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Two Point Hospital (Taktik & Strategie) – Auf den Spuren des Bullfrog-Klassikers

Die seit Jahren geschlossenen Bullfrog- und Lionhead-Studios haben mein Interesse an Aufbau-Strategie begründet und gefördert. Dementsprechend groß war meine Freude, als Sega mit Two Point Hospital quasi den geistigen Nachfahren von Theme Hospital ankündigte. Umso mehr, als ich erfuhr, dass das Team weitgehend aus Veteranen besteht, die u.a. am Vorbild gearbeitet haben. Im Test klären wir, ob sich diese Erfahrung auch im Spaßfaktor zeigt.

© Two Point Studios / SEGA

Die gute alte Zeit

Es müssen hunderte Stunden sein, die ich seinerzeit in Spiele wie Theme Park, Theme Hospital oder zuletzt The Movies (inkl. Add-On) investiert habe. Doch die Art und Weise, wie diese Titel Aufbau-Strategie zelebrierten, hat bei mir sofort Wirkung gezeigt und mich lange beschäftigt. Leicht zugänglich, dabei doch mit teils enormem Tiefgang, clever miteinander verknüpften Mechaniken sowie nicht zuletzt einer enormen Prise Humor ausgestattet, verging die Zeit mit der Leitung eines Vergnügungsparks, eines Krankenhauses bzw. eines Filmstudios wie im Flug. Und bereits mit dem ersten Besuch in der Welt von Two Point Hospital werden all diese Erinnerungen wieder hochgespült.

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Dass an Two Point Hospital u.a. Bullfrog-Veteranen mitgewirkt haben, ist nicht nur am Grafikstil, sondern auch der nach leichtem Einstieg einsetzenden Motivationsspirale zu erkennen. © 4P/Screenshot

Dabei sind es nicht nur die comichaften Figuren in der allgemein recht bunten Umgebung, die wohlige Erinnerungen wachrufen. Auch die mitunter sehr merkwürdigen Krankheiten, die man häufig mit nicht minder merkwürdigen Mitteln kuriert, sind ein deutliches Zeichen, dass Theme Hospital hier das Vorbild war. Und nicht zuletzt sorgt die Einfachheit in der Bedienung von Krankenhausaufbau, der Mitarbeiter-Akquise sowie allgemeiner Verwaltung der einem unterstellten Kliniken wie früher dafür, dass man einen schnellen Einstieg in die absurde Welt von Two Point mit seinen Krankenhäusern findet.

Die große Leere

Es beginnt alles harmlos: In der ersten vollkommen leeren Klinik (insgesamt kann man sich an 15 Krankenhäusern betätigen) baut man einen Empfangstisch und erste Untersuchungs- sowie Behandlungsräume, die eine Mindestgröße haben und mit einem Minimum an Gegenständen bestückt werden müssen. Das Geld, das dafür ausgegeben werden muss, holt man u.a. durch Behandlungskosten wieder rein. Oder aber durch zusätzliche Einnahmequellen wie Getränke- oder Snackautomaten.

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Auf der großräumigen Karte darf jederzeit zwischen allen freigespielten Kliniken gewechselt werden. © 4P/Screenshot

Da es mitunter länger dauern kann, bis komplizierte Erkrankungen diagnostiziert sind, ist die Erfüllung von Grundbedürfnissen durchaus wichtig, da sich dies direkt auf die Zufriedenheit der Patienten auswirkt und damit den Ruf des Krankenhauses steigert – wodurch wiederum zusätzliche Kranke zur Heilung in die Hallen gelockt werden. Hat man die einzelnen Räume noch mit Ärzten und Krankenpflegern versehen, die allesamt mit durchaus Auswirkungen zeigenden positiven sowie negativen Eigenschaften versehen sind und zur Administration noch Angestellte und Hausmeister engagiert, harrt man der Dinge, die da kommen mögen.