Platz 3: Mouthwashing
Resident Evil, Silent Hill… Unsere Liste der besten Horror-Spiele beeindruckt bislang nicht unbedingt dadurch, besonders unkonventionell zu sein. Das könnte sich mit der nächsten Platzierung ändern, denn die Bronze-Medaille schnappt sich das 2024 erschienene Mouthwashing von Entwicklerstudio Wrong Organ. Im Gegensatz zu dem Rest ist der Indie-Grusel nämlich kein Third-Person-Titel mit Schusswaffen, sondern ein überaus beklemmendes Adventure aus der Ego-Perspektive, wo nicht gekämpft wird – außer mit den eigenen Dämonen.
Wenn euch unsere Beschreibung nicht reicht, hier der Trailer:
Als Abenteuer im Weltall weiß Mouthwashing nämlich genau, wie man das Gefühl von Isolation vermittelt. Dabei seid ihr auf dem nach einem Meteoriten-Zusammensturz umhertreibenden Raumschiff gar nicht alleine: Vier weitere Crew-Mitglieder erleben mit euch, was es heißt, vielleicht nie wieder das Antlitz der Erde zu erblicken. Ob ihr in diesem Fall vielleicht ohne Team besser dran wärt? Das müsst ihr nach dem Spielen von Mouthwashing selbst beurteilen.
Nur rund drei Stunden kostet euch der psychologische Horror – und eine Menge Nerven. Denn euch erwartet ein grandios geschriebener Grusel, der sich mit gleich mehreren menschlichen Abgründen beschäftigt und euch vermutlich noch lange an das Erlebte denken lässt. Spoiler wollen wir an dieser Stelle vermeiden, denn Mouthwashing lebt davon, euch zu überraschen. Ach, und die kantige Grafik kann sich auch sehen lassen und macht das Game kein bisschen weniger schaurig.
Platz 2: Alan Wake 2
Während das erste Alan Wake als einfallsreicher, aber etwas schrulliger Grusel-Trip gilt, setzt der Nachfolger in so ziemlich jedem Aspekt eine Schippe drauf und verwandelt das bereits unheimliche Leben des namensgebenden Schriftstellers in einen ausgewachsenen Albtraum. Schockierend schöne Grafik, eine noch deutlich düstere Geschichte rund um rätselhafte Ritualmorde und gleich zwei Protagonist*innen, die trotz physischem Abstand spielerisch hervorragend harmonisieren.
Hier gibt es den Autoren am Rande des Wahnsinns:
Denn während Alan noch immer im dunklen Ort herumirrt und nach einem Ausgang sucht, befasst sich FBI-Agentin Saga Anderson mit besagten Todesfällen und reist dafür ins aus dem Erstling bekannte Bright Falls. Das ist dank neuer Gegner noch gruseliger, bietet mit frischen Schauplätzen genug Anreize zur Erkundung und neben den Schusswechseln gegen waschechte Widersacher auch ein paar exzellente Rätselabschnitte.
Die spannenden Ideen und der Charme aus dem ersten Spiel sind geblieben, aber Alan Wake 2 fühlt sich besser an, sieht schicker aus und sorgt für eine ganze Ecke mehr Grusel. Auch die Story rund um Kunst und Leidenschaft, die dunkle Seite dieser Ambitionen und die Frage, was Einbildung und was Wirklichkeit ist, begeistert. Und dann wäre da ja noch die unfassbar dichte Atmosphäre, die durch das Sounddesign ein ganz neues Level erreicht.