WRC 8 – The Official Game (Rennspiel) – Rallye im Aufwind

Fazit

Wer hätte das gedacht? Nach dem miserablen Einstand und kontinuierlichen Steigerungen ist Kylotonn mit WRC 8 jetzt endlich an dem Punkt angekommen, an dem man die offiziellen Rallye-Spiele von Milestone nicht länger vermissen muss. Die überarbeitete Fahrphysik mit ihrem stärkeren Fokus auf Simulation kommt zwar zusammen mit der Steuerung und Darstellung noch nicht an DiRT Rally heran, ist aber definitiv ein großer Schritt nach vorne. Beim Streckendesign ist man dem Konkurrenten mit herrlich fordernden Etappen sogar ebenbürtig und hinsichtlich Abwechslung sogar einen Schritt voraus. Die Karriere mit ihren Management-Ansätzen hat mich allerdings weniger gepackt, weil man im Gegensatz zum ähnlichen Ansatz in den F1-Spielen zu viel Zeit in verschachtelten Menüs verschwendet, die man lieber hinter dem Steuer verbringen würde. Luft nach oben gibt es außerdem noch bei Technik und Präsentation: Ein Rennspiel mit Simulationsansprüchen muss für mich auch auf den Konsolen 60 Bilder pro Sekunde realisieren, wovon nicht nur Physik und Fahrgefühl, sondern auch die Steuerung profitieren würde. Eigentlich würde ich daher die technisch bessere PC-Version empfehlen, doch neben der deutschen Lokalisierung fehlt hier fast zwei Wochen nach Release weiterhin die Online-Komponente, was zu einem Wertungsabzug geführt hat. Überdenken sollte man außerdem die Bestenlisten, die deutlich mehr Filterfunktionen vertragen könnten. Davon abgesehen ist es schön, dass sich die Reihe mit WRC 8 endlich zu einer guten Alternative zu DiRT Rally gemausert hat, selbst wenn man das tolle Fahrgefühl des Vorbilds noch nicht erreicht und mangels RallyCross naturgemäß direkte Positionsduelle fehlen.