In der Finsternis der fernen Zukunft gibt es keinen Frieden
Wer meinen Test zu Necromunda: Hired Gun kennt, der weiß, dass ich großer Fan des Warhammer 40.000-Universums bin. Egal ob Romane, Spiele oder Tabletop-Miniaturen: die Finsternis des 41. Millenniums hat es mir angetan. In einer düsteren Vision der fernen Zukunft bedrohen Xenos, Mutanten und Ketzer das brutale Imperium der Menschheit – eine gigantische klerikal-faschistischen Kriegsmaschine, angeführt von ihrem im Goldenen Thron von Terra eingebetteten Gott-Imperator, der die Geschicke der Menschen seit Zehntausenden von Jahren lenkt. Die übermenschlichen Space Marines und die Imperiale Armee sind das Schwert, die Inquisition und die fanatischen Kämpferinnen der Adepta Sororitas das Schild der Menschheit, der von allen Seiten durch existenzielle Bedrohungen wie den alles verschlingenden Tyranid-Schwärmen, kriegslüsternen Orks oder den Horden des Chaos die Auslöschung droht.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655654)] [GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655654)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92655654-vollbild.jpg)
Im Namen des Gottimperators! Bei Darktide geht es gegen die Horden des Chaosgottes Nurgle. © 4P/Screenshot
Atmosphäre ohne Ende
![[GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655652)] [GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655652)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92655652-vollbild.jpg)
An 40k-Atmosphäre mangelt es nicht: Die Abgründe der Makropole werden schick in Szene gesetzt. © 4P/Screenshot
Egal ob Auspex, Servitor oder Servoschädel, Lasergewehr, Bolter oder Psischwert: Fatshark treffen bei Look und Sound der 40k-Welt konsequent ins Schwarze. Das begeistert mich als Fan natürlich, denn viele der die bekannten Tabletop-Modelle wie Poxwalker, Kultisten und Nurgle-Dämonen werden phänomenal präzise umgesetzt. Und auch die Gewalt stimmt, wenn ich mich aus der Ego-Perspektive durch Horden von Feinden schlitze und sich madenzerfressene Schädel, Arme und Beine verselbständigen. Insgesamt macht auch der Shooter einen soliden Eindruck: Zwar könnte der Nahkampf etwas wuchtiger sein, die Waffen fühlen sich aber schwer und knackig an und bieten brachiales Trefferfeedback, was ein insgesamt recht ordentliches Spielgefühl erzeugt. Auch die Idee der zweigeteilten Lebensenergie mit zusätzlicher Zähigkeit, die sich wie ein Schild regenieriert, sowie den Wunden, die bei einem Tod verringert werden, ist schlüssig. Verliert man alle Wunden, wird man nach einem Cooldown „gefangengenommen“ und kann vom Team gerettet werden. Sterben alle Mitstreiter, wird die Mission abgebrochen und eine Teilbelohnung ausgeschüttet. Das ist aber auch alles an Darktide, was mich wirklich überzeugt. Und das wird schnell zu einem Motivationsproblem.
Vermintide mit Lasergewehren
![[GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655653)] [GUI_STATICIMAGE(setid=92402,id=92655653)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92655653-vollbild.jpg)
Wer will nochmal? Im Nahkampf ist Darktide blutig und brachial. © 4P/Screenshot
Jede Klasse hat Spezialfähigkeiten, so kann der Veteranen-Sniper kurzzeitig mehr Schaden verursachen und der Psioniker die Köpfe seiner Feinde platzen lassen. Zudem gibt es spezielle Waffenklassen für jeden Krieger, der Veteran setzt auf klassisches Militärgerät des Astra Militarum, während sich der Kleriker mit Flammenwerfer und Kettenschwert in der Waffenkammer des Adeptus Ministorum bedient. Insgesamt steht aber jeder Kämpfer für sich – zwar gibt es Vor- und Nachteile für Nah- und Fernkampf, die Klassen sind aber eher als Allrounder angelegt. Die einigermaßen umfangreiche Charakter-Erstellung, die neben einem visuellen Editor auch Herkunft und wichtigen Wendepunkten im Leben festlegt, hat dabei so gut wie keine Auswirkungen auf die Fähigkeiten des Charakters. Eine erste kleine Enttäuschung, die sich aber wie ein roter Faden durch das Spiel ziehen wird.
Und selbst wenn du den Grind ignorieren könntest (was ja nicht geht, da du stärker werden musst), hast du immer noch die Würfelei nach jeder Mission und außerdem andere Spieler, die den Grind nicht ignorieren (wollen), und dir daher ihren Spielstil aufzwingen müssen.
Ich hatte echt Hoffnung, aber schon zu Zeiten des Pre-Releases konnte ich schmecken dass das nix wird und habe es kurz nach Release refounded.
Es fehlt einfach zu viel und sollte ich doch irgendwann mal spielen wollen, gibts das Spiel mit Sicherheit schon in kürzester Zeit als Deal und mit wesentlich mehr Features (Coop Lobby, u.a.) zu haben.
Klar kann man das alles ausblenden, aber dann kann man auch in Diablo den Loot ignorieren.
L4D ist da einfach ein bisschen anderes. Da kann jeder, auch wenn er nur einmal im Jahr spielt, einen Schwierigkeitsgrad seiner Wahl und seiner Fähigkeiten aussuchen. Er hat nichts verpasst, wenn er nicht oft spielt. Ich denke, dass ist ein ziemlicher Vorteil.
Witzig ist immer ein Blick in die Steamcharts.
Back 4 Blood und Vermintide 2 dümpeln bei 3K Spielern herum, während Left 4 Dead 2 seit Jahren im Schnitt durchgehend bei 15-20K liegt. Mal sehen, wie lange es dauert, bis Darktide ebenfalls in diese Gefilde abrutscht, und sich von einem 13 Jahre alten Spiel abwatschen lässt.
Irgendwas fehlt wohl bei diesen neuen Spielen. Ich mag die Simplizität von Left 4 Dead, gerade diesen Loot-Grind von Vermintide brauche ich gar nicht.
Und ich glaube, das checken die Designer heute nicht. Der Loot-Grind "zwingt" mich zum Spielen, damit meine Ausrüstung (mit viel Glück!) besser wird.
Ein Spiel wie Left 4 Dead "zwingt" mich, weil es einfach nur Spaß macht. Ich geh' ins Spiel, zocke ein oder zwei Runden, und höre auf, wenn ich keine Lust mehr habe.
Je mehr Arbeit ein Spiel ist, desto weniger Spiel bleibt übrig.