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The Stanley Parable: Ultra Deluxe im Test – Ein erzählerischer Meilenstein

Seit knapp 16 Jahren teste ich Videospiele, seit mehr als 35 Jahren spiele ich sie. So etwas wie The Stanley Parable: Ultra Deluxe habe ich noch nicht erlebt! Inhaltlich geht es um die Geschichte eines Mannes namens Stanley. Schon wieder, denn eigentlich war sie schon 2013 mit The Stanley Parable für PC auserzählt. Oder doch nicht? Für den überfälligen und mehrmals verschobenen Konsolen-Rundumschlag The Stanley Parable: Ultra Deluxe (der auch für PC erscheint) haben Autor Davey Wreden und das deutsche Indie-Studio Crows Crows Crows neue Inhalte erschaffen. Ob das Spiel heute noch so begeistert wie damals und ob sich die Neuerungen für Kenner des Originals lohnen, verrät unser Test.

© Galactic Cafe / Galactic Cafe

Fazit

Ich stehe Humor in Games ebenso kritisch gegenüber wie ihren oft aus Film und Literatur abgekupferten Geschichten. Beides funktioniert für mich selten wirklich gut, weil es dem interaktiven Charakter von Spielen oft widerspricht. Zwei Aspekte machen dieses Spiel so besonders: Erstens ist es sich selbst seiner Künstlichkeit als Videospiel bewusst und arbeitet damit; ähnliches hat allenfalls Metal Gear Solid 2 vollbracht. Ästhetik und Humor erinnern mich häufig an die beiden Portal-Puzzler. Zweitens laden The Stanley Parable und insbesondere die Ultra-Deluxe-Version zum Interpretieren ein. Was Autor Davey Wreden mit seinem Erzähl-Experiment tatsächlich sagen wollte, lässt sich nur vermuten. Geht es um Entscheidungsfreiheit, die keine ist und keine sein kann? Da es zudem Ziel des Spiels ist, die Absichten des Erzählers zu unterwandern, dürfte das Spiel Literaturtheoretiker begeistern, die über die Rolle des Autors und sein Verhältnis zu seiner Schöpfung grübeln. Das „Tod des Autors“-Konzept beschreibt, dass sich ein Werk in dem Moment der Deutungshoheit seines Schöpfers entzieht, sobald es dem Publikum zugänglich gemacht wird. The Stanley Parable ist ein erzählerischer Meilenstein, der ausschließlich als interaktives Videospiel funktioniert und dadurch das Medium voranbringt. Die Ultra Deluxe-Version hebt das auf eine neue Ebene und zeigt, was „Erweiterung“ bedeuten kann.

Wertung

XBS
XBS

Irre lustiger und cleverer Walking Simulator mit frischen Inhalten, die dem Original-Abenteuer eine neue Dimension verleihen und das Medium Videospiel voranbringen.

PS4
PS4

Irre lustiger und cleverer Walking Simulator mit frischen Inhalten, die dem Original-Abenteuer eine neue Dimension verleihen und das Medium Videospiel voranbringen.

PS5
PS5

Irre lustiger und cleverer Walking Simulator mit frischen Inhalten, die dem Original-Abenteuer eine neue Dimension verleihen und das Medium Videospiel voranbringen.

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  1. Ich fand das Spiel nicht schlecht aber die 93 war mir persönlich deutlich zu hoch.
    Klar, das Spiel bietet eine interessante Meta-Perspektive auf Spiele und veranschaulicht das auch gut und oft humorvoll. Aber es bleibt als "Spiel" weit hinter den Möglichkeiten der Interaktivität zurück, die in anderen Spielen üblich sind (wie Interaktion mit Gegenständen oder einer Physik-Engine), obwohl es gerade den in Spielen eingeschränkte Freiheit auf die Schippe nimmt. Rein spielmechanisch gibt es weit interessantere Beispiele von verschiedenen "Enden" und Einflüssen der Entscheidungen der Spieler (z.B. The Witcher-Serie oder trotz mittelmäßiger Story die Spiele von David Cage). Zwar fand ich den selbstreferenziellen Humor und die kleinen Seitenhiebe auf mich, den Spieler, unterhaltsam, jedoch ist es für mich im Gesamtpaket nicht eins der 3 besten Spiele dieses Jahr.

  2. NeuerFreund hat geschrieben: 07.06.2022 12:04 Ich bin rückblicked froh, dass ich den alten Teil noch einmal angespielt habe. Ich war damals von dem Spiel begeistert und hatte mittlerweile viel vergessen. Also dachte ich mir ich spiel es nochmal neu an, bevor ich nochmal Vollpreis zahle und frische ich meine Erinnerung auf.
    Ehrlich gesagt war mein Fazit jetzt ernüchternd und die Begeisterung von damals konnte es nicht mehr neu entfachen. Man läuft halt rum, bekommt ein Ende, geht in eine andere Richtung und bekommt ein anderes Ende. Und so versucht man eben möglichst viel unterschiedlich zu machen um irgendwann alle Enden gesehen zu haben.
    Damals machte mir das Rumprobieren viel Spaß. Heute nervt mich die Wiederholung, vielleicht auch weil mir eben mittlerweile das Muster bekannt ist. Damals war das neu und überraschend und wenn man wenig über das Spiel wusste war man stetig unsicher ob man gerade auf ein anderes Ende zuarbeitet oder nicht, man hat das Level beobachtet und nach Hinweisen gesucht und genaustens auf den Kommentator gehört um herauszufinden ob er etwas anderes sagt. Das alles zieht irgendwie bei mir nicht mehr. Dabei würde ich nicht grundsätzlich sagen, dass mich so etwas nicht mehr in seinen Bann ziehen kann. Aber "man kennts halt" doch schon..
    Ich denke trotzdem dass die Wertung hier dennoch in Ordnung geht (auch wenn ich den neuen Teil nicht gespielt habe). Jemand der den "Vorgänger" noch nicht gespielt hat wird, nach dem was man hier so liest, die beste Version bekommen. Und wer das Spiel nicht kennt verpasst schon etwas. Aber ich lauf mir da nicht nochmal virtuell die Füße wund für ein paar neue Enden. ;-)
    Sicher, das Muster ist bekannt und man kann nicht vermutlich nicht ganz die Faszination um die Entscheidungsfreiheit einfangen. Aber selbst im Erstling hat das nicht so lange angehalten, wie die Menge on Content und Enden.
    IMO war Stanley Parable auch ein Experiment, welches manchmal nicht ganz wusste, ob es Interaktivität in Spielen...

  3. Ich bin rückblicked froh, dass ich den alten Teil noch einmal angespielt habe. Ich war damals von dem Spiel begeistert und hatte mittlerweile viel vergessen. Also dachte ich mir ich spiel es nochmal neu an, bevor ich nochmal Vollpreis zahle und frische ich meine Erinnerung auf.
    Ehrlich gesagt war mein Fazit jetzt ernüchternd und die Begeisterung von damals konnte es nicht mehr neu entfachen. Man läuft halt rum, bekommt ein Ende, geht in eine andere Richtung und bekommt ein anderes Ende. Und so versucht man eben möglichst viel unterschiedlich zu machen um irgendwann alle Enden gesehen zu haben.
    Damals machte mir das Rumprobieren viel Spaß. Heute nervt mich die Wiederholung, vielleicht auch weil mir eben mittlerweile das Muster bekannt ist. Damals war das neu und überraschend und wenn man wenig über das Spiel wusste war man stetig unsicher ob man gerade auf ein anderes Ende zuarbeitet oder nicht, man hat das Level beobachtet und nach Hinweisen gesucht und genaustens auf den Kommentator gehört um herauszufinden ob er etwas anderes sagt. Das alles zieht irgendwie bei mir nicht mehr. Dabei würde ich nicht grundsätzlich sagen, dass mich so etwas nicht mehr in seinen Bann ziehen kann. Aber "man kennts halt" doch schon..
    Ich denke trotzdem dass die Wertung hier dennoch in Ordnung geht (auch wenn ich den neuen Teil nicht gespielt habe). Jemand der den "Vorgänger" noch nicht gespielt hat wird, nach dem was man hier so liest, die beste Version bekommen. Und wer das Spiel nicht kennt verpasst schon etwas. Aber ich lauf mir da nicht nochmal virtuell die Füße wund für ein paar neue Enden. ;-)

  4. Sevulon hat geschrieben: 17.05.2022 14:51 Das ist sicher richtig, das die Telltales Spiele von der Engine und Animationen aufwendiger sind. Und ja, die kleinen Indy-Projekte mögen nicht synchronisiert sein, aber im Gegensatz zu den 1-Mann-Projekten ist das Budget bei Telltales auch nicht nur 4-Stellig und es arbeiten deutlich mehr Leute an den Projekten. Wenn man das in Relation setzt kann man auch entsprechend mehr erwarten.
    Man bekommt ja auch mehr. Meine These ist halt das was von Telltale erwartet wird, praktisch nicht umsetzbar ist bzw. ein Triple-A-Budget voraussetzt. Allein zu schreiben, animieren, synchronisieren das eine einzige Person über zwei bis drei Staffeln tot oder lebendig ist, eine Rolle spielt oder nicht (auf die andere Figuren dann auch reagieren), ist ein gigantischer Aufwand für sich und das ist eine einzige Entscheidung, geschweige denn mehrere oder dutzende. Das ist ein Konzept was nicht umsetzbar ist.
    Bioware oder so kann man schon kritisieren, das die paar Entscheidungen die man trifft in Teil 3 dann wieder eingefangen werden...das ist wirklich anders umsetzbar gewesen und da war nochmal ein ganz anderes Budget.
    Zurück zum Topic...was ich sagen wollte, ist halt das Stanley Parables Entscheidungen ganz anders funktionieren und daher im Grunde auch gar nicht vergleichbar sind.

  5. Das ist sicher richtig, das die Telltales Spiele von der Engine und Animationen aufwendiger sind. Und ja, die kleinen Indy-Projekte mögen nicht synchronisiert sein, aber im Gegensatz zu den 1-Mann-Projekten ist das Budget bei Telltales auch nicht nur 4-Stellig und es arbeiten deutlich mehr Leute an den Projekten. Wenn man das in Relation setzt kann man auch entsprechend mehr erwarten.

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