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The TakeOver (Prügeln & Kämpfen) – Starker Straßenprügler

Nach der gefeierten Rückkehr von Streets of Rage erscheint The TakeOver auf Switch. Dicke Muckis, geölte Knarren und glühende Fäuste – plus haufenweise Gangster zum Verkloppen. Wie schlägt sich das Handkanten-Spekakel im Test?

© Pelikan13 / Dangen Entertainment

Schnell und komfortabel

 

Auf diesem soliden, aber natürlich auch überschaubaren Gerüst stehen zahlreiche kleine Finessen, die den Spielablauf spaßig, schnörkellos, fair und abwechslungsreich gestalten: Es gibt Kicksprünge und Punches aus der Luft, eine Rennfunktion plus zweierlei Attacken aus dem Laufen heraus, eine Ausweichrolle in die Tiefe und bei Würfen die Streets-of-Rage-Feinde-Überspringen-Option; außerdem hat jeder Charakter eine Fernwaffe mit begrenzter Munition – eine praktische Idee. Gutes Kämpfen ohne feindliche Treffer lassen zweierlei Zusatz-Leisten wachsen: Mit der einen löst man an einen Raketenwerfer-Einsatz aus – die gute alte Smartbomb lässt grüßen. Die Rage-Leiste wiederum tüncht den Bildschirm in ander

e Farben, lässt die Spielfiguren automatisch blocken und viel schneller plus härter zuschlagen. Sogar bei den Lebensenergie abziehenden Attacken gibt es zwei Varianten, je nachdem, ob man zusätzlich eine Richtungstaste drückt. Grundsätzlich ist The TakeOver rasanter und leichtfüßiger als jüngst Streets of Rage 4, dafür fühlt es beim taktischem Anspruch und der Erlernbarkeit etwas an Tiefe.

 

Drei Leute, sechs Fäuste

 

Keine Experimente gibt es bei den Figuren: Ethan erinnert an Cody auf Final Fight, Megan hat Beine wie Bayonetta und einen V-Ausschnitt bis zum Bauchnabel, Connor ist der bullige Militärtyp mit Bürgermeister-Haggar-Gedächtnis-Drehattacke. Und natürlich ist Ethan der Allrounder, Megan die Flinke und Connor der Langsame. Nach dem Durchspielen gesellt sich noch ein Typ namens Jackson dazu – und wer das Spiel auch mit diesem abschließt, schaltet frei, dass man während des Zockens den Charakter tauschen kann. The TakeOver ist, abgesehen von der letzten der sieben Welten, meist fair, tischt euch einen bewährten Cocktail aus Straße, Bar, Dschungel, Strand und Bohrinsel auf, versprüht bei den Bossen leider wenig Kreativität, bietet dafür aber zwei launige Zwischenstages mit immensen Sega-Arcade-Anleihen – freut euch auf launige Fahr- und Ballersequenzen am Boden und in der Luft.

 

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Überraschung! Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich zwischen all dem Gekloppe plötzlich hinters Steuer durfte. © 4P/Screenshot

Zwei Spieler dürfen gleichzeitig ran, man kann sich dabei nicht versehentlich treffen – leider geht das Koop-Vergnügen nur lokal, ein Online-Modus fehlt; ebenso die Option, während der Action einfach einsteigen zu können. Auch Pixel-Figuren oder Versus-Modus sucht ihr besser in Streets of Rage 4, dafür bietet The TakeOver noch eine Survival-Variante und den interessanten Challenge-Modus (der auch erst nach dem Abspann freigeschaltet wird): Hier müsst ihr Zusatzziele erfüllen (z.B. die Energie ständig über 50% halten), um ein Level abzuschließen. Die PC-Fassung erschien, wie eingangs erwähnt, bereits im letzten November, der angekündigte PS4-Port hat leider noch keinen konkreten Releasetermin.