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Yooka-Laylee and the Impossible Lair (Plattformer) – Bockschwere Albernheiten

Playtonic legt eine 3D-Pause ein: Die ehemaligen Rare-Veteranen schicken ihre Hüpf-Helden Yooka und Laylee in ein seitliches Jump-n-Run, das mit einer Oberwelt aus der Draufsicht aufgelockert wird. Man erkundet geheime Durchgänge, brennt mit Feuerbeeren Hindernisse aus dem Weg oder flutet ein Tal, um eine Anhöhe schwimmend zu erreichen. Eine entspannende Abwechslung also, die offenbar stark von Mario + Rabbids Kingdom Battle inspiriert wurde.

© Playtonic Games / Team17

Zwielichtige Geschäftspraktiken

Für Federn lassen sich so genannte Tonika erwerben, die Details wie den Gleitflug oder die Zeit, Yooka einzufangen, verlängern. Diese Perks haben allerdings einen Haken: Rüstet man sie vorm Level-Start aus, sinkt der Multiplikator, so dass man am Ende weniger Federn verdient. Man wird also vor die Wahl gestellt: Entweder man macht es sich leichter und hat Spaß mit den neuen Freischaltungen – oder man bleibt bei den Grundfähigkeiten und schreitet schneller voran. Mit aktivierten Tonika muss man an schon abgeschlossenen Orten deutlich länger auf Währungssuche gehen, um sich z.B. Käfige mit wichtigen Ersatzteilen für Oberwelt-Tore leisten zu können. Auch die zwielichtige Händler-Schlange Trowzer treibt wieder ihr Unwesen in der Welt und hat wortwörtlich Paywalls aufgebaut. Ein schöner Seitenhieb auf fiese Monetarisierungs-Praktiken, aber auch hier dauert es eine Weile, bis man die versteckten Trowzer-Münzen zusammen hat.

Ein weiteres Manko am System der Perks ist, dass man die mühsam freigeschalteten Vorteile nicht einmal in der finalen Stage einsetzen darf – selbst wenn man sich gerade im normalen Spiel ans entsprechende Figurenverhalten gewöhnt hatte. Gerade dort könnte man eigentlich jegliche Hilfe gebrauchen, denn gegen Ende des Abenteuers übertreiben es die Entwickler ein wenig mit dem Schwierigkeitsgrad. Schon in den gewöhnlichen späteren Levels muss man sich oft ordentlich zusammenreißen.

Finale Infernale

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Den kenn ich doch! © 4P/Screenshot

Im finalen „Impossible Lair“ steigt die Herausforderung aber noch einmal steil an. Klar, wer in den 20 Levels Extraleben anhäufen konnte, hat es immerhin nicht mehr ganz so schwer wie beim ersten Versuch. Trotzdem solltet ihr viel Geduld mitbringen, wenn ihr euch mit schnellen Ausweichrollen zwischen rotierenden Kreissägen, Feuerwänden, zuschnappenden Spinnen und Homing-Raketen durchmogelt. Oder man prallt von den geleeartigen Kröten ab, um postwendend in den Abgrund zu segeln. Ein Versäumnis ist das Fehlen weltweiter Bestenlisten und Online-Herausforderungen für Freunde. Außerdem sorgten die freischaltbaren Farbfilter und Grafikeffekte auf unserer PS4 Pro dafür, dass das ansonsten flüssige Bild zu ruckeln begann.