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The Witcher 2: Assassins of Kings (Rollenspiel) – The Witcher 2: Assassins of Kings

Krieg an den Grenzen, uralte Kreaturen in den Wäldern und Gier in den adligen Köpfen – die nördlichen Reiche kommen nicht zur Ruhe. Überall Heerlager und Soldaten, Verräter und Rebellen. Was für Geschichten verbergen sich hinter den Konflikten der Menschen und Anderlinge, der Fürsten und Könige? Wem kann man trauen, wen soll man unterstützen? In der Rolle eines Hexers gerät man in einen blutigen, drei Akte tiefen Strudel der Machtpolitik.

© CD Projekt / Namco Bandai

Fazit

The Witcher 2 ist ein düsteres, unheimlich ansehnliches und spannendes Abenteuer, in dem man sich als erwachsener Fantasyfan verlieren kann. Es ist erstaunlich, wie sich die Polen vor allem künstlerisch und dramaturgisch entwickelt haben: Das Spiel erreicht stellenweise ein filmisches Niveau, wirkt fast wie ein Shakespear’sches Historiendrama und schlägt – abgesehen vom schwachen Finale – in der Inszenierung alles, was es in den letzten Jahren an Rollenspielen gab. Aber inhaltlich ist nicht alles so perfekt wie die Regie. Der Hexer tanzt elegant zwischen Epos und Action, aber manchmal taumelt er unbeholfen zwischen Rollenspieltugenden und Arcadetorheiten: Das Kampfsystem kann nicht begeistern, hinterlässt taktisches Licht dank der Runen, aber auch hektische Schatten aufgrund der unpräzisen Steuerung – das führt zu einigem Trial&Error-Frust. Hinzu kommen ärgerliche Abstürze, künstliche Beschränkungen in der Bewegung, wankelmütige Schleicheinlagen sowie eine recht eindimensionale Charakterentwicklung, in der sich Rollenspieler kaum austoben können. Die nicht gerade große, aber stimmungsvolle Welt, die ich aufgrund ihrer lebendigen Bewohner und urigen Tavernen vor allem im ersten Akt so gerne erforscht habe, beraubt sich schleichend ihrer authentischen Sogkraft: Man bedient sich überall wie in einem Supermarkt und kann selbst Privatgemächer von Anführern vor ihren Augen plündern. Wieso lässt man so einen Fauxpas zu? Und warum lässt man im dritten Akt dramaturgisch so nach? Trotzdem: Unterm Strich sind es die vielen Entscheidungen mit all ihren Auswirkungen, die aus diesem Rollenspiel ein richtig gutes machen.

Wertung

PC
PC

Ein unheimlich ansehnliches und spannendes Abenteuer, in dem man sich als erwachsener Fantasyfan verlieren kann – leider mit einigen ärgerlichen Schwächen im Kampf und Weltdesign.

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