Viewfinder: Prickelnde Polaroid-Perspektiven
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Das erste Werkzeug, dass mir auf meiner rund siebenstündigen Reise durch die Rätselwelt von Viewfinder viel Ärger ersparen wird und dessen Anwendung ich genau wie alle anderen Mechaniken durch reines Ausprobieren lerne, ist das Zurückspulen. Auf meiner Erkundungstour durch die kleine Parkanlage des Ferienhauses will ich eine Brücke überqueren, die unter meinen Füßen in ihre Einzelteile zerbricht. Per Knopfdruck spule ich wie bei einer Videokamera vor den Zeitpunkt des Sturzes zurück und nehme einen anderen Weg, der mich zu einem Schwarz-Weiß-Foto führt.
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Weil dabei viel schief gehen kann, etwa dann, wenn ich mit einem ungünstig platzierten Foto den einzigen Teleporter zerstöre und mir meinen Ausweg verbaue, kommt die leicht zu bedienende Rückspulfunktion wie gerufen. Die Mechanik des Fotos, mit dem ich die Realität von Viewfinder verändere und mich so Level für Level zur Lösung rätsle, ist simpel, aber unglaublich kreativ und sorgt schon in den ersten Minuten immer wieder für Überraschungsmomente. Nach und nach wird dieses Konzept mit frischen Elementen unterfüttert und verlangt neue Einsatzmöglichkeiten, wodurch sie sich im gesamten Spielverlauf nie abnutzt.
Mit Stil, ohne Stillstand
Ihre Kreativität stellen die Entwickler von Sad Owl Studios dabei auch mit verschiedenen Stilrichtungen zur Schau: Projiziere ich in den ersten Minuten noch ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotografien in die Landschaft, kommen schon bald Comicbilder mit dicken Linien, krisselige Skizzen oder handgemalte Gemälde zum Einsatz, die Viewfinder in ein künstlerisches Tohuwabohu verwandeln. Die Abweichung von den farblosen Fotos taucht auch später noch ab und an auf, aber gerade, weil mich die erste Begegnung mit den unterschiedlichen Kunstarten so geflasht hat, hätte ich mir noch ein bisschen mehr Spielereien damit gewünscht.
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Für mehr spielerische Freiheit sorgt dann im weiteren Spielverlauf die Kamera, die mich eigene Fotos schießen lässt, wodurch ich nicht mehr an die herumliegenden Schnappschüsse gebunden bin. Mit dem Finger auf dem Auslöser verwandle ich Gehwege in Brücken, drehe auf dem Kopf stehende Schalter oder vervielfache Batterien, um Teleporter mit Strom zu versorgen. Damit ich nicht unbegrenzt knipse, haben die Filmrollen begrenzte Kapazitäten – oft reicht es nur für ein einziges Lichtbild, wodurch das Motiv gut überlegt sein will, oder ich die Rückspulfunktion bemühen muss.
Schöner Test. Hat mir beim Anspielen auch viel Freude bereitet. Wird definitiv mal mitgenommen, wenn auch nicht sofort.
Auf der PS5 gibt es eine Demo.
Über die Dauer der Demo hat mich das Platzieren der Fotos und der damit verbundene Wow-Effekt noch unterhalten. Im letzen Demo-Level bekommt man die Kamera, mit der man selber Fotos erstellen und platzieren kann. Da kann einem von den Möglichkeiten, die man plötzlich hat, schon schwindelig werden.
Einmal hab ich halt ein Foto einer Batterie gemacht, das Foto auf den Kopf gedreht, dass die Batterie so direkt auf der Schaltfläche gelandet ist. Das erinnert da an das Gefühl, wenn man bei Portal an Portal direkt über einem Schalter und ein Portal direkt unter einem Würfel setzt.
Spielfortschritt ist aber, dass man von einer Teleporter-Platform zur nächsten geworfen wird. Das ist dann eher wie wenn man von einer Testkammer zu nächsten gescheucht wird.
Ich mag solche Puzzel-Spiele und werde mir Viewfinder sicher mal holen, aber es zeichnet sich schon ab, dass Portal 2 die Königin unter den Puzzlern bleit