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Viva Piñata: Chaos im Paradies (Simulation) – Viva Piñata: Chaos im Paradies

Normalerweise sind Piñatas im lateinamerikanischen Raum bekannte Pappmaché-Figuren, die auf Kindergeburtstagen mit ihrem Süßigkeiten- bzw. Frucht-Inhalt für Freude sorgen. Auf der Xbox 360 hingegen sind und waren Piñatas nicht nur die Bewohner einer entlegenen Insel, sondern vor allem der erste ernst zu nehmende Abstecher in Gefilde, die normalerweise von Nintendo-Spielen gehalten werden: Süß, familientauglich, unterhaltsam.

© Rare / Microsoft

Zurück auf die Insel

Vor fast zwei Jahren hat Rare auf der Xbox 360 mit einem unerwarteten Konzept überrascht: Die Mischung aus Aufbauspiel, komplexer Lebenssimulation und zuckersüßem Knuddelfaktor namens Viva Piñata (VP) hätte man eher auf einem Nintendo-System erwartet und war uns satte 85 Prozent samt Gold-Award wert. Es gab zwar das eine oder andere Manko, doch Piñata Island hat all die 4P-Redakteure, die einen Abstecher dorthin gewagt haben, bis heute festgehalten.
Mit dem Nachfolger „Chaos im Paradies“ (CiP) geht es wieder zurück auf die Insel. Denn der komplette Piñata-Katalog

Willkommen zurück im Pinata-Paradies: Es warten neue Herausforderungen, neue Features und vor allem neue Pappmaché-Figuren, die sich nach wie vor zuckersüß präsentieren.

wurde bei einem kleinen Unfall gelöscht und es liegt an euch, die niedlichen Pappmaché-Figuren wiederzufinden und neu zu katalogisieren.

Änderungen? Klein, aber fein.

Die grundsätzlichen Mechanik unterscheidet sich in keiner Form vom gelungenen Vorläufer: Ihr seid als Landschaftsgestalter und Tierpfleger in Personalunion dafür verantwortlich, die euch überantwortete Parzelle so zu gestalten, dass überaus niedliche Knuddelviecher auf euch und euren Garten aufmerksam werden.
Um sie in die Nähe eures Gebiets zu lotsen, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen; um sie sesshaft zu machen, müssen weitere Aufgaben hinsichtlich Ökosystem gelöst werden und wenn ihr sie zur Paarung bringen wollt (natürlich alles höchst jugendfrei), müssen wieder andere Gegebenheiten erfüllt sein.
Dazu stehen euch die aus Teil 1 bekannten Werkzeuge wie Schaufel, Gießkanne oder verschiedene „Bodenstreupackungen“ (z.B. Gras) zur Verfügung sowie die charakterlich einfach, aber gut gezeichneten Figuren, die euch schon beim ersten Inselausflug hilfreich zur Seite standen.
Nach und nach gewinnt ihr Erfahrung, steigt auf der Karriereleiter eine Stufe nach oben, bekommt mehr Land, mehr Möglichkeiten und mehr Werkzeuge und habt so die Chance, noch mehr, noch seltenere Piñatas anzuziehen und zu züchten.

Zusätzlich zu eurem Garten könnt ihr euch nun auch in einer Wüsten- sowie einer Eiswelt die Zeit vertreiben und Pinatas sammeln.

Veteranen wird schnell auffallen, dass die Steuerung leicht überarbeitet sowie vereinfacht wurde und das „Paarungsminispiel“ jetzt kontrolltechnisch einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht hat. Zusätzlich zeigt sich das Tutorial jetzt wesentlich strukturierter und zugänglicher als in Teil 1, so dass Gärtner-Neulinge noch schneller Spaß haben können. Doch unter dem Strich ist CiP bis zu diesem Punkt kaum mehr als ein Update zum Original.

Doch Rare scheint in sich gegangen zu sein, um diesem Update-Gespenst entgegen zu wirken und hat einige kleine Neuerungen spendiert, die unter dem Strich den Eindruck hinterlassen, dass CiP in dieser Form das ist, was der Vorgänger hätte werden sollen.

So hat man z.B. zwei neue Vegetationszonen (Wüste, Polar) hinzugefügt, in denen sich die über 30 neuen Piñata-Typen herumtreiben, die es zu finden und zu fangen gilt. Zu fangen? Richtig. Ihr könnt zwar mit späteren Erfahrungsstufen auch Schnee und Sand als Gartenzone „anpflanzen“, doch die beiden neuen Gebiete dürft ihr nur betreten, ohne dort sesshaft werden zu können. Als Ausgleich könnt ihr eine Falle platzieren, müsst dort allerdings einen geeigneten Köder (probieren geht über studieren) auslegen, damit ihr das Objekt eurer Begierde eurem Streichelzoo hinzufügen könnt.