Wraith The Oblivion – Afterlife baut aber ohnehin stärker auf Abwechslung: Oft müssen hier kleine Adventure-Rätsel gelöst werden, allerdings ohne großes Inventar. Stattdessen erscheinen schon eingesammelte und derzeit relevante Gegenstände direkt neben Objekten wie einem Save oder einem versteckten Schlossmechanismus. Oft muss eine Reihe persönlicher Erinnerungsstücken aufgespürt werden – z.B. die Opfergaben, um den Rückblick aufs Ritual und dessen chaotischen Ergebnisse anzustoßen.
Auf der Flucht im Gästehaus zwischen verschiedenen Geister-Schlupflöchern wird es übrigens schnell übertrieben dunkel. Mit ausgelutschter Batterie kann das fast blinde Irren durch die Gänge vor allem mit der Quest ein wenig nervig werden. Aufgrund der niedrigen Farbauflösung bekommt man hier hässlich grobe Farbverläufe zu Gesicht, zumal auch die dynamische Beleuchtung der PC-Fassung fehlt. Davon abgesehen schlägt sich die Technik auf dem Mobilsystem aber gut: Die detailreichen Flure, Filmplakate und Maserungen vermitteln ein gruseliges Gesamtbild. Auch unter der Rift S passen Stimmung und Kulisse. Am unschärferen Rand der Rift-S-Linsen lassen sich die (deaktivierbaren) Untertitel zwar schwerer lesen – es gibt allerdings keine hässlichen Farbverläufe wie auf der Quest 2. Erhängte PC-Gespenster baumeln mit hübscheren, dynamischen Schatten von der Decke und allgemein wirkt fast alles einen Deut sauberer als auf der Quest 2.
Auf dem PC etwas hübscher
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Trotzdem wird auf Anhieb klar, dass es sich um eine Kompromisslösung handelt, die nicht primär für den PC entwickelt wurde. Von Grafik-Highlights wie dem aufwändig inszenierten The Inpatient von Supermassive Games bleibt man ein ganzes Stück entfernt. Auch Don’t Knock Twice oder Here They Lie haben in der Gestaltung ihrer makabren, von blutigen Opfern geprägten Umgebung mehr Abwechslung zu bieten.
Wraith The Oblivion – Afterlife bietet aber ein stimmigeres Design und ein homogeneres Gesamtbild, in das sich glaubwürdiger eintauchen lässt. Nur selten reißen Feinheiten den Spieler aus der tiefen Immersion. Das passiert z.B., wenn das übergroße Gespenst ungelenk über die Grenzen des Türrahmens hinausragt, wenn einer der seltenen Inventar-Bugs ein Flackern erzeugt oder sogar einen Neustart vom letzten Speicherpunkt erfordert. Zudem waren wir uns nicht sicher, ob es beabsichtigt war, dass sich der wichtige Fotoapparat schon sehr früh auf dem Séance-Tisch ablegen lässt – so dass er anderswo vorerst keine Story-Rückblenden mehr auslösen kann.
Komfortabel aber nicht fehlerfrei
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Gelungen wirken dagegen die Komfort-Optionen. Sie bieten sogar eine eigenwillige optionale Teleportations-Steuerung, bei welcher Ed vor den eigenen Augen langsam zum angepeilten Ziel schreitet.
Ebenfalls dabei sind allerlei Feineinstellungen für die Bewegungsrichtung, die schwarze Vignette am Bildrand oder die ruckartige Drehung in verschiedenen Winkeln – mit oder ohne kurze Abdunklung des Bildes. Gestählte VR-Veteranen können vieles davon komplett deaktivieren, um sich frei zu bewegen und zu drehen.