Aller Anfang….
Wo soll ich anfangen, das zweite TrackMania zu beschreiben? Bei der großartigen Community, die wie ein Schwarm fleißiger Arbeitsbienen einfallsreiche Strecken erschafft? Bei dem umfangreichen Baukasten, der aus wenigen Handgriffen Asphaltkunst macht? Bei den rasanten Onlinerennen, dem spannenden Gerangel in weltweiten Ranglisten, dem packenden Kampf um die Bestzeit auf der Strecke?
Oder dabei, dass all das genau so schon auf den Vorgänger zutraf?
Denn darin lag für Entwickler Nadeo die Crux: Wie sollte er etwas fast Perfektes noch besser machen? Eine Antwort hat man scheinbar nicht gefunden. Selbstverständlich erkennt man an der deutlich schöneren Kulisse, dass TrackMania jetzt eine Zwei im Namen hat: [GUI_PLAYER(ID=78017,width=525,text=Sagenhafte Geschwindigkeit, aberwitzige Stunts – TrackMania geht in die zweite Runde.)] Mit einer sagenhaften Geschwindigkeit katapultiert man sich an den namengebenden Canyons vorbei, donnert durch enge Tunnel und schlittert über riesige Steinmauern. Je nach Tageszeit erlebt man stimmungsvolle Dämmerungen, High Noon oder atmosphärische Nachtrennen. Und obwohl man die gesamte Zeit in der einen felsigen Kulisse unterwegs ist, bestehen die Strecken aus gerade so vielen Bauteilen, dass man keine Ermüdungserscheinungen spürt. Die Abwechslung von Highways über Stadionelemente bis hin zu einer Art Landstraße reicht auf lange Sicht aus.
Abrieb-Raser
Dennoch hält TrackMania 2 einem Vergleich mit der All-Inclusive-Kiste TrackMania United nicht stand. Natürlich war United nur eine Sammelbox sämtlicher Erweiterungen des Vorgängers und damit klar im Vorteil. Trotzdem muss man fragen: Wofür braucht man den Canyon-Nachfolger, wenn er inhaltlich lediglich eine weitere Umgebung einführt?
Eine Antwort könnte die neue Fahrphysik sein, mit der Nadeo ähnlich wie auf der grafischen Seiten einen Schritt nach vorne macht. Als heimliche Rennfahrerseele ist mir das schnurgerade Verhalten der Nations-Boliden zwar lieber – die Präzision, mit der man hier über den Asphalt schlittert, verdient allerdings Respekt. Selbst Ridge Racer könnte sich davon eine dicke Scheibe abschneiden, weil die Mechanik auf nachvollziehbarer Physik basiert und trotzdem haarsträubende Ideallinien bei wahnwitzigen Geschwindigkeiten erlaubt. Wie in jeder TrackMania-Umgebung gibt es dabei genau einen Wagen: Den darf man zwar nach Lust und Laune lackieren und mit Logos bekleben – Modder verändern gar die Form -, das Fahrverhalten bleibt aber unangetastet. Richtig so, denn die Vergleichbarkeit von Bestzeiten hat nach wie vor höchste Priorität.