Veröffentlicht inTests

Warhammer 40.000: Darktide (Shooter) – Koop-Grind im 40k-Universum

Mit Warhammer 40.000: Darktide verlagert Fatshark die Massenschlachten von Vermintide in die Finsternis des 41. Milleniums. Statt Skaven stehen hier Chaos-Kultisten und Nurgle-Dämonen auf der Abschussliste – und der Fernkampf spiele eine deutlich wichtigere Rolle. Warum der atmosphärische Shooter in den Tiefen der Makropole Tertius Prime trotzdem nicht überzeugen kann, erfahrt ihr im Test.

© Fatshark / Fatshark

Koop? In dieser Form unnötig!

Dazu kommt, dass der Zwangs-Koop im Grunde nur dazu da ist, den stumpfen Grind über Voicechat aufzulockern. Sicher macht Darktide nämlich mehr Spaß, wenn man mit drei weiteren Kumpels sich über Gott und die Welt unterhält, während man nebenbei die Horden der Verräter von ihrer Existenz befreit. Spielerisch ist der Koop-Modus aber völlig sinnlos, denn bis auf wenige Ausnahmen (Aufhelfen bei Verletzung, Befreiung von Stun-Attacken, Deckung bei Mini-Rätseln) gibt es keine coolen Koop-Aktionen. Die Klassen sind derartig auf Allround-Fähigkeiten ausgerichtet, dass es kaum Synergien zwischen den Figuren gibt – da hat z. B. Deep Rock Galactic deutlich stärker auf Zusammenarbeit der Spieler gesetzt.

[GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655678)]
Auch die Missionsauswahl ist dröge gestaltet. © 4P/Screenshot

Gleichzeitig muss man eigentlich nie irgendetwas gemeinsam machen, also keine Schalter gleichzeitig drücken oder gar ein Koop-Rätsel lösen. Das ist bitter, denn so wird der Koop zum öden Selbstzweck, den man eigentlich gar nicht braucht. Immerhin funktioniert so das Matchmaking mit zufälligen Spielern ganz gut, da man keinerlei Kommunikation braucht, um die Missionen zu absolvieren.

Technisch problematisch


[GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655666)]
Raytracing sei Dank sieht Darktide im Gesamtbild richtig gut aus. Die schlechte Optimierung ist dennoch ein echtes Problem. © 4P/Screenshot

Dazu kommt, dass Darktide wirklich fürchterlich optimiert ist. Ja, die Kulisse sieht vor allem dank ihrer Raytracing-Beleuchtung, ihrer Architektur und dem 40k-Artdesign zum Teil richtig hübsch aus, das ganze kommt aber mit einem zu hohen Preis. Selbst auf unserem stärksten Testsystem mit i7 13700k und einer RTX 4090 kommt es auf hohem Niveau bei WQHD-Auflösung immer wieder zu Einbrüchen in der Bildrate. Ein Spiel wie Darktide sollte meiner Meinung nach auf einem derartigen High-End-System problemlos 120FPS liefern, scheitert daran aber zuverlässig. Stattdessen werden oft nicht mal 100FPS erreicht, selbst mit DLSS. Einzige Abhilfe ist die Frame-Generierung von DLSS 3.0, die die Performance annähernd verdoppeln kann.

Auf kleineren GPUs sieht das Ganze noch düsterer aus. Eine RTX 3070 ist selbst bei mittleren Einstellungen ohne Raytracing unter WQHD überfordert und liefert keine stabilen 60FPS aus. Und das ist angesichts der gebotenen, visuellen Qualität einfach viel zu wenig. Hier muss Fatshark dringend nachoptimieren, derzeit ist Darktide eine reine GPU-Schmelze, ohne mir dafür auch den optischen Gegenwert zu liefern.