Die Switch bekommt im Wesentlichen das gleiche Spiel wie die übrigen Systeme, hier lässt sich der Krieg aber auch unterwegs starten: Einfach zwei Pro-Controller verbinden oder beide Joycons abziehen – und schon darf man vorm TV oder vor der aufgestellten Mobileinheit gegeneinander zocken. Auf dem kleinen Schirm wird die Karte zwar ziemlich winzig, so dass man schon genau hinschauen muss, um noch Minen oder den Text zu erkennen – und auch die an die Joycons angepasste Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Davon abgesehen funktionierten unsere lokalen Testspiele aber einwandfrei. Wie auf anderen Systemen dürfen bis zu sechs Spieler mit Teams von jeweils bis zu acht Militärwürmchen mitmachen. Das gilt auch online, wo vom fehlenden ESL-Thema abgesehen offenbar alle Einstellungsmöglichkeiten verfügbar sind. Ein Vorteil der späten Switch-Umsetzung ist, dass die (kleinen) Inhalts-Updates bereits zum Start enthalten sind, darunter Liberation und der Forts-Modus. Außerdem hat das Team ein paar exklusive Neuerungen beigesteuert, darunter das Weltraum-Thema, frische Pilz- und Baum-Forts sowie ein paar Anpassungsmöglichkeiten.
Auch technisch wirkt die Umsetzung gelungen: Dank des 2D-Prinzips hat Nvidias X1-Chip in Nintendos Hybrid-Konsole keine Probleme bei der Darstellung oder flüssigen Animation der Welt, die auf dem Fernseher in 1080p und mobil in nativen 720p zu laufen scheint. Lediglich den Online-Modus konnten wir aufgrund des Mangels an Mitspielern nur bedingt testen. Wir erlebten zwischendurch zwar eine Fehlermeldung sowie einen Gegner, der sich trotz Führung verdächtig früh ergab – davon abgesehen lief es online aber sauber. Mein Liebling unter den Neuerungen ist nach wie vor der Panzer: Vor allem kurz vor Schluss liefert man sich damit oft verbissene Duelle oder bombt sogar noch eingegrabene Gegner aus ihrem Versteck. Rumms, rumms – der erste Wurm ist Geschichte – rumms, rumms – Schuss 2 und 3 zischen automatisch in den Himmel, da erst einmal das Rohr gedreht werden muss.
Polternder Unruhestifter
Jetzt noch schnell genug über eine Trümmer hüpfen (ja, in der Welt der Würmer können die gefederten Panzer springen) und gerade noch rechtszeitig schaffe ich es, im abenteuerlichen Winkel am Hang zu parken. Mit Schuss 6 und 7 erwische sogar ein angeschlagenes Weichtier am anderen Ende der Karte, das den Hang herunter in eine Mine rutscht und mit dem benachbarten Explosivfass ein hübsches Feuerwerk abfackelt.
Im Kern steckt noch die typische Worms-Formel im Spiel: Zwei bis sechs Teams mit bis zu acht Würmchen bekämpfen sich rundenweise auf einer zufallsgenerierten zweidimensionalen Karte. Dabei kommen wie immer ausgesprochen alberne Waffen wie Bananenbomben, ein fliegendes Selbstmordschaf oder explosive Geschenke zum Einsatz. Neu dabei sind neben dem bereits beschriebenen Panzer auch fest installierte Geschütze mit sehr unterschiedlicher Schlagkraft: Als gefährlich erwies sich z.B. die „alles zerwubbernde“ Dubstep-Kanone aus Saints Row 4. Auch aus anderen Spielen wie Yooka-Laylee sind zahlreiche Gaststar-Verkleidungen oder Waffen vertreten. Hinzu kommt ein Mech mit Nahkampfattacke und Düsen-Sprung sowie ein Heli, der auch versprengte Gegnergrüppchen auf Berggipfeln oder Kirchtürmen erreicht, um ihnen mit dem nach unten gerichteten Maschinengewehr einzuheizen.
Neue Zuflucht
Wenn seine Opfer sich clever anstellen, finden sie allerdings Zuflucht im Gotteshaus – manche Gebäude lassen sich nämlich neuerdings betreten. Erst wenn ein Krieger hineinkriecht, erkennt man, ob oder wie genau man das kleine Labyrinth durchqueren kann. Es passiert also durchaus, dass ein sich verschanzender Neuling plötzlich unerwartet Besuch bekommt, weil sein Gegner einfach durchs Haus marschiert. In solchen Momenten lässt sich das Opfer meist besonders schön mit einer Mine, Dynamit oder dem guten alten feurigen Faustschlag vom Balkon befördern, damit er im hohen Bogen im tödlichen Nass landet. Die Flüssigkeiten-Physik des Vorgängers wurde übrigens gestrichen. Stattdessen gibt es am Rande der Landmassen den bekannten Meeresspiegel, dessen Stand beim Sudden Death mitunter bedrohlich ansteigt.
Die generierte Landschaft besteht aus gezeichneten Versatzstücken, die ein wenig hübscher und schärfer aussehen als die 3D-Exemplare der jüngsten Vorgänger. Trotzdem wirken sie zu bieder: Gerade zum albernen Worms-Thema hätten die Zeichner ruhig durchgeknalltere Landschaften erfinden können als die typischen Wiesengipfel, eine Wüstenkulisse oder den in violettes Licht getauchten Orient mit kleinen Tempeln. Veteranen dürfte außerdem die Rückkehr des Ninja-Seils freuen, dessen Schwungverhalten an das klassische Exemplar angelehnt ist. Wirklich virtuos habe ich hier allerdings noch niemanden damit herumturnen gesehen. Cool ist allerdings das Schaf (oder die Ziege) am Seil, mit dem sich das flauschige blökende Knallbonbon besonders stilvoll zustellen lässt.
Worms W.M.D. hab ich auch für Steam, dort hab ich öfters online gespielt und nie Probleme gehabt. Die teils seltsamen Verbindungsabbrüche der vorangegangenen Teile scheinen hier wirklich nicht aufzutreten^^...
Was ich allerdings bemerkt habe: Das Digi-Kreuz des Pro-Controllers hält echt nicht den Ansprüchen stand, den Nintendo sonst hält. Wer ein Ninja-Seil-Guru ist (Gruß an Armageddon- und World Party-Spieler) wird das Digi-Kreuz gelegentlich verfluchen, da es möglich ist nach oben oder unten zu steuern, obwohl man ausschließlich das linke bzw. rechte Ende des Digi-Kreuzes gedrückt hat...
Best kind of purchases!
Worms ist so‘n Ding, das kauf ich Abends spontan während einer biergeschwängerten Multiplayerrunde. Und am nächsten Morgen wach ich auf und wundere mich warum ich ein neues Spiel auf der Konsole hab...
So mache ich das bei mir am PC auch mit wmd. Somit sicher hier auch unnötig 6 Joy cons anzuschließen