Der unnütze Flightstick[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=45893,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/95/32/151823-bild.jpg)]
Video: Die Story ist eine Vorgeschichte zum Film, das Spiel eine Propeller-Variante der bewährten Ace Combat-Formel.
Wenn sich ein Entwickler erst einmal auf eine Idee eingeschossen hat, besteht immer die Gefahr, dass diese zur fixen Idee wird, auf der man selbst dann noch beharrt, wenn es sonst keiner tut. Dieses oder ein vergleichbares Szenario stelle ich mir vor, wenn ich versuche zu verstehen, wie es zur Standardsteuerung von The Sky Crawlers (TSC) kommen konnte. Die funktioniert nämlich folgendermaßen: Die Positionen für Wiimote und Nunchuk werden vertauscht; Ersteres ist in der linken Hand, Letzteres in der rechten. Die Wiimote dient nun als Gashebel; zieht man den Hebel zurück, wird beschleunigt, beim Herabsenken wird die Maschine langsamer. Der Nunchuk dient als Joystick, mit dessen Bewegungserfassung die Aktionen des Flugzeugs kontrolliert werden. Klingt prinzipiell nach einer interessanten Idee, die sich aber in der Praxis als so nützlich erweist wie ein Stoppschild in der Luft. Denn um das Flugzeug einigermaßen sicher in der Luft zu halten, muss man beide Eingabegeräte viel zu ruhig halten, was im actionlastigen Dogfight-Alltag schnell zu ungewollten Verrissen und hektischen Lenkmanövern führt.
Und es stellt sich vor allem die große Frage nach dem Warum: Warum versucht uns Team Aces eine derartige Fummelei aufzuschwatzen, wenn die weitaus einfachere, bequemere und präzisere Variante zwei Buchstaben hat: CC – oder auch »Classic Controller«. Mit dem (oder seinem Kumpel vom GameCube) steuert sich TSC mit einem mal wunderprächtig. Die Maschine liegt ruhig in der Luft, man kann kontrolliert Gas geben und abbremsen, die Verfolgung eines gewieften Gegners artet nicht in von Flüchen begleitetes Gezappel vor dem Fernseher aus. Und dennoch werden beide Steuerungsvarianten unverständlicherweise geflissentlich übergangen; selbst im Tutorial wird mit keiner Silbe auf alternative Kontrollmöglichkeiten eingegangen – hier herrscht ausschließlich die Standard-Variante vor.
Klonkinderarmee
Wer den 2008er Anime gleichen Namens gesehen (oder die noch älteren Büchern gelesen) hat, der weiß, worum es sich bei TSC handelt: In einer alternativen Realität gibt es keine Kriege mehr, was per se ja eine prima Sache ist. Aber da sich Krieg nicht nur um Macht, sondern auch um Geld dreht, haben zwei gigantische Unternehmen einfach mal beschlossen, untereinander Krieg zu führen – einfach des Geschäfts wegen. Da diese schmissige Idee nicht gerade wenige Leben
kostet, kamen die »Kildren« ins Spiel – genetisch bearbeitete Kinder, die ausschließlich in der Schlacht sterben können. An der Seite der »Rostock Air Force« kämpfen Die Grafik ist größtenteils beeindruckend: Landschaft und Flugzeuge sind abwechslungsreich designt, das Ganze läuft jederzeit sehr flüssig.
Da TSC von Team Aces stammt, den gefeierten Entwicklern der Ace Combat-Reihe, ist es nicht verwunderlich, dass das Spiel der Bezeichnung »Flugsimulator« kaum gerecht wird – man kann seiner Maschine zwar einen Strömungsabriss zumuten, aber diese Simpelversion eines Stalls ist auch schon das Maximum an Flugphysik. Der Rest ist Arcade pur: Die Maschine hängt wie ein Brett in der Luft, selbst schwere Maschinen können grazil wie ein Kolibri durch die Sphären zischen – und spätestens mit den TMC geht’s endgültig in die Spielhalle.