaltung, in ihrem natürlichen Habitat: einer verlassenen Raumstation mit jeder Menge Platz. Dort können sich nach Herzenslust austoben, Säurelöcher in den Boden ätzen und in den Luftschächten Verstecken spielen.
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Achtung, Spoiler: Der Master Chief ist in Wirklichkeit eine Frau. (PSP) |
Beschäftigungstherapie
Doch auch derlei simpel gestrickte Action kann für einen Traditionalisten wie mich durchaus reizvoll sein. Allerdings nur, wenn der Schwierigkeitsgrad stimmt und dank einer guten Lernkurve echtes Arcade-Feeling aufkommt. Doch genau das ist bei Alien Syndrome nicht der Fall. Wenn ihr ein wenig auf eure Energieleiste achtet, das temporäre Schutzschild im richtigen Moment einsetzt und ab und zu im Inventar eure Rüstung verstärkt, werdet ihr kaum ins Schwitzen kommen. Es gibt zwar noch zwei härtere Schwierigkeitsgrade, doch bevor ihr die auswählen dürft, müsst ihr euch erst einmal viele Stunden lang durch die kinderleichte Beschäftigungstherapie arbeiten.
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Geteiltes Leid ist halbes Leid: Wer möchte, darf sich kooperativ mit bis zu drei Freunden durch die Einöde ballern. (Wii) |
Ein nette Idee ist die fliegende Drohne, die ihr in hitzigen Feuergefechten als Schild missbrauchen könnt. Außerdem schleppt euch der kleine Helfer euer komplettes Inventar hinterher. Habt ihr all zu viel Zeug gesammelt, dass ihr nicht benötigt, kann euer schwebender Freund den unnötigen Ballast recyceln und in nützlichere Gegenstände wie Munition umwandeln.
Die kleine Schwarze kommt ins schwitzen
In der PSP-Version müsst ihr auf ein paar grafische Details und Animationen verzichten. Außerdem fehlen die belanglosen Minispiele, mit denen ihr in der Wii-Fassung euren Charakter auflevelt. Auf Sonys Handheld steigt ihr einfach automatisch durch fleißiges Metzeln auf und verteilt die gewonnenen Punkte auf die Charaktereigenschaften. Die PSP-Version läuft übrigens deutlich träger ab, wodurch das Spiel noch einfacher wird (ja, das geht wirklich!). Zusätzlich wird die Umsetzung von massiven Slowdowns geplagt. Befinden sich mehr als vier Gegner auf dem Bildschirm, schaltet das Spiel praktisch in Zeitlupe.