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Wasteland 3 (Rollenspiel) – Brians Fiasko

Wo liegen die Wurzeln von Fallout? Nein, nicht bei Bethesda. Es war Brian Fargo, der 1988 bei Interplay mit seinem Wasteland den Grundstein für die heutige Endzeit-Faszination legte. Nachdem der Nachfolger 2014 die Tradition der Desert Ranger erfolgreich fortsetzte, wartet jetzt der dritte Teil des Rollenspiels für PC, PS4 und Xbox One. Aber obwohl inXile hier inhaltlich so viel richtig macht und so coole Situationen inszeniert, versagt das Team um Brian Fargo komplett bei der Qualitätssicherung. Mehr dazu im Test.

© inXile Entertainment / Deep Silver

Hauptquartier und Fahrzeug entwickeln

Der Einstieg lebt auch davon, dass man sich und seine Ranger erstmal langsam in Colorado entwickeln kann. Dazu gehört das Hauptquartier, das zunächst kaum besetzt und spezialisiert ist, aber im Zuge der ersten Missionen ausgebaut werden kann. Man kann nicht nur Spezialisten wie Ärzte, Köche oder eine Waffenkammer mit unterschiedlichen NSC füllen, sondern auch ein eigenes Museum errichten, in dem die eigenen Erfolge anhand von Ausstellungsstücken in Vitrinen langsam sichtbar werden – selbst eine Statue gibt es irgendwann. Man erkennt und hört also, dass etwas passiert. Da kann man auch mal von mysteriösen Besuchern vor der Basis überrascht werden oder hat plötzlich einen schweigsamen Begleiter, der Latein faselt  – Veteranen wissen, wer gemeint ist.

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Mit dem Kampf-Truck unterwegs. Auf der Karte gibt es Zufallsereignisse. (PS4) © 4P/Screenshot

In der Garage wartet der Kampf-Truck, den man ebenfalls mit Schnickschnack wie diversen Hupen, aber auch anderen Waffentürmen oder der wichtigen Anti-Strahlungs-Panzerung aufrüsten kann, um endlich in die grün verseuchten Zonen wie etwa Denver zu kommen. Apropos: Wenn man mit dem Truck durch die Wildnis fährt, kann man auf Schätze, Händler, Höhlen oder auch Feinde stoßen, wobei es einen Multiple-Choice-Dialog gibt: Je nachdem wie gut man seine Überlebensfähigkeiten ausgebaut hat, kann man einen Überfall auch umgehen. Etwas vorhersehbar ist allerdings, dass es immer an denselben Stellen diese „Zufallsereignsse“ mit Feinden gibt.

Flotte und explosive Kämpfe

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Es kann zu heftigen Gefechten mit reichlich Explosionen kommen. (PS4) © 4P/Screenshot

Apropos Kampf: Den hat inXile an XCOM angepasst und in seiner Struktur gestrafft. Die Rundengefechte laufen jetzt aufgrund der abwechselnd agierenden Gruppen (nicht mehr pro Charakter nach Initiative) viel flotter und explosiver ab, hinzu kommen viele Spezialmanöver, die z.B. für Rundumschaden sorgen oder Schüsse auf Einzelteile ermöglichen, um einen Feind zu verkrüppeln oder mit Flammenwerfer sofort hochzujagen, indem man den Kanister anvisiert. Neben Blutungen, Vergiftung, Lähmung gibt es einige kritische Zustände, die man auch mit unterschiedlicher Medizin heilen muss. Das ist allerdings trotz der Panzerungswerte oder halben sowie vollen Deckung kein Spiel für Freunde der realistischen taktischen Kriegführung. Denn da kann auch eine gezähmte Katze einen Geschützturm vernichten und es fliegen auch mal gefrorene Hamster durch die Gegend, während Discokugelroboter zu schnellen Beats für Heilung sorgen. Apropos: Man kann auch einen Roboter per Dartpfeil heilen! Wie gesagt: Es geht eher schrill und explosiv zur Sache.

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Es gibt zwei, drei Gegenstände… (PS4) © 4P/Screenshot

Und was man da alles hochjagen kann: Überall stehen neben Geschütztürmen, die man hacken kann, auch Fässer voller Öl, Gas oder Stickstoff, um die Areale mit Feuer, Gift oder Eis zu überziehen, das auch aus all den Waffen oder Granaten stammen kann. Es gibt schöne Kombos, die in diesen Zuständen nochmal fatalen Schaden verursachen. Man kann übrigens sowohl Rüstungen als auch Waffen mit Panzerungen, Visieren und Stabilisatoren en detail modifizieren. Die Vielfalt an Totmachern ist enorm, mit der Besonderheit, dass man tatsächlich auf eine vielfältige Streuung der Pistolen, Gewehre etc. achten sollte, um nicht zu schnell einen Munitionstyp zu verbrauchen – die wird nämlich ganz schön knapp und ist recht teuer. Ich war jedenfalls zufrieden mit der Balance, zumal es einige Situationen gab, in denen es wirklich auf die letzte Kugel ankam.

Übrigens gibt es keine Traglast: Ihr könnt euch also bis unters Kinn mit Beute eindecken, die etwas lieblos designt im Menü gesammelt wird, aber immerhin sortier- und vergleichbar ist. Eine weitere Besonderheit ist der Nahkampf mit Klingen & Co sowie das Handgemenge mit Schlagringen & Co, die beide vor allem bei klarer Spezialisierung sehr effizient sind: Das sieht zwar seltsam aus, wenn man schwer bewaffnete Spezialeinheiten oder einen riesigen Eiswurm mit Kombos à la Tekken eindeckt, aber es haut rein. Ich empfehle selbst Veteranen erstmal den normalen zweiten von vier Schwierigkeitsgraden, denn obwohl die Gefechte zunächst sehr einfach wirken, sorgen die angesprochene Munitionsknappheit und starke Feinde für anspruchsvolle Situationen.

  1. @CroGerA
    Danke für die Info!
    @Suntropology
    Laut dem Beitrag über deinem, ist es jetzt mit 1.3 ein gutes Spiel, 1.3 kam wann, 6 Monate nach Release? Hätte man einfach auf Verdacht deswegen eine höhere Wertung geben sollen? Was wenn die Patches nie gekommen wären?
    Wenn sich jemand, wie ich, für das Spiel interessiert, dann kann ich ja nach nem halben Jahr mal schauen, was sich getan hat und durch den Beitrag über dir weiß ich jetzt, dass ich es mir inzwischen holen kann. Zu Release war das aber noch nicht sicher und da kommt 4p seiner Verantwortung auch nach, wenn sie das mit der Wertung belegen.
    Genau das wurde doch beim CP2077 Test so hart kritisiert und jetzt genau das Gegenteil?

  2. Ryan2k6 hat geschrieben: 02.09.2020 14:41
    T34mKill0r hat geschrieben: 02.09.2020 14:32 Ach Jörg, kann ja verstehen dass du gefrustet bist, aber die Wertung ist überzogen schlecht. Wer soll das denn ernst nehmen? Es ist trotz Bugs ein gutes Spiel, zocke es selbst auf der Xbox One X. Ich weiß, dass Du auf den Umstand aufmerksam machen willst, dass hier eine Qualitätssicherung scheinbar gar nicht existiert. Aber das ist einfach nicht objektiv. (Ja, sind Tests nie - ich weiß)
    Sorry, aber das sehe ich komplett anders. Wenn die Bugs einem derartig den Spaß vermiesen, dann ist es eben auch nur ne 69 momentan. Kann ja in 6-12 Monaten besser aussehen, aber sowas gehört einfach mal abgestraft anstatt immer zu bewerten, was ein Spiel sein könnte, wenn es gut liefe. Genau damit bekommt man nämlich so ne miese Umsetzung.

    Dann ist es eben auch nur eine 69 MOMENTAN!
    Das trifft es, MOMENTAN, es ist inzwischen aber eben keine 69 mehr, diese bleibt es aber bei 4P nunmal, entsprechend sollte man die Wertung eben besonders überdenken.
    Ein Spiel was 3 Wochen lang Mist ist weil es nicht ideal released wurde, innerhalb dieser Zeit aber eben dann zu dem eigentlichen 80-85er Titel wird hat diese 69 eben nicht verdient, viele kaufen das Spiel unter Umständen nämlich auf Grund dieser Bewertung nicht. 4P testet nicht nach, also sollten sie es eben zu dem Zeitpunkt gar nicht bewerten oder eben wenigstens mal den ersten Patch abwarten.
    Grüße

  3. Falls für jemanden noch interessant: die technischen Probleme (am PC) sind durch die Patches (mittlerweile sind wir bei 1.3) behoben worden. Hatte das Spiel direkt am Release-Tag gestartet und paar Tage später aufgegeben. Jetzt seit 1.3 kommt wieder gutes RPG zum Vorschein, meine persönliche Wertung beläuft sich auf ca. 80-85/100.

  4. Ich war mit 2 Snipern, einer Pistole, einem großen MG und 2 Maschinenpistolen unterwegs und damit war es zum Großteil sehr einfach.
    Sturmgewehre sind meiner Meinung nach nutzlos, genau so wie Explosivwaffen. Letztere haben mich bis auf gegen große Gegner eher enttäuscht.

  5. Ich finde es hat keine balance selbst auf "normal" jeder beschissene Gegner kann einen one shoten aber man selbst brauch 10 attacken um einen zu töten. Selbst ein Raketenwerfer macht 20% schaden und dann ist der Gegner am zug und zerlegt das ganze team mit einer attacke...gg

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