Veröffentlicht inTests

The Pathless (Action-Adventure) – Kolossale Reise

Rechtzeitig zum Start der PlayStation 5 erscheint mit The Pathless ein überaus interessantes Action-Adventure für PC, PS4, PS5 und Apple Arcade. Die künstlerische Neugier weckt das kalifornische Studio Giant Squid (Abzû), dessen Creative Director Matt Nava bereits an Flower sowie Journey für PS3 werkelte. Die spielerische Neugier wird u.a. durch die Kooperation zwischen einer Bogenschützin und einem Adler geweckt. Ob das Duo für knapp 35 Euro überzeugen kann, verrät der Test.

© Giant Squid Studios / Annapurna Interactive

Abwechslungsreiche Rätsel

Das Rätseldesign ist klasse: Mal reicht es, einfach die Augen offen zu halten, um verborgene Nischen, Zugänge oder Risse zu entdecken oder simple Aktionen wie das Entzünden von Fackeln oder Aktivieren von Leuchtsäulen in der richtigen Reihenfolge zu meistern. Hinzu kommt das Nachahmen von Tönen, das Durchschreiten von Geistertüren oder auch arcadige Speedruns hinter Schmetterlingen.

Aber über den Bogen sowie den Adler wird es für Knobelfreunde so richtig unterhaltsam: Der Adler kann z.B. Gegegenstände auf Befehl abholen und irgendwo ablegen, so dass sie als Gewichte einen Bodenschalter aktivieren. Er kann auch bewegliche Geräte in Schienen verschieben, so dass diese beim Zurückrollen Mechanismen auslösen, wie etwa die Drehung von kleinen Säulen mit Loch, durch die die Jägerin wiederum rechtzeitig schießen muss!

Immer weiter, immer höher

[GUI_STATICIMAGE(setid=89737,id=92628691)]
Die Jägerin wird zur Gejagten… © 4P/Screenshot

Motivierend ist auch die dezente Entwicklung der Fähigkeiten: Zu Beginn kann man z.B. nur einmal mit den Flügeln des Adlers schlagen, um an Höhe zu gewinnen. Besiegt man Bosse und füllt man über einfaches Sammeln, kleine Rätsel oder Geschicklichkeitstests die goldene Energieleiste komplett, kann man öfter die Flügel einsetzen, symbolisiert durch die Feder in der Leiste. So kann man zunächst unzugängliche hohe Orte natürlich einfacher erreichen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=89737,id=92628701)]
Was passiert wohl, wenn man eine Gegend komplett heilt? © 4P/Screenshot

Apropos: Das Leveldesign wurde mit all den Türmen, Brücken sowie Luftwirbeln sehr gut auf die vertikale Erkundung sowie das Gleiten aus der Höhe zugeschnitten. Es gibt wunderbare Aussichten und Flugrouten, manche Brücken erreichen Schwindel erregende Höhen. Schließlich weckt die mythische offene Welt mit ihren Kolossen sowie die Konzentration auf das Wesentliche wohlige Erinnerungen an Shadow of the Colossus: Statt mit einem Schwert ist man allerdings mit einem Bogen unterwegs, statt auf einem Pferd zu reiten, gleitet man mit einem Adler durch die Lüfte.

 Das Spiel läuft flüssig, ist ansehnlich, aber kitzelt weder die visuelle Power der PlayStation 5 noch nutzt es die Vorzüge des DualSense Wireless-Controllers besonders. Zwar gibt es audiohaptisches Feedback, aber da man nicht wirklich das Bogenschießen simuliert, können die adaptiven Trigger im Vergleich zu Astro’s Playroom viel weniger ihre Widerstände beim Spannen einsetzen.