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The Pathless (Action-Adventure) – Kolossale Reise

Rechtzeitig zum Start der PlayStation 5 erscheint mit The Pathless ein überaus interessantes Action-Adventure für PC, PS4, PS5 und Apple Arcade. Die künstlerische Neugier weckt das kalifornische Studio Giant Squid (Abzû), dessen Creative Director Matt Nava bereits an Flower sowie Journey für PS3 werkelte. Die spielerische Neugier wird u.a. durch die Kooperation zwischen einer Bogenschützin und einem Adler geweckt. Ob das Duo für knapp 35 Euro überzeugen kann, verrät der Test.

© Giant Squid Studios / Annapurna Interactive

Geheimnisvolle Inselwelten

Die temporeiche Akrobatik am Boden und in der Luft ist aber nur eine Facette des Spieldesigns. The Pathless ist ein episches Action-Adventure voller Rätsel, in dem auch das langsame Erkunden belohnt wird. In den malerischen Landschaften, die je nach besuchter Region von Wald zu Steppe wechseln, verbergen sich überall Geheimnisse, von der alten Festung mit Inschriften bis zum malerischen Pilzkreis. Die blau glimmenden Runen an den Stelen, die Mäntel und Kopfbedeckungen der Toten, das düstere Zusammenballen am Horizont – so einiges erinnert an Journey.

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Zusammen mit dem Adler bildet man ein dynamisches Team. Man kann ihn auch streicheln. © 4P/Screenshot

Und die Welten der Lebenden und Toten überschneiden sich hier. Man kann auf Knopfdruck in diese Geisterwelt wechseln, um nur dort durch verschlossene Türen zu gehen oder ansonsten Verborgenes zu sehen. Die rot glimmenden Orte sucht man auf, um sie zu heilen. Aber bevor man einen Turm ins Licht zurückbringen kann, muss man spezielle Artefakte finden, die sich meist in Tempeln, Ruinen oder Höhlen in der Nähe befinden. Hat man alle Türme einer der fünf Regionen geheilt, kann man sich ihrem jeweiligen Boss stellen.

Spektakuläre Bosse

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Hier kann man einen Turm „heilen“, indem man Artefakte einsetzt. Auch in Ruinen ist man unterwegs, löst dabei so einige Rätsel. © 4P/Screenshot

Bei der Benennung der verfluchten Kolosse wie z.B. Cernos, der hirschähnlichen Kreatur, muss man umgehend an den keltischen Cernunnos denken – auch hier werden also mythische Assoziationen geweckt. Freut euch auf sehr gute Gefechte in mehreren Phasen, in denen man alles Erlernte bei hohem Tempo einsetzen muss, um Schwachstellen zu treffen und mit dem Adler auszuweichen. Sehr motivierend ist, dass die Kolosse alle eine mythische Vorgeschichte haben und dass sie auch nach dem Sieg noch eine Rolle spielen, so dass sich erzählerisch Kreise schließen – und nette Überraschungen ergeben.

Aber schon vor den Bosskämpfen wird es öfter spannend, denn man fühlt sich fast so beobachtet wie von Sauron im Herrn der Ringe: Für ein Gefühl der Bedrohung sorgt nicht nur die schwebende Glut am Himmel, sondern eine feurige Wolke mitten in der Landschaft, in der sich der verfluchte Koloss verbirgt. Kommt man ihr zu nahe, kann sie sich plötzlich bewegen und einen verfolgen, während sie wie eine Feuerwalze heranrauscht. Man kann in einen geheilten Turm fliehen oder versuchen, sich im Schatten der Kreatur zu verbergen, was aber oft tödlich endet.