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Jetzt ist es doch passiert! Ich wollte mich bei der Recherche zurückhalten, aber „Big Bad Wolf“ rastet aus – sein Gesicht verzerrt sich und aus der Fratze des Wolfs stiert ein gelbes Augenpaar. Im nächsten Augenblick stürzt sich das Biest auf mich. Er sieht auch nicht freundlicher aus: Zwei Hörner ragen aus seiner Stirn, zwei Augen funkeln blutrot. Warum ist er so sauer? Weil er denkt, dass ich mit der Schönen ein Rendezvous in diesem Hotel habe. Es kommt zu einem Kampf mit Reaktionstests, bei dem ich mal per WASD ausweichen, mal schnell Q drücken oder mit der Maus einen bestimmten Bereich wie das Kinn anvisieren muss.
Aber als ich ihn fast besiegt habe, muss ich mich bei ablaufender Zeitleiste entscheiden: Schlage ich dem am Boden liegenden Biest nochmal ins Gesicht oder lasse ich es dabei bewenden? Je nachdem was ich tue, wirkt sich das auf die nächste Szene oder die dritte Episode aus – die hoffentlich nicht wieder vier Monate auf sich warten lässt. So lange ist es her, dass man in der Rolle des bösen Wolfs zum ersten Mal auf Mörderjagd ging: Wer hat die arme Faith geköpft? Damals konnte man fünf größere und einige kleinere Entscheidungen während der Recherche treffen. Schön ist, dass in dieser Episode einige Folgen sichtbar werden.
Auf die harte Tour?
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Und es gibt natürlich viele neue Situationen, in denen man die Wahl hat: Gehe ich beim Verhör des gefesselten Zeugen so brutal vor wie Blaubart es vorschlägt? Schließlich lügt er mich offensichtlich an! Ich könnte zuschlagen oder eine Zigarre auf ihm ausdrücken. Während ich etwas Subtileres ausprobiere, motzt Blaubart schon rum. Schlage ich später bei einem Nachtclub-Besuch alles kurz und klein oder drohe ich nur damit? Letzteres fällt angesichts des ekelhaften Chefs verdammt schwer: Gerade schnauzt er die Stripperin wieder an, die nicht sexy genug an der Stange tanzt.
Telltale hat ein Händchen dafür, diese Szenen in die Länge zu ziehen, so dass man nicht abrupt, sondern aufeinander aufbauend entscheiden kann. Klasse ist, dass es auch in weniger dramatischen Momenten eine Reaktion gibt: Wer auf eine Frage z.B. nicht antwortet, wird daraufhin als Ignorant zurechtgewiesen. So entstehen atmosphärisch dichte Situationen, in denen die interessanten Figuren jederzeit mit lebendiger Mimik und Gestik überzeugen; die englischen Sprecher sind zudem hervorragend besetzt. Eine deutsche Tonspur gibt es nicht; man kann lediglich englische Untertitel einblenden.