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Top Spin 3 (Sport) – Wer hätte das gedacht? Die DS-Version macht Spaß!

Das kann doch nichts werden! Auf den großen Konsolen wollte 2K Sports eine Simulation, begnügte sich aber mit kompliziertem Arcade-Tennis. Wii-Profis freuten sich hingegen über die gelungene Steuerung, durften ihre Filz-Leidenschaft aber nicht in einer Karriere ausleben. Und am DS war schon das letzte Top Spin eine Katastrophe…

© 2K Sports / Take 2

Auch wenn ihr vor dem Schlag zu lange in die angepeilte Richtung drückt, trefft ihr nur jenseits der Seitenlinie. Das Gleiche passiert, wenn euer Timing für einen Risikoschlag nicht stimmt. Im Allgemeinen ist Top Spin 3 allerdings sehr nachsichtig, denn lasst ihr die 

Schultertaste (die linke für einen Schuss ins weite Eck, die rechte für einen Schmetterball) zu früh los, gelingt euch immer noch ein schwacher, aber immerhin gültiger Schuss. Wenn ihr die jeweilige Taste jedoch zu lange gedrückt haltet,

rast der Ball neben das Feld. Schade nur, dass gute Risikoschüsse viel zu einfach gelingen. Es nimmt dem Spiel nämlich einen Teil seiner Finesse, dass ihr für den Punktgewinn gegen spätere Gegner fast zwingend einen Risikoschlag braucht. Wohl als Ausgleich dafür sind normale Schüsse meist zu schwach, die Kontrahenten außerdem zu clever, als dass ihr ohne Risiko zum Zug kommen würdet. Nach endlos langen Ballwechseln unterlaufen den KI-Profis zwar Fehler, doch erstens können solche nicht euer Ziel sein und zweitens sind die Grundlinienduelle enorm eintönig. Eure Gegner bewegen sich nämlich

Minispiele als Trainingssitzung: Hier müsst ihr zwei Kugeln versenken, indem ihr auf die richtigen Knöpfe tretet.
so gut wie nie ans Netz und selbst ihre Risikoschüsse von der Grundlinie sind harmlos. Allein die Tatsache, dass sie ähnlich wie ihr viele Bälle erlaufen, macht sie zu fordernden Kontrahenten.

Everybody’s Darling

Wollt ihr euren Karriere-Einsteiger zu einem echten Experten machen, könnt ihr aber nicht nur an Turnieren oder einzelnen Events teilnehmen, sondern müsst zusätzlich eure Fähigkeiten in Trainingssitzungen steigern. Dafür absolviert ihr einige der bekannten Minispiele (z.b. Tonnen oder Autos (!) treffen sowie Aufschläge auf angezeigte Positionen schießen) und sackt nach Bestehen Sterne ein, die ihr auf sieben Fähigkeiten (Vorhand, Rückhand, Volley, Aufschlag usw.) verteilt. Weil ihr die höheren Stufen der Trainingssitzungen erst spielen dürft, nachdem ihr durch Turniersiege in der Weltrangliste aufgestiegen seid, erlebt ihr somit eine abwechselnde Karriere. Schöner wäre nur gewesen, wenn sie nicht nur den ständigen Wechsel von Training und Turnier simulieren, sondern wie im 360-Vorgänger auch den Aufstieg vom Nobody zum Everybody’s Darling überzeugend darstellen würde. Immerhin wird die dreijährige Laufbahn von witzigen Zufallsereignissen aufgelockert – wenn ihr z.B. von eurer Hochzeitsreise, eurem gebrochenen Bein oder eurer exotischen Urlaubsreise erfahrt.

Selbstverständlich seid ihr aber nicht nur auf die Karriere angewiesen, sondern könnt auch einen der 22 lizenzierten Profis im Einzelspiel herausfordern oder euch an den separat wählbaren Minispielen versuchen. Schade, dass die Anzahl der Spieler deutlich kleiner ist als auf 360 oder PS3 und dass ihr nur auf 14 Courts antretet. Zudem dürft ihr nur Einzel-Matches spielen; bei einem Doppel würde der DS vermutlich in die Knie gehen. Ob die Mehrspieler-Partien reibungslos verlaufen, konnten wir übrigens nicht feststellen, da jeder Teilnehmer sein eigenes Modul benötigt und wir nur ein Testmuster zur Verfügung hatten.