Es kann aber auch sein, dass ein Kontrahent plötzlich die Lust am Kämpfen verliert, einen Telefonanruf entgegen nehmen muss, aus Höflichkeit eine Niederlage vortäuscht oder vergisst wie sein Spezialangriff doch gleich noch mal funktioniert. Die Kämpfe in Undertale stecken jedenfalls wie das ganze Spiel voller Humor, Charme und Überraschungen. Man trifft sympathisch schräge Charaktere, führt herzerweichend alberne Dialoge und erlebt die skurrilsten Situationen. Man wird gejagt, gefürchtet, bewundert und zu fast jedem Objekt im Spiel kann man eine liebevolle Beschreibung aufrufen.
Da viele Monster ein Faible für Rätsel haben, werden auch die grauen Zellen regelmäßig auf die Probe gestellt. Auch wenn es sich in erster Linie um Schalter- und Schiebrätsel klassischer Prägung handelt, sind diese meist liebevoll in die Umgebung eingebunden.
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Manche müssen sogar erst als solche entdeckt oder enttarnt werden. Neben Logik und Merkfähigkeit sind oft auch einfach eine gesunde Portion Neugier und Freude am Experimentieren gefragt – unerwartete Wendungen inklusive.
Zweischneidiger Minimalismus
Die Handhabung fällt denkbar einfach: Neben den Richtungstasten gibt es eine Aktions-, eine Menü- und eine Abbruchtaste. Mit einem Controller kann man die sogar frei zuteilen. Mit der Tastatur leider nicht, was in so fern schade ist, da die Steuerung aufs englische Tastenlayout ausgelegt ist, wo Z, X und C anders als hierzulande direkt nebeneinander liegen und entsprechend komfortabler zu betätigen sind. Als Spielsprache gibt es ausschließlich Englisch und auch sonst bis auf eine Vollbildumschaltung keinerlei Spieloptionen.
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Es existiert auch lediglich ein Spielstand, der sich nur an festen Speicherpunkten überschreiben lässt.
Das Inventar ist ebenfalls strikt begrenzt. Da Händler keine Waren zurückkaufen und man nichts wegwerfen kann, darf man hier und da wenigstens magische Lagerkisten nutzen. Die grafische Inszenierung im pixeligen 8-Bit-Stil wird von einem ungemein stimmungsvollen Soundtrack mit nostalgischen Chiptune-Anleihen begleitet, der auch separat erhältlich ist. Der Umfang des an japanische Rollenspielklassiker angelehnten Unter-Tage-Trips hält sich zwar in Grenzen, kostet auch mal Nerven, aber der Wiederspielwert ist sehr hoch. Es gibt viele Situationen, die man auf unterschiedliche Weisen angehen kann, viele Entscheidungen die schwer fallen, viele Dinge, die man erst auf den zweiten Blick realisiert. Mehr sollte man nicht verraten…