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The Walking Dead: Michonne (Adventure) – Blut, Schweiß und Tränen

Clementine & Co sind cool, gar keine Frage. Aber es ist schön, dass Telltale mit The Walking Dead: Michonne jetzt einem bekannten sowie beliebten Charakter aus den Comics und der TV-Serie ein eigenes Spiel über drei Episoden widmet. Ob der Ableger mit seinem Fokus auf die wortkarge Katana-Liebhaberin überzeugt, verrät der Test der ersten Folge „Verwickelt und verstrickt“…

© Telltale Games / Telltale Games

Emotionale Belastung

Sieht man Michonne, wie sie sich mit ihrem scharfen Schwert brutal durch die Zombie-Horden metzelt oder sich selbst mit Schlägen und Tritten effektiv zur Wehr setzt, bekommt man schnell den Eindruck, dass diese toughe Lady so schnell nichts aus der Fassung bringen kann. Doch der Eindruck täuscht: Schon im ungewöhnlichen Psycho-Einstieg macht Telltale deutlich, dass diese feminine Kampfmaschine vor allem von traumatischen Erlebnissen angetrieben wird. Michonne kämpft nicht nur gegen die Scharen von Untoten, sondern vor allem gegen ihre eigenen Dämonen, die sie verfolgen und sie vor allem psychisch an ihre Belastungsgrenze drängen.

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Zombies haben bei Michonne und ihrer scharfen Klinge nichts zu lachen. © 4P/Screenshot

Wer Michonne in diesen etwa 100 Minuten der ersten Episode begleitet, bekommt abseits der etwas zu ausgeprägten Zombie-Metzeleien ein paar interessante Einblicke, was im Kopf von ihr vorgeht. Doch auch ihre neuen Begleiter sowie weitere Figuren bringen viel Potenzial mit, das in den Dialogen und Situationen bereits angerissen wird. Wem kann man glauben? Wer ist vertrauenswürdig? Was hat es mit der Gemeinschaft auf sich, die von einer Frau und ihrem brutalen Bruder angeführt wird? Nach diesem sehr kurzen Einstieg, bei dem neben all der Gewalt und Dramatik auch emotionale Momente sowie Entscheidungen den Handlungsverlauf bestimmen, hat man jedenfalls mehr Fragen als Antworten.

Das bekannte Muster


Bei der Spielmechanik bleibt sich Telltale treu und liefert erneut eine Aneinanderreihung von Reaktionstests in Kombination mit den üblichen Dialogoptionen und eingeschränkten Interaktionen mit der Umgebung in kleinen Arealen. Der Rätselanteil ist ebenfalls wieder sehr niedrig bzw. gar nicht erst vorhanden. Wie ich bereits angedeutet habe, hätte ich auf die eine oder andere Schwert-Metzelei verzichten können, weil sie zu dicht aufeinander folgen. Aber in den Momenten dazwischen unterhält das Überleben in der Zombie-Apokalypse auf einem gewohnt guten Niveau mit angenehmen Gesprächen und stimmungsvollen Momenten. Besonders ein Verhör dürfte im Gedächtnis haften bleiben, auch wenn Telltale ausgerechnet in dieser Situation als Skript-Betrüger entlarvt wird. Spätestens beim zweiten Durchspielen muss man feststellen, dass die gewählten Antworten nicht die Situation beeinflussen, sondern die Situation künstlich so gestaltet wird, um die Dramaturgie zu erhöhen. Diese Masche verfehlt zwar nicht ihren Zweck, aber trotzdem kam ich mir bei meinem zweiten Besuch auf dem „heißen Stuhl“ ein wenig veräppelt vor.

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Was ist hier passiert? Und wer hat diesen ehemaligen Menschen zuerst gefesselt und dann brutal verenden lassen? © 4P/Screenshot

Die filmreife Inszenierung in Kombination mit dem comichaften Artdesign ist immer noch top, obwohl mir die Mimik und Gestik manchmal eine Spur zu flott und unpassend umschalten. Natürlich wirkt es jedenfalls nicht, wenn sich der Gesichtsausdruck innerhalb dem Bruchteil einer Sekunde zusammen mit der Körperhaltung verändert. Die englischen Sprecher sind durchweg klasse besetzt – allen voran Schauspielerin Samira Wiley („Orange is the new Black“), die in der Rolle von Michonne die Darstellerin der TV-Serie, Danai Gurira, mehr als würdig vertritt. Trotzdem dürfte es für manche Fans traurig sein, dass Telltale nicht die Original-Akteurin für die Sprachaufnahmen verpflichten konnte oder wollte. Die Qualität der deutschen Untertitel ist dagegen weit vom hohen Niveau der Sprecher entfernt und enttäuscht mit zahlreichen Rechtschreib- sowie vereinzelten Grammatikfehlern.

  1. Hab es mir, entgegen meinem Vorhaben, zu warten bis alle Teile draußen sind, gestern dann doch geholt und gespielt.
    Ich war positiv überrascht, da ich nicht der größte Michonne Fan bin und auch die (TV) Serie, für mich, langsam Abuntzungserscheiungen hat.
    Aber die Folge war echt spannend und sah auch technisch ganz ordentlich aus. Überrascht hat mich auch die sofort verfügbare deutsche Übersetzung, die zudem noch brauchbar war.
    Hatte letztens mal die erste Staffel nochmal gespielt und da war die Übersetzung teilweise so grauenhaft, dass ich die falschen Antworten ausgewählt habe bzw. die Zeit verstreichen ließ, da ich die Möglichkeiten nicht deuten konnte.
    Im Endeffekt habe ich mich dann gestern aber trotzdem wieder geärgert, da mich die Geschichte doch gefesselt hat und ich gerne gleich weitergespielt hätte.
    Ich fand es jedenfalls gelungen und Michonne sehr viel sympathischer als in der TV Serie.

  2. MrLetiso hat geschrieben:
    Marobod hat geschrieben:
    Spoiler
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    Mag daran liegen,daß man im Comic auch Gedankenblasen lesen kann :D, in der Serie muß man von der Mimik leben, und das macht sie sehr gut, auch bleiben so immer ueberaschungen offen. Wer haette gedacht, daß zB Carol so dermaßen sympathisch wird (gemessen an den ersten beiden Staffeln) und beinahe ein zweiter Daryl (beides Charaktere , welche im Comic entweder nicht vorkommen oder bekanntlich ja schon tot sind :D
    Spoiler
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    Stimme zu! Wobei in der Serie aber auch viel mit Rückblenden gemacht wird - auch interessant. Ich hatte auch beim Ansehen der Serie die ganze Zeit gehofft, dass es Andrea endlich dahinrafft - völlig unsympathisch und nicht nachvollziehbare Handlungen X_x So gesehen habe beide Medien völlige Daseinsberechtigung. Dennoch bin ich froh, dass die Spielereihe von Telltale auf den Comics basiert :D

    Dann werden wir uns ja doch einig :D
    Das die Spiele auf den Comics basieren hat den Voteil, daß man erstens in eine voellig andere Richtung als die serie steuert und natuerlich kann man aus einem viel weiter vorangeschrittenen Plot schoepfen, ohne daß man der Serie das Wasser abgraebt :P
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    Ich mein die tatsache ,daß Andrea im Comic mit Dale zusammenkommt, und einiges was Dale im Comic passiert auf verschiedene andere Charaktere zugeschrieben wurde finde ich hoechst interessant, mir gefielen auch Lizzie und ihre Schwester Mika besser als Billie und Ben :D, es ist fast so als wuerde man 2 Serien mit aehnlichem Inhalt verfolgen

  3. Marobod hat geschrieben:
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    Mag daran liegen,daß man im Comic auch Gedankenblasen lesen kann :D, in der Serie muß man von der Mimik leben, und das macht sie sehr gut, auch bleiben so immer ueberaschungen offen. Wer haette gedacht, daß zB Carol so dermaßen sympathisch wird (gemessen an den ersten beiden Staffeln) und beinahe ein zweiter Daryl (beides Charaktere , welche im Comic entweder nicht vorkommen oder bekanntlich ja schon tot sind :D
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    Stimme zu! Wobei in der Serie aber auch viel mit Rückblenden gemacht wird - auch interessant. Ich hatte auch beim Ansehen der Serie die ganze Zeit gehofft, dass es Andrea endlich dahinrafft - völlig unsympathisch und nicht nachvollziehbare Handlungen X_x So gesehen habe beide Medien völlige Daseinsberechtigung. Dennoch bin ich froh, dass die Spielereihe von Telltale auf den Comics basiert :D

  4. MrLetiso hat geschrieben:
    Marobod hat geschrieben:Aber vielleicht sind wir ewig unterschiedlicher Meinung :D
    Vermutlich :lol:
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    Dennoch empfand ich die... "Beziehung" zwischen Michonne und dem Gouvenor im Comic ein wenig unangenehmer - bzw. wurde Michonnes Abneigung gegen diesen sinnvoll begründet.
    :)
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    Mag daran liegen,daß man im Comic auch Gedankenblasen lesen kann :D, in der Serie muß man von der Mimik leben, und das macht sie sehr gut, auch bleiben so immer ueberaschungen offen. Wer haette gedacht, daß zB Carol so dermaßen sympathisch wird (gemessen an den ersten beiden Staffeln) und beinahe ein zweiter Daryl (beides Charaktere , welche im Comic entweder nicht vorkommen oder bekanntlich ja schon tot sind :D

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