Pyramiden, Tron und ein bizarrer Unterhosen-Fetisch

Ich gelange in einen tiefen Schacht voller blau pulsierender Lichter. Alte Tempel, die an Tron erinnernde Beleuchtung und bizarre Unterhosen-Ornamente bilden einen faszinierenden Stilmix. Die Technik ist weniger beeindruckend: Man merkt, dass ein kleines Team am Spiel saß, denn der Großteil der Texturen wiederholt sich oft und wirkt aus der Nähe ein wenig unscharf. Im Gegenzug benötigt man aber auch nur einen halbwegs aktuellen Rechner, um flüssig spielen zu können.
An der Bedienung der Markierungslinie hätten die Entwickler noch feilen sollen. Mit dem Xbox-360 Controller gestaltet sie sich zu fummelig, was die Bosskämpfe etwas mühsam macht. Im ruhigeren Levels macht es mir aber richtig Spaß, den Weg frei zu brutzeln. Mit Maus und Tastatur lässt sich die Linie einen Deut flotter platzieren. Als Jump-n-Run-Fan bin ich aber beim Gamepad geblieben, denn dort geht der Rest der sehr direkten Steuerung intuitiver von der Hand.

Ein kurzes Vergnügen
Schade auch, dass der Wüstentrip so schnell vorbei ist und Tiny auf keine kleinen Gegner trifft. Stattdessen trete ich ein ums andere Mal in Bosskämpfen an. Ein echtes Highlight ist dagegen die Musikuntermalung. Die Stücke wurden von relativ unbekannten, aber umso begabteren Indie-Bands beigesteuert. Der Schwerpunkt liegt auf psychedelischen Rockstücken mit massivem Wahwah-Einsatz, langen Panflöten-Soli und verstörenden Sprachfetzen.