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Tony Hawk’s American Wasteland (Sport) – Tony Hawk’s American Wasteland

Die Tony Hawk-Serie ist Spielegeschichte: Neversofts mittlerweile sechs Jahre während Reihe hat nicht nur das Videospiele-Skateboarden revolutioniert, sondern auch die echten Bretter wieder modern gemacht. Nach vielen Höhen (Teil zwei und vier) sowie einigen Tiefen (die Underground-Spiele) findet die Reihe mit »American Wasteland« zu alter Stärke zurück – und ist umfangreicher als je zuvor!

© Neversoft / Activision

So klassisch, so neu

Zusammen mit dem Story-Modus und den BMX-Bikes gibt es auch in Sachen Spielgebiet eine Neuerung: Dieses Mal berast ihr nicht die halbe Welt, sondern »lediglich« große Teile von Los Angeles (und auch einige Gebiete

Ihr könnt jetzt fast frei eine riesige Stadt befahren.

außerhalb), die nach und nach freigeschaltet werden und prinzipiell frei beskatebar sind. »Prinzipiell« deshalb, weil Hollywood, Santa Monica, Downtown, Beverly Hills und East LA durch Tunnel verbunden sind, die das Äquivalent eines Ladebalkens darstellen – ihr könnt nichts tun außer geradeaus zu skaten müsst dabei die lade-bedingten Grafikruckler. Wenn ihr keine Lust darauf habt, könnt ihr auch den Bus nehmen. Die Levels sind wie gewohnt einfallsreich und voller nutzbarer Objekte, sehr vieler Objekte sogar – was seinen Teil zur Einfachheit des Spiels beiträgt, da es dieses Mal sehr leicht ist, eine Mörder-Kombo aufs Parkett zu legen. Selbst das BMX-Bike ist nach kurzer Zeit ein Punktebringer erster Kajüte, obwohl sich die Steuerung grundlegend von der Skater-Kontrolle unterscheidet und daher etwas Gewöhnung bedarf. Aber dank gut umgesetzter Fahrphysik und vielerlei Trickmöglichkeiten lernt man das Rad schnell als nützliche Ergänzung zu schätzen.

Zusätzlich zur Story wartet noch der Klassik-Modus auf euch – und einen Freund, denn dieses mal könnt ihr die Oldschool-Aufgaben kooperativ zu zweit angehen! Wie in den ersten drei TH-Teilen gibt es hier zehn Ziele pro Level und Zwei-Minuten-Limit: Highscore, Profiscore, COMBO, SKATE, geheimes Tape und mehr. Die sechs Arenen (fünf davon sind erst freizuspielen) sind durch die Bank aus früheren TH-Teilen und der PSP-Version von THUG2 recycelt, teilweise leicht umgestaltet und durch die Bank grafisch

Der Bert Slide gehört zu den neuen Tricks im Sortiment.

aufgemöbelt worden: Chicago Skate Park, The Mall, Santa Cruz oder Minneapolis laden zum klassischen Skaten ein.

Nie mehr allein!

Bringt American Wasteland alleine schon sehr viel Spaß, geht im Mehrspielermodus traditionell erst recht die Post ab: da wäre zum einen die Splitscreen-Variante für zwei Spieler, die auf allen Plattformen zur Verfügung steht. Die Königsdisziplin des Online-Gaming eröffnet sich nur auf PS2 und endlich auch Xbox! Satte 13 Modi bieten acht Spielern mehr als genug Abwechslung, ihr dürft eigene Skater verwenden und auch Server hosten – allerdings nur mit im Solomodus freigespielten Levels.

Optisch bietet American Wasteland die mittlerweile gewohnte Evolution statt der vergeblich erhofften Revolution: Über alle Zweifel erhaben sind nach wie vor die Animationen; die Figuren, allen voran natürlich die Skater, bewegen sich verdammt flüssig. Dazu gibt es lippensynchrone Sprache, animierte Haare und schöne Effekte wie die eindrucksvollen Bodenreflektionen. Auf der anderen Seite sind die Levels und Figuren immer noch reichlich eckig und teilweise extrem schwach texturiert. Zugegeben: das Gebotene ist besser als früher, speziell die Nebenfiguren sehen nicht mehr aus, als wären sie mit der Kettensäge designt worden. Aber 

Die Xbox360-Fassung ist optisch am Enttäuschendsten.

ein wirkliches Augenzucker-Spiel ist auch American Wasteland nicht – nicht mal auf der Xbox 360! Hier gibt es neben einer höheren Auflösung lediglich schönere Schatten sowie einige zusätzliche Glanzeffekte. Ersteres ist sogar von Nachteil, da die Texturen nicht der Auflösung angepasst wurden und somit auf der derzeit stärksten Konsole mehr Grafikfehler zu sehen sind als in jeder anderen Version von AW. Keine schöneren Texturen, keine verbesserten 3D-Modelle, keine Möglichkeit, auf einen »normalen« Anzeigemodus außer 16:9 zu wechseln – optisch ist diese Fassung mit Abstand die enttäuschendste.

Dafür geht es wie gewohnt gut in den Gehörgang: Der brachiale Soundtrack geht dieses mal in eine etwas härtere Richtung, Bands wie My Chemical Romance, The Dead Kennedy, The Doors, Public Enemy, Motley Crüe, Bad Religion oder Green Day rocken die Boxen – Xbox-Nutzer dürfen sich auch eigene Soundtracks zusammenstellen. Dazu gibt es hervorragende englische Sprachausgabe sowie gute deutsche Untertitel. Die Soundeffekte sind größtenteils aus den vorherigen Teilen bekannt und bieten damit bewährte Qualität